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Vortrag über Klöster und Stifte im Reformationsjahrhundert

Minden -

Vortrag über Klöster und Stifte im Reformationsjahrhundert

Foto: Das im Bauernkrieg zerstörte Kloster Walkenried (Harz); Aquarell von J.C. Burkhard, 1803.

Der Mindener Geschichtsverein lädt ein zu einem Vortrag von Lukas Weichert. Der Vortragstitel lautet "Pragmatisch oder wehrlos? Klöster und Stifte im norddeutschen Raum im Reformationsjahrhundert". Der Vortrag findet am Dienstag, 12. Dezember um 19.30 Uhr im Haus am Dom, Kleiner Domhof 30, Minden statt. Der Eintritt ist frei.

Reformatorisches Gedankengut übte ab den 1520er Jahren starken Druck auf die norddeutschen Klöster und Stifte aus. Luthers Verneinung des klösterlichen Lebens führte auch zu der Frage, wie ein lutherischer Fürst oder ein lutherischer Rat mit den altgläubigen Institutionen und deren Gütern umgehen sollte. Klöster wurden geschlossen, umgewidmet oder bestanden sogar weiter. Bistümer wie das in Minden wurden mehr denn je zu begehrlichen Objekten einer landesherrlichen Aggressionspolitik. Die Reaktionsmöglichkeiten sowohl der Fürsten/Räte als auch der Äbte/Bischöfe waren in einem weit größeren Rahmen denkbar als von der Reformationsforschung lange angenommen. Der Vortrag will sich ansatzweise mit diesen Fragen beschäftigen und dabei zeigen, dass das Prinzip der verschiedenen Geschwindigkeiten – die Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen – gerade auch für den Reformationsprozess gilt.

Lukas Weichert, Abitur am Ratsgymnasium in Minden 2005, Studium der Geschichte und Germanistik in Göttingen, Masterabschluss 2012, Stellen am Landesmuseum Hannover, am Institut für Historische Landesforschung der Georg-August-Universität Göttingen und aktuell bei der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen. Derzeit Promotionsprojekt zur Reformationsgeschichte des Michaelisklosters in Lüneburg.

(Text: Mindener Geschichtsverein)

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