Thomas Döring Herr der Ringe
Interview -
Das Traditionshaus Juwelier Döring am Markt besteht seit 1963 – unlängst feierte man also das 50jährige Jubiläum. Seit 2010 gibt es eine weitere Filiale des Hauses, „Zeitraum“ Trends am Scharn by Döring. Wir haben Thomas Döring, den jetzigen Inhaber, besucht und viel Interessantes über Handwerk, Handel und Tradition erfahren:
Apropos Tradition, erzählen Sie uns etwas über die Anfänge des Hauses? Und welche Kompetenzen zeichnen „Döring Juwelier am Markt“ aus?
1963 übernahm mein Vater als frischer Uhrmachermeister ein alteingesessenes Geschäft an der Kaiserstr. in der Nähe des Mindener Bahnhofs. Wenige Jahre später erfolgte der Umzug in die Innenstadt. Seit 1981 ist das Geschäft mit großer Auswahl an Uhren, Schmuck und Trauringen auf dem Mindener Marktplatz. Hier befinden sich auch die zertifizierte Uhrmacherwerkstatt und die große Goldschmiede.
2010 wurde ein zweites Geschäft am Scharn gegenüber Hagemeyer eröffnet. In diesem Trendgeschäft „ ZEITRAUM“ findet auch ein junges Publikum Modelabels von Uhren und Schmuck von CASIO, JOOP, Leonardo, Engelsrufer, Lacoste, Tommy Hilfiger, Oozoo.
Was macht Ihren Beruf so spannend und wo sehen Sie den Schwerpunkt? Wie definieren Sie Ihren Kundenkreis?
Spannend sind natürlich Umarbeitungen und Anfertigungen. Natürlich haben wir fast alles am Lager, aber die karierten Maiglöckchen müssen wir erst machen. Mit dem Kunden gemeinsam die Wünsche und Ideen umsetzen ist sehr spannend. Aus einer großen Kollektion an Farbsteinen, Brillanten und Perlen kann der Kunde nach seinem Geschmack wählen. Altgold wird in Zahlung genommen oder umgearbeitet.
Als Goldschmiedemeister, Diamantgutachter und Edelsteinfachmann berate ich gerne.
In unserer großen Goldschmiedewerkstatt mache ich mit meinem Team vieles möglich.
Viele, auch junge Menschen, haben den Wunsch nach Individualität und wollen etwas Einzigartiges tragen.
Es geht auf die Weihnachtstage zu, daher die Frage nach der Geschenkverteilung – gilt es heute noch: Eine Uhr für den Herrn, Schmuck für die Dame? Oder kaufen auch Männer heutzutage Schmuck für sich?
Natürlich haben wir auch eine große Herrenschmuck-Kollektion, aber Männer lieben „noch“ überwiegend Uhren. Für Frauen ist Schmuck natürlich das liebste Geschenk. Vom Silberring bis zum Brillantcollier.
Ist Schmuck eher Kunstwerk oder Kapitalanlage?
Durch die Goldpreisentwicklung sind natürlich ältere Schmuckstücke im Wert stark gestiegen. Auch die Brillanten und Farbsteine werden in den nächsten Jahren gewaltig im Preis anziehen. Aber kurzfristig dient Schmuck nicht als Objekt mit Rendite.
Schmuck unterliegt natürlich auch Trend und Zeitgeist. Was kam und was ging in der Saison 2016?
Schmuck ist nicht so stark der Mode unterworfen wie Bekleidung. Auch in der Saison 2015/16 war Roségold und wieder das klassische Gelbgold angesagt. Kombinationen aus Weißgold mit Roségold oder aber Edelstahl und Titan. Uhren wurden etwas kleiner nach dem Boom der letzten Jahre von Big-size-Uhren.
Welches Schmuckstück ist in Ihren Augen unverzichtbar? Haben Sie Lieblingsstücke?
Unverzichtbar ist der Antragsring, Solitär oder Verlobungsring. Wir haben eine sehr große Auswahl in allen Preislagen vorrätig oder können diese kurzfristig herstellen.
Bedeutet auch für einen Juwelier das Internet Konkurrenz?
Wir sehen als Goldschmiede und klassischem Juwelier keine große Konkurrenz im Internet. Denn die individuelle Beratung, das Anprobieren und sich wohlfühlen kann kein Online-Handel übernehmen. Man muss den Schmuck spüren und fühlen, das Gewicht, die Rundungen. Gerade Trauringe muss man fühlen. Sie sollen einen ein Leben lang begleiten. Das bestellt man nicht anonym im Netz, wo einem angeblich günstige Preise vorgegaukelt werden. Wir sind nicht teurer, aber wir beraten und zeigen die Qualitätsunterschiede. Wir bieten den Werkstattservice mit Größenänderungen, Aufarbeiten von Macken und Kratzern und das Fassen von Brillanten.
(Text und Fotos: HALLO MINDEN)
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