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'Demokratie versteht sich nicht von selbst'

Minden-Lübbecke -

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„Was tun? Demokratie versteht sich nicht von selbst“ hieß der Vortrag der Politikwissenschaftlerin Dr. Gabriele von Arnim beim Netzwerktreffen von NRWeltoffen. Sie appellierte an die jüngere Generation, wieder auf die Straße zu gehen, gegen braune Hetze aufzustehen und sich für eine pluralistische Demokratie einzusetzen. „Jeder an seinem Ort, jeder auf seine Art“, lautet ihr Motto dazu. Die rechte Szene, die sie in den vergangenen Jahren beobachtet hat, bezeichnete sie als düster, negativ, schlecht gelaunt und homogen. Niemand, so sagt sie, könnte doch ernsthaft Teil einer solchen Bewegung sein wollen.

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Landrat Dr. Ralf Niermann bedankte sich bei allen Aktiven des Netzwerkes. „Dass wir Aktivitäten wie diese durchführen können, haben wir vor allem den vielen engagierten Menschen aus dem Mühlenkreis zu verdanken, die für eine offene und bunte Gesellschaft eintreten. Ihr Engagement ist wichtig für den Mühlenkreis, denn unser Zuhause soll bunt statt braun sein.“ „Beklemmend“ finde er die Tatsache , dass die demokratischen Werte wie die Pressefreiheit und der Schutz von Minderheiten wieder offen in Frage gestellt werden. Deshalb müsse sich jede und jeder Einzelne aktiver für die Demokratie einsetzen.

Anschließend wurden die durchgeführten Veranstaltungen 2018 vorgestellt. Dazu gehörten Aktionen in der Themenwoche „Bunt statt schwarzweiß“ in Espelkamp in Kooperation mit dem Verein Mitmenschen e.V., Veranstaltungen in der Antirassismuswoche in Bad Oeynhausen mit dem Titel „Respekt hoch 10“ in Kooperation mit dem Arbeitskreis W.I.R., den Tag der offenen Gesellschaft, Kooperationen mit „Schule ohne Rassismus“ sowie eine Kooperationsveranstaltung mit dem Allgemeinen Studierenden Ausschuss des Campus Minden der Fachhochschule Bielefeld zum Thema Stammtischparolen und Rassismus.

Auch eine Fahrt nach Berlin zum Thema Erinnerungskultur war ein Programmpunkt innerhalb des Projektes. Das Jugendamt des Kreises und das Kommunale Integrationszentrum im Kreisschulamt waren gemeinsam mit zwölf Jugendlichen aus dem Kreisgebiet in die Hauptstadt gefahren, um sich dort auf Spurensuche nach jüdischem Leben zur Zeit des Nationalsozialismus zu begeben. Die zwölf Jugendlichen im Alter zwischen 13 und 16 Jahren waren sich am Ende der Fahrt einig, dass es so etwas wie die NS-Diktatur nie wieder geben dürfe und dass sie sich alle gegen Diskriminierung und Rechtsradikalismus stark machen wollen.

Seit über einem Jahr gibt es inzwischen das Landesprojekt NRWeltoffen im Kreis Minden-Lübbecke. Ziel des Projektes ist die Erarbeitung eines integrierten Handlungskonzepts, das mittlerweile im Entwurf vorliegt. Mit dem Konzept sollen einzelne Strategien zur Stärkung der Demokratie besser aufeinander abgestimmt werden. Es wurde erarbeitet von einem Netzwerk aus Akteuren aus Verwaltung, Bildung, Kirche Politik, Sozialverbänden, Vereinen und Bürgerinitiativen. Vor allem die Handlungsfelder Erinnerungskultur, Debatten- und Diskussionskultur und Menschen- und Grundrechte stehen bisher im Fokus des Konzeptes.

(Text: Kreis Minden-Lübbecke, Symbolfoto: Archiv)

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