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Ausstellung 'Jugend im Gleichschritt!?' endet am 15. September

Minden -

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Marsch des Jungvolks Lippstadt durch Meiste, um 1944. Copyright: Stadtarchiv Lippstadt, NL 82, Nr. 3118d44

Nur noch bis Sonntag, 15. September, ist im Mindener Museum die Ausstellung „Jugend im Gleichschritt!? Die Hitlerjugend zwischen Anspruch und Realität“ des NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln zu sehen.

Die Präsentation zeigt die Geschichte der Hitlerjugend, der mitgliederstärksten Organisation im NS-Staat, zwischen 1933 und 1945 an Beispielen aus Westfalen und dem Rheinland. Zum Abschluss findet um 14 Uhr eine letzte öffentliche Sonntagsführung durch die Ausstellung statt. Die Führung dauert etwa 45 Minuten und kostet pro Person 5,- € inkl. Führungsgebühr.

Jugendliche waren Adressat der NS-Propaganda und ein wichtiger Faktor der NS-Innenpolitik. Wie schaffte es die Hitlerjugend, aus jungen Menschen eine – wie es ihre Propaganda suggerierte – „Jugend im Gleichschritt“ zu formen? Erreichte sie dieses Ziel überhaupt? Welchen Herausforderungen und Problemen hatte sie sich zu stellen? Wo fand sie Unterstützung, und wo stellten sich ihr Widerstände entgegen? Fragen, denen die Ausstellung nachgeht und sie mit Hilfe zeitgenössischer Filme und lebensgeschichtlicher Interviews beantwortet. Dabei wird das öffentliche Bild der Hitlerjugend als allmächtiger Institution, der man sich als Jugendlicher nicht zu entziehen vermochte, teilweise revidiert.

Marsch des Jungvolks Lippstadt durch Meiste, um 1944 Copyright: Stadtarchiv Lippstadt, NL 82, Nr. 3118d44

Schießübungen von Schülern der Adolf-Hitler-Schule „Thüringen“ während ihrer Russlandfahrt, vom 26. Juni bis 5. August 1942. Copyright: NS-Dokumentationszentrums der Stadt Köln.

Für weiterführende Schulen besteht auch kurzfristig noch die Möglichkeit, einen Biographie-Workshop für die Sekundarstufen I und II zu buchen. Mithilfe von Biographien und interaktiven Methoden können die Schüler*innen der Frage nachgehen, weshalb HJ und BDM so eine hohe Anziehungskraft ausübten. Der Workshop sensibilisiert die Teilnehmer außerdem für Chancen und Risiken von „oral history“ und setzt sich mit der grundlegenden Frage „Wie funktioniert Erinnerung?“ auseinander.

Begleitend zur Ausstellung ist im Rahmen einer Kooperation zwischen dem NS-Dokumentationszentrum und der Bundeszentrale für politische Bildung der Band „‚Macht will ich haben!‘ Die Erziehung des Hitlerjungen Günther Roos zum Nationalsozialisten“ von Martin Rüther erschienen, der im Museumsshop gegen eine Schutzgebühr von 7 € erworben werden kann. Zahlreiche Fotografien und Zeitungsausschnitte, vor allem aber umfangreiche Tagebucheinträge und Feldpostbriefe aus den Kriegsjahren gewähren einen detaillierten Einblick in das Denken und Handeln von Günther Roos und damit in die Sozialisierung und schrittweise Radikalisierung eines Jugendlichen im Nationalsozialismus. Das Buch wird um einen umfangreichen Internetauftritt ergänzt. Die Website www.roos.nsdok.de hält vielfältige Materialien in Form von Filmen, Tonaufnahmen, Bildern, Dokumenten und Zusatzinformationen bereit. Außerdem finden sich dort didaktische Anregungen bis hin zu fertigen Unterrichtsentwürfen.

Mindener Museum, Di.-So. 12-18 Uhr; Sonderöffnungszeiten für Gruppen.

Weitere Infos unter www.mindenermuseum.de oder 0571 / 9724020 oder museum@minden.de

(Text: Mindener Museum)

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