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Auszeichnung: Vorbildliche Streuobstwiese von Familie Aschemeier

Lübbecke -

Auszeichnung: Vorbildliche Streuobstwiese von Familie Aschemeier

Foto: Eckhard Schlömer vom NABU Minden-Lübbecke überreichte Sabine und Christoph die Auszeichnung des NABU Landesverbandes (© Gerd-Heinrich Nahrwold)

Herzhaft mit gutem Gewissen in einen Apfel beißen, das können Sabine und Christoph Aschemeier, denn die Apfelbäume auf ihrer Streuobstwiese in Blasheim wachsen und gedeihen und haben in diesem Jahr reichlich Ertrag gebracht. Die ein Hektar große Wiese wurde bereits 2006 mit 62 Hochstamm-Obstbäumen bestückt, darunter finden sich neben 34 Sorten Äpfeln auch Kirschen, Birnen, Pflaumen, Mispeln und Quitten. Bei der Auswahl wurde auf regionale und alte Sorten geachtet und so findet man neben dem Finkenwerder Herbstprinz, dem Paderborner Seidenhemdchen, und dem Schönen von Wiedenbrück z.B. auch den Roten Eiserapfel. Dieser gilt als älteste Apfelsorte der Welt und wird nachweislich mindestens seit dem 16. Jahrhundert angebaut.

Auszeichnung: Vorbildliche Streuobstwiese von Familie Aschemeier

Foto: Eine große Helferschar an Freunden und Familie unterstützen die Aschemeiers bei der Arbeit auf der Streuobstwiese (© Christoph Aschemeier)

Zur Strukturanreicherung in der Landschaft tragen neben einem Feldgehölz und eine Hecke auch ein Blühstreifen, je ein Stein-, Sand- und Lehmhaufen sowie eine Wildbienenwand bei. Viele zusätzlich angebrachte Nisthilfen und Vogelsitzstangen u. a. für Turmfalke und Mäusebussard werden jedes Jahr erfolgreich beflogen. Auch Hasen, Rehe, Mäuse sind regelmäßig da, gelegentlich schaut ein Storch auf der Wiese vorbei.

Unterstützt wurden die Aschemeiers damals bei der Anlage vom Kreis Minden-Lübbecke, der das Projekt finanziell unterstützte. Mit Rat und Tat standen Vertreter des Naturschutzbundes (NABU) Kreisverband Minden-Lübbecke bereit. Umso mehr freute sich Vorstandsmitglied und NABU-Aktiver Eckhard Schlömer daher darüber, dass er den Aschemeiers bei ihrem alljährlichen Apfelfest am 06. Oktober eine besondere Auszeichnung des NABU Landesverbandes NRW überreichen durfte. In Form von Plakette und Urkunde zeichnet der NABU so vorbildliche Obstwiesen und ihre Besitzer aus, die einen wertvollen Beitrag zum Erhalt alter Obstsorten und der biologischen Vielfalt leisten. Streuobstwiesen können über 3000 Tierarten einen Lebensraum bieten, sind aber besonders in NRW in ihrem Fortbestand bedroht. Um diesem Trend entgegen zu wirken, haben Vertreter aus Landwirtschaft und Naturschutz Ende 2017 eine Kooperationsvereinbarung getroffen und das „Netzwerk Streuobstwiesenschutz.NRW“ gegründet. Mehr Informationen zum Streuobstwiesenprojekt und Fördermöglichkeiten von Anlagen von neuen Obstwiesen findet man findet man unter diesen Link.

(Text: NABU Minden-Lübbecke)

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