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Mit Kindern zu lachen ist das Größte

Hille -

Spielenachmittage, Ferienspielwochen, Betreuung von Tagesausflügen und Wochenendzeltlagern bis hin zur zehntägigen Nordseefreizeit. - Das Betätigungsfeld, in dem sich Jasmin Janssen engagiert, ist breit gefächert. Seit sechs Jahren ist die 23-Jährige mit ihrem ehrenamtlichen Engagement eine tragende Säule für das abwechslungsreiche Programm der Jugendförderung Hille.

2014 - Jahr des EhrenamtesMit 16 machte die heute 23-Jährige den Jugendleiterschein. Auch nach ihrem Umzug ein Jahr später ins kleine Örtchen Hille stand für die gebürtige Herforderin fest, ihre ehrenamtliche Tatkraft weiterhin in den Dienst junger Menschen zu stellen. „Ich hab rund gefragt, wo ich mit anpacken kann. Dann stieß ich auf eine Anzeige, in der Ehrenamtliche für die Jugendförderung Hille gesucht wurden“, erinnert sich die Jasmin Janssen. Sie kam und blieb.

„Mit den Kindern lachen zu können ist das Größte“, ist ihre Begeisterung auch sechs Jahre später noch ungebrochen. Schon früh stand für die junge Frau fest, dass sie auch beruflich mit Kindern arbeiten wollte. Nach ihrem Schulabschluss entschied sie sich, über eine Duale Ausbildung zur Erzieherin, in die Sozialschiene einzusteigen. Auch jetzt, wo sie halbtags im offenen Ganztag einer Grundschule arbeitet und zudem ein sozialpädagogisches Studium absolviert, findet sie immer wieder ausreichend Zeit, um bei den Aktionen der Jugendförderung den Kids unbeschwerte Stunden und tolle Erlebnisse zu ermöglichen.

„Gerade bei den länger dauernden Aktionen, wird man für die Kinder zur Vertrauensperson, manchmal auch zu einem Kummerkasten, dem sie ihr Herz ausschütten können“, berichtet Jasmin Janssen. „Es gibt mir sehr viel, gerade auch bei Problemen für die Kinder da sein zu können.“ Für Interessierte gebe es daher immer wieder Helferschulungen, in Kurzform oder als komplette Jugendleiterschulung, die den Helfern neben Anregungen für die Jugendarbeit auch wichtige Infos „drum herum“ vermitteln. „Dazu zählt Rechtliches ebenso wie Gefahrenvermeidung und Unfallverhütung“, weiß Janssen. Zwecks Austausch trifft sich der Kreis der ehrenamtlichen Helfer zusätzlich ein- bis zweimal im Jahr, nicht nur um zu planen, sondern auch, damit der Kontakt untereinander nicht abreißt.

Denn obwohl eine erlebnisreiche Kinder- und Jugendarbeit heutzutage mehr denn je vom Engagement vieler ehrenamtlichen Helfer lebt, wird die Nachwuchsgewinnung zunehmend schwieriger. „Gerade in den ländlichen Gebieten, die weit gefächert sind, ist es nicht einfach, Jugendliche dauerhaft zum Mitmachen zu bewegen“, weiß die 23-jährige. Neben einem vollen Stundenplan in der Schule, sind es vor allem fahrtechnische Gründe, die die unter 18-Jährigen in ihrer Mobilität ausbremsen und ein solches Engagement in der Freizeit erschweren. „Deshalb sind wir froh über jeden, der sich bei unseren Aktionen und Ferienwochen engagiert – und sei es nur punktuell“, ermutigt Janssen Heranwachsende mitzumachen, auch wenn kein dauerhaftes Engagement möglich ist. „Einfach schnuppern und sehen, was geht. Denn die Begeisterungsfähigkeit der Kinder ist einfach mitreißend und motivierend. Ihre ehrliche Rückmeldung hat einen verdammt hohen Stellenwert.“ Und auch die Möglichkeit, der jungen Generation bei dieser Form des sozialen Miteinanders etwas mit auf den Weg geben zu können, ist für Jasmin Janssen ein Anreiz, für den es sich immer wieder aufs Neue zu engagieren lohnt. „Es gibt viele Momente, von denen man noch lange zehrt. Und man kann immer wieder selbst ein bisschen Kind sein.“

Information
Die Jugendämter im Kreis Minden-Lübbecke sowie die Träger und Verbände aktiver Jugendarbeit haben das Jahr 2014 zum „Jahr des Ehrenamtes in der Kinder- und Jugendarbeit“ ausgerufen. Ziel des Projektes unter Schirmherrschaft von Landrat Dr. Ralf Niermann ist es, Einstiegsmöglichkeiten zu zeigen, um neue Aktive zu gewinnen sowie das Engagement ehrenamtlich tätiger Heranwachsender und junger Erwachsener zu würdigen. (Text und Fotos: Anja Schubert / AG Ehrenamt)