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„Aktionen wie ‚das goldene e’ tun gut“

Minden -

Jaqueline Zarbocks ehrenamtliches Engagement bei der Kinderkirche Werste.

Nicht nur bei Aktionen wie dem Kochspaß in den Ferien legt Jacqueline Zarbock gerne Hand an. Das vielfältige ehrenamtliche Engagement hat sie auch bei der Berufswahl maßgeblich beeinflusst. (Foto: Anja Schubert/AG Ehrenamt)

Es ist kein Küchenaushilfsjob in den Semesterferien, wenn Jacqueline Zarbock liebevoll leckere Gemüsespießchen, Crispi Nuggets, Paprikagesichter, bunte Torten und vieles mehr mit rund einem Duzend Mädchen und Jungen gestaltet. Der Kochtag ist im Rahmen der Ferienspiele im Jugendtreff Nord „Fo(u)r C.“ nur eine Aktion, die Jacqueline und ihre Mitstreiter mit den Kindern auf die Beine stellt.

Dieses ehrenamtliche Engagement ist für die 20-Jährige ein nicht wegzudenkender Ausgleich - früher vom Schulalltag, heute vom Studium. Insbesondere das jahrelange kirchliche Engagement für den Nachwuchs hat die junge Frau geprägt. „So kam ich dazu, ein Studium der Diakonik und Sozialen Arbeit an der Fachhochschule der Diakonie in Bethel zu beginnen. Durchs Ehrenamt haben sich für mich neue Perspektiven eröffnet.“

Jaqueline Zarbocks ehrenamtliches Engagement bei der Kinderkirche Werste.

Verschriftlichter Dank: Dies sind längst noch nicht alle Zeugnisse, Urkunden und Zertifikate, die Jacqueline Zarbocks breit gefächertes Engagements der vergangenen Jahre dokumentieren. (Foto:Anja Schubert/AG Ehrenamt)

Schon früh engagierte sich Jacqueline nach der Konfirmation in der Kinderkirche Werste, lernte viele Menschen kennen, die sie in ihrer Arbeit begleitet haben. „Mit der Juleica, der Gruppenleiterausbildung, die ich über den Kirchenkreis gemacht habe, habe ich das fundierte Basiswissen bekommen, was insbesondere für die Arbeit mit den Kindern sehr hilfreich war.“ Zur Mithilfe bei Aktionen wie in den Ferien kamen Begleitung von Konfi-Freizeiten, Durchführung von Konfirmandenunterricht und das Einstudieren des Krippenspiels mit den Katechumenen hinzu. Auch das Jugendzentrum meldete Bedarf für Ferienspielunterstützung und Ausflüge an. Wieder packte Jacqueline gern mit an. „Wenn man sich erst engagiert, spricht sich das rum und man wird auch von anderen Seiten gefragt“, weiß sie aus eigener Erfahrung. Mittlerweile ist Jacqueline im regionalen Kinder- und Jugendausschuss auf Kirchenkreisebene aktiv und in die Planung und Durchführung übergreifender Veranstaltungen eingebunden. „Es macht einfach Spaß sich für die Kids zu engagieren und mit ihnen was auf die Beine zu stellen.“

Doch nicht nur in der Gemeinde und der Jugendpflege war ihr Einsatz schon früh gefragt: Cafeteriadienst, Hausaufgabenbetreuung, Lernpatin, Dienst in der Schülerbibliothek, Streitschlichterin und Mitwirkung in der Schülervertretung - auch in der Schule war die Liste ehrenamtlichen Aktivitäten bei Jacqueline recht lang. „Die Lehrer haben mich zu manchen Sachen ermutigt und angeregt“, freut sie sich, dass an ihrer ehemaligen Schule das Thema „Ehrenamt“ bei den Pädagogen hoch im Kurs stand. „Es war manchmal schon ein wenig stressig, aber es hat Spaß gemacht. Und man muss die eigenen Grenzen kennen.“ Wegen Abi und Studium musste Jacqueline dann doch kürzer treten. Was sie jedoch nicht daran hindert, wann immer Zeit ist, ehrenamtlich zu helfen – wie bei den Sommerferienspielen im Jugendtreff „Fo(u)r C.“, wo es mit Geocaching, Acrylmalerei, Werken, T-Shirt-Styling kreativ zur Sache ging.

Das Thema „Dank für Ehrenamtlichkeit“ bringt Jacqueline ein wenig ins Schmunzeln. „Der schönste Dank ist die positive Bestätigung durch die Kids und das Vertrauen, was sie einem entgegenbringen. Wertschätzung, Anerkennung und viel Lob von Eltern und Hauptamtlichen täten ebenfalls gut. Für die Aktiven gebe es zudem Dankeschönabende oder ähnliches. „Aber eine sichtbare Würdigung unserer Arbeit gibt es eigentlich immer erst, wenn man ausscheidet“, sagt Jacqueline und zeigt die vielen Auszeichnungen und Urkunden, die sie zum Ende eines Amtes erhielt, wenn für sie neue Wege und Aufgaben anstanden. „Solch eine Aktion wie ‚das goldene e’ tut uns Ehrenamtlichen zwischendurch einfach mal gut“, freut sie sich darüber, dass die Arbeit unzähliger junger Menschen in diesem Jahr mit Urkundenverleihungen und Events besonders ins Licht der Öffentlichkeit gerückt ist. „Diese Art Belohnung und Nachwuchswerbung ist nicht verkehrt“, sagt sie, denn aus ihrer Arbeit bei der Kinderkirche Werste weiß sie, dass es schwierig ist, neue Mitstreiter zu gewinnen. „Gezielt Leute ansprechen, wenn Hilfe gebraucht wird, das ist am effektivsten. Denn es sind einige gern bereit, zu helfen.“ (Text: Kreis Minden-Lübbecke)