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Hausdämmung – sinnvoll oder gefährlich?

Bad Oeynhausen -

Hausdämmung – sinnvoll oder gefährlich?

Nach dem Hochhausbrand, der im Juni in London vielen Menschen das Leben gekostet hat, wird auch in Deutschland geprüft, ob solche Gebäude für den Brandschutz ausreichend gerüstet sind. Schlagzeigen machte ein Gebäude in Wuppertal, das die Stadt kurzfristig räumen ließ. „Problematisch ist eine Dämmung mit Polystyrol vor allem dann, wenn Brandschutzmaßnahmen nicht beachtet werden“, erklärt Andreas Witt von der Koordinierungsstelle Klimaschutz der Stadt Bad Oeynhausen.

Wie ein aktuelles, gemeinsames Positionspapier der Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuerwehren, des Deutschen Feuerwehrverbandes sowie der Vereinigung zur Förderung des deutschen Brandschutzes erklärt, können Brände von Wärmedämmverbundsystemen mit Polystyrolschaum die Feuerwehren vor enorme Herausforderungen stellen. Sie empfehlen, Brandriegel aus nicht brennbaren Materialien in jedem Geschoss vorzusehen. Eine Gefahr bei bestehenden Dämmsystemen könne insbesondere dann auftreten, wenn etwa ein Müllcontainer oder ein Fahrzeug direkt an der Fassade zu brennen beginne.

„Wer neu dämmen und gleichzeitig den Einsatz von Polystyrol umgehen möchte, kann allerdings auch auf eine ganze Reihe von anderen Dämmmaterialien zurückgreifen“, sagt Witt: „Dabei hat jeder Dämmstoff seine besonderen Vorteile. Es gibt auch solche, die garantiert nicht brennen.“ Zu bedenken sei auch, dass Dämmmaßnahmen zum Beispiel im Dachstuhl alter Gebäude zu einem verbesserten Brandschutz beitragen können.

„Die Vorteile einer gut geplanten Dämmung überwiegen bei weitem die Nachteile“, erklärt Witt. Sie reduzieren den Energieverbrauch. Sie führen allerdings auch zu einem deutlich gesteigerten Wohlfühlklima im Gebäude, weil die Innenwände im einem behaglichen Temperaturniveau gehalten werden können.

Bürger-Energieberatung am 3. August 2017

Wer sein Haus mit einem Dämmsystem ausstatten will, sollte sich unabhängig beraten lassen. Auch dafür steht in Bad Oeynhausen einmal im Monat an jedem ersten Donnerstag in Kooperation mit der Verbraucherzentrale eine individuelle Energieberatung in der Stadtbücherei zur Verfügung. Sie kostet dank Förderung durch den Bund für eine halbe Stunde nur 5 Euro. Die nächsten Termine gibt es am 3. August zwischen 14 und 18 Uhr. Sie können bei der Koordinierungsstelle Klimaschutz unter der Telefonnummer 05731 14-2527 gebucht werden.

(Text: Stadt Bad Oeynhausen | Symbolfoto: Archiv)

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