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Streifzug durch die westfälische Wirtschaftsgeschichte seit 1815

Minden -

Streifzug durch die westfälische Wirtschaftsgeschichte seit 1815

Foto: Die Industrialisierung mit Dampfmaschinen machte selbst vor der Landwirtschaft Westfalen um 1900 keinen Halt. (© Mindener Museum)

Am Donnerstag, 3. August, lädt das Mindener Museum um 17 Uhr zu einem Streifzug durch die westfälische Wirtschaftsgeschichte seit 1815 ein. Bei der öffentlichen Donnerstagsführung steht die zweite Abteilung der Wanderausstellung „200 Jahre Westfalen. Jetzt!“ im Mittelpunkt, die die Wirtschaft in den sechs Regionen Westfalens vorstellt: Ostwestfalen-Lippe, das Siegerland, das Sauerland, das Münsterland, die Hellweg-Region und das Ruhrgebiet.

Der aus Minden stammende preußische Reformer Ludwig von Vincke (1774-1844) trug in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts als Oberpräsident Westfalens maßgeblich zur wirtschaftlichen Modernisierung der Regionen bei. In Re­kordzeit bauten Westfalen die 1847 fertig gestellte Köln-Mindener Eisenbahn, die sich zum Motor der Industrialisierung entwickelte. Im 19. Jahrhundert entstanden in Westfalen regionale Zentren mit verschiedenen industriellen Schwerpunkten. Oft bauten die neuen Industrien dabei auf gewachsenen gewerblichen Strukturen aus dem 17. und 18. Jahrhundert auf. Das westfälische Ruhrgebiet schickte Erze und Kohle per Bahn, Schiff und auf der Straße in die ganze Welt, die Hellwegregion Salz, das Mün­ster­land und Ostwestfalen fei­nes Leinen, später Maschinen, Nahrungsmittel und Konsumgüter oder auch Wacholder­schnaps, der südliche Teil Westfalens Schrauben, Nägel und Na­deln. Textilindustrie, ein vielfältiges Metallgewerbe oder die Eisen- und Stahlindustrie in unmittelbarer Nähe zu den Steinkohlenzechen des Ruhrgebiets wurden zu Wachstumsmotoren der westfälischen Wirtschaft. Trotz des Strukturwandels im 20. Jahrhundert ist Westfalen bis heute eine Region mit einer ungewöhnlich hohen Dichte an Weltmarktführern, oft mittelständigen Familienunternehmen wie sie auch im Kreis Minden-Lübbecke zu Hause sind. Bei der rund einstündigen Führung steht die Entwicklung dieser vielfältigen Wirtschaft Westfalens, mit ihren verschiedenen Branchen, den Verknüpfungen einzelner Industrien sowie der Bedeutung von Infrastruktur und Kommunikation für Produktion und Absatz im Mittelpunkt. Am Beispiel der Exponate aus westfälischen Museen, Heimatvereinen und Unternehmen werden industrieller Aufstieg und Strukturwandel einer der führenden Wirtschaftsregionen Europas erzählt. Für Erwachsene beträgt der Eintritt 5,- € inkl. Führungsgebühr.

Mindener Museum, Di - So 12-18 Uhr; Sonderöffnungszeiten für Gruppen.
Weitere Infos unter www.mindenermuseum.de oder 0571 / 9724020 oder museum@minden.de.

(Text: Mindener Museum)

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