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Geplante Beitragserhöhung kann Zugang zu Bildung einschränken

Minden -

Geplante Beitragserhöhung kann Zugang zu Bildung einschränken

Die Elternvertretungen Stadtschulpflegschaft Grundschulen Minden und der Stadtelternrat Minden mahnen erneut eindringlich, die geplante Beitragserhöhung um 100 % für die Ferienbetreuung im Offenen Ganztag nicht umzusetzen.

„Diese Maßnahme ist nicht dazu geeignet, den Zuschussbedarf der Stadt Minden für den Offenen Ganztag nachhaltig zu verringern. Sie kann aber dazu beitragen, Kinder von diesem Bildungsangebot auszugrenzen“, so die Elternvertretungen.

In der Sachdarstellung für den Tagesordnungspunkt „Haushalt 2016“ der letzten Sitzung des Bildungsausschusses heißt es zu den Erhöhungsplänen zusammenfassend: „Diese Maßnahme bewirkt gegenüber der ursprünglichen Planung 2016 jedoch keine echte Haushalts-Entlastung, sondern verhindert lediglich einen weiteren deutlichen Anstieg des städtischen Zuschussbedarfs für den Offenen Ganztag.“

Die Regelbetreuung im Offenen Ganztag, die im letzten Jahr eine Erhöhung der Betreuungsbeiträge um 40% bei Einführung einer Geschwisterermäßigung erfahren hat, verzeichnet nach aktuell vom Schulbüro gelieferten Informationen in den letzten Jahren sinkende Zahlen von Kindern aus beitragszahlenden Familien und steigende Kinderzahlen aus beitragsfrei gestellten Familien. Vom Schuljahr 2010/2011 bis zum Schuljahr 2015/2016 steigt nach Angaben des Schulbüros der Anteil der beitragsbefreiten Kinder kontinuierlich von 31% auf 41 % an.

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„Wäre es nicht richtig und wichtig gewesen, im Laufe des Jahres über diese Entwicklungen in Ruhe im Bildungsausschuss zu sprechen?“, fragen die Elternvertreter. „Stattdessen soll jetzt kurzfristig das Loch im Haushalt 2016 gestopft werden. Die Erziehung unserer Kinder ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, an der sich viele Familien durch ihre Beitragszahlungen beteiligen. Bei steigenden Zahlen beitragsbefreiter Kinder ist jedoch die Solidarität der gesamten Stadtgemeinschaft gefordert“, erläutern die Elternvertretungen.

„Kommt die geplante Erhöhung zum 1.1.2016, werden womöglich schon im nächsten Jahr Familien diese Ferienbetreuung für ihre Kinder nicht mehr buchen. Es droht somit in der Ferienbetreuung die gleiche Tendenz, die sich in der Regelbetreuung schon in den Zahlen der letzten Jahre zeigt. Wir hatten den Eindruck, dass es in Minden einen Konsens gibt, Bildungsplanung zu betreiben, um den Zugang zu Bildung zu erleichtern. Hier werden Beitragskonditionen diskutiert, die dazu geeignet sind, Kinder von diesem Angebot auszugrenzen. Das ist für uns unverständlich“, erläutern die Elternvertretungen ihren Unmut.

„Für uns gehen die Erhöhungspläne glatt am Thema vorbei. Wir fragen uns schon jetzt: Was passiert dann im nächsten Jahr mit den Beiträgen – steht dann gleich wieder eine Erhöhung der Regelbeiträge an?“, so die Sorgen der Elternschaft.

Die umstrittene Beitragserhöhung wird am kommenden Dienstag, den 17.11.2015 um 16.30 Uhr in der Kurt-Tucholsky-Gesamtschule im Mehrzweckraum im Erdgeschoss vom Ausschuss für Bildungsarbeit diskutiert. Die Elternvertretungen rufen alle Interessierten dazu auf, an dieser Öffentlichen Sitzung teilzunehmen.

(Text: Stadtelternrates der Kindertageseinrichtungen und der Stadtschulpflegschaft Grundschulen Minden; Foto: Archiv)

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