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Einfach mal reinschnuppern

Hüllhorst -

„Feuer“, „Wasser“, „Spinne“, „Blitz“. - Eigentlich keine typischen Begriffe des Handballsports. Doch dieses bewegungsfreudige Laufspiel ist eines von vielen, mit denen Kira Sundermeier (16) und Michelle Niedermeyer (15) den jüngsten Nachwuchs an diese Ballsportart heranführen. Die beiden Schülerinnen, die selbst vom Kindergartenalter an begeisterte Handballerinnen sind und in der Mädchen B-Mannschaft spielen, trainieren seit rund einem Jahr innerhalb des breit gefächerten Angebotes der HandballSportGemeinschaft Hüllhorst/Schnathorst Woche für Woche die Gruppe der vier- bis sechsjährigen.

Das goldene e

Das Bambi ist als Maskottchen immer dabei: Kira Sundermeier (l.) und Michelle Niedermeyer haben beim Handballtraining mit den jüngsten viel Spaß. Foto: Anja Schubert / AG Ehrenamt

„Wir sind von älteren Vereinskameradinnen angesprochen worden, ob wir für diese Gruppe ihre Nachfolge antreten möchten“, erläutern die beiden Hüllhorsterinnen, die die örtliche Gesamtschule besuchen, wie sie zu ihrem Engagement in der Kinder- und Jugendarbeit gekommen sind. Sie schnupperten in das Training rein, waren von der Arbeit mit den Kleinen begeistert. „Das, was man durch den Umgang mit den Kindern lernt, können wir auch später noch gebrauchen, wenn wir vielleicht selbst Kinder haben“, ist Michelle überzeugt.

Über den Kreissportbund absolvierten die Mädchen in Kooperation von HSG und ihrer Gesamtschule eine Sporthelferausbildung. Auch weiteren Lehrgängen und dem Erwerb von Trainerlizenzen sind die Handballerinnen nicht abgeneigt. „Gerne würden wir bei einem gewonnen Spiel sagen: Diese Mannschaft haben wir trainiert. Doch die Schule geht vor, da muss gerade jetzt alles laufen“, setzen die Mädchen kurz vor ihrem zentralen Abschluss in Sachen Ausbildungsplanung eindeutig Prioritäten.

„Abitur am Berufskolleg mit gleichzeitiger Ausbildung zur Erzieherin“, so sieht Kira Sundermeiers weitere Lebensplanung aus. Dass sie nach der Schule etwas mit Menschen mache wolle, stand für sie fest. „Doch letzten Endes war es das Training mit den Bambinos, das mir den Kick gegeben hat, den Weg in die Arbeit mit Kindern einzuschlagen.“ Auch Michelle, die sich nach dem Abitur ein Sportstudium gut vorstellen kann, ist der pädagogischen Arbeit in diesem Bereich nicht abgeneigt.

„Es lohnt sich, in die Kinder- und Jugendarbeit unverfänglich reinzuschnuppern“, hoffen die Mädchen, dass sich das Trainerteam noch vergrößert. „Mit mehreren Leuten kann man besser koordinieren, falls es bei einer von uns zwischendurch mal eng wird.“ Und auch über zusätzliche kleine Bambinos, die einfach Spaß an Bewegung haben, würden sich die beiden jungen Trainerinnen freuen.

Information:

Die Jugendämter im Kreis Minden-Lübbecke sowie die Träger und Verbände aktiver Jugendarbeit haben das Jahr 2014 zum „Jahr des Ehrenamtes in der Kinder- und Jugendarbeit“ ausgerufen. Ziel des Projektes unter Schirmherrschaft von Landrat Dr. Ralf Niermann ist es, Einstiegsmöglichkeiten zu zeigen, um neue Aktive zu gewinnen sowie das Engagement ehrenamtlich tätiger Heranwachsender und junger Erwachsener zu würdigen. (Text und Fotos: Anja Schubert / AG Ehrenamt)