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Bundestagsabgeordneter besucht Jüdischen Friedhof Hausberge

Porta Westfalica -

Bundestagsabgeordneter besucht Jüdischen Friedhof Hausberge

Foto (v. links): Karl-Wilfried Pultke (v. rechts) erzählt Birgit Härtel und Achim Post (v. links) vom Schüler-Projekt „Jüdischer Friedhof Hausberge“. Mit dabei waren auch der Schüler Pascal Conrad (zweiter v. rechts) und Harald Scheurenberg, ehem. Vorsitzender der Jüdischen Kultusgemeinde Minden und Umgebung.

Auf seiner Sommertour besuchte der heimische Bundestagsabgeordnete Achim Post (SPD) das Schüler-Projekt „Jüdischer Friedhof Hausberge“ der Gesamtschule Porta-Westfalica. Gemeinsam mit Birgit Härtel, Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion, informierte er sich vor Ort über den Stand. AG-Leiter Karl-Wilfried Pultke führte die beiden Besucher über den Friedhof und erklärte die Arbeit der Schülerinnen und Schüler.

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Seit 2007 kümmern sich Schülerinnen und Schüler der Gesamtschule Porta Westfalica um die Geschichte, die Pflege und den Erhalt des jüdischen Friedhofs in Hausberge. So bauten sie in diesen Sommerferien unter anderem eine neue Zaunanlage zur Kempstraße hin. 2008 gründeten die Schülerinnen und Schüler mit Unterstützung des damaligen Lehrers Karl-Wilfried Pultke die Schul-AG „Jüdischer Friedhof Hausberge“. 2015 setzte die Schul-AG ihr bisher größtes Projekt um: die Sanierung des Urnen-Mausoleum der Familie Michelsohn. Insgesamt flossen knapp 19.000 € in das Projekt. 10.000 € steuerte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz bei. 9.000 € stammen aus Privatspenden, die von der Schul-AG eingesammelt wurden.

Der Schüler Pascal Conrad antwortete auf die Frage von Achim Post, aus welchen Gründen er sich in der AG engagiere: „Einmal das geschichtliche Interesse am Schicksal der jüdischen Familien hier in Porta Westfalica. Und was die Pflegearbeiten und das Kümmern um diesen Friedhof angeht: Wenn wir es nicht machen, macht es wohl keiner.“

Achim Post lobte die Arbeit der Schul-AG „Jüdischer Friedhof Hausberge“: Ich finde es toll, dass sich Schülerinnen und Schüler in ihrer Freizeit für den Erhalt des Jüdischen Friedhofs Hausberge einsetzen. Mit großem Engagement haben sie das Urnen-Mausoleum der Unternehmerfamilie Michelsohn auf ihre Initiative hin sanieren lassen. Jetzt machen sie weiter und pflegen die Anlage und die Gräber. Sie setzen sich mit unserer Geschichte auseinander und leisten gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Erinnerungskultur. Ich bedanke mich ganz herzlich bei allen Schülerinnen und Schülern und dem AG-Leiter Karl-Wilfried Pultke für ihre wichtige Arbeit.“

Hintergrund

Der Jüdische Friedhof in Hausberge wurde erstmals 1618/21 erwähnt. Die ältesten erhaltenen Grabsteine reichen bis ins frühe 19. Jahrhundert zurück. Auf dem Friedhof wurden im Laufe der Jahrhunderte sowohl Verstorbenen der jüdischen Gemeinde von Hausberge als auch der Gemeinde von Minden und Umgebung beerdigt. Am Haupteingang des Friedhofs befindet sich das Urnen-Mausoleum der Familie Michelsohn. Otto Michelsohn verhalf in der Zeit des Holocaust vielen jüdischen Familien zur Flucht. Er wurde 1992 in einem einfachen Urnengrab auf dem Friedhof beigesetzt.

(Text und Foto: Büro Achim Post, MdB)

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