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Die Entwicklung der Jüngsten mitverfolgen

Petershagen -

Jahr des Ehrenamtes

Die Arbeit mit den Jüngsten ist für Kinderturngruppenleiterin Sarah Meyer immer wieder etwas ganz besonderes. Fotos: Anja Schubert / AG Ehrenamt

Als Kind hatte sie selbst großen Spaß, in der Kinderturngruppe ihrem Bewegungsdrang freien Lauf zu lassen. Heute leitet Sarah Meyer die Gruppe der vier bis sechsjährigen beim TuS Wasserstraße in Petershagen. Obwohl sie diese Aufgabe von ihrer Mutter übernahm, sieht Sarah darin alles andere als eine bloße Weitergabe des ehrenamtlichen Engagements innerhalb der Familie. „Ich bin nicht einfach da rein gerutscht, sondern finde es persönlich sehr wichtig, das Kinder sich sportlich-spielerisch entwickeln können und solch ein Vereinsangebot vorgehalten wird“, so die 21-jährige, die derzeit ein Freiwilliges soziales Jahr (FsJ) absolviert.

„Es ist jedes Mal aufs Neue faszinierend zu sehen, wie die Kleinen neue Herausforderungen bewältigen, sich was zutrauen“, erzählt sie. Die motorische Förderung der kleinen Sportlerinnen und Sportler sei als Vorbereitung für die Schule sehr wichtig. „Die Zeiten haben sich geändert, das Spielangebot und die Spielwelten, in denen sich Kinder bewegen sind andere geworden. Mir hat es als Kind gut getan, mich in der Natur frei bewegen und austoben zu können. Kindheit sieht heutzutage oft ein bisschen anders aus. Da gewinnt ein solches Engagement umso mehr an Bedeutung.“ Ob die neuen Medien hierbei eine Rolle spielen, lässt Sarah offen.

2014 - Jahr des EhrenamtesMit 16 Jahren kam Sarah als Helferin zum Kinderturnen, griff ihrer Mutter unter die Arme. Als diese aus beruflichen Gründen die Gruppenleitung abgab, übernahm Sarah im Alter von 18 Jahren diese Aufgabe. „Ich bin langsam in die Verantwortung reingewachsen.“ Mit dem Jugendleiterschein (Juleica), den Sarah zuvor über den Kreissportbund gemacht hatte, erhielt sie zudem handfestes Rüstzeug für die Gruppenbetreuung. „Vom Umgang mit den Kleinen über deren motorische und kognitive Entwicklung bis zur praktischen spielerischen Gestaltung der Turnstunden hab ich viel fundiertes Wissen mit auf den Weg gekriegt, das mir auch in anderen Bereichen hilft“, erinnert sich Sarah. „Die Schulung hat Spaß gemacht, denn man probiert, das, was man mit den Kindern alles machen kann, selbst aus.“ Spaß am Umgang mit Menschen sieht sie jedoch als Grundvoraussetzung für die Übernahme einer solchen Aufgabe.

Nach dem Abitur 2012 ging Sarah als Aupair für ein Jahr in die USA, als FSJ-lerin arbeitet sie derzeit in einem Rehburger Kinderheim. Dass Kinder derzeit insgesamt in ihrem Leben eine große Rolle spielen, sei nicht geplant gewesen, sondern habe sich so ergeben. „Mit den Kenntnissen aus der Jugendleiterschulung passte das alles gut zusammen.“ Gut gefüllt sei ihr Tagesplan zu Schulzeiten gewesen ebenso wie heute. „Doch einmal pro Woche den Kindern dieses Spiel- und Bewegungserlebnis zu ermöglichen, das war und ist es mir Wert, mir hierfür Zeit zu nehmen.“

Ob sich ihre weitere berufliche Zukunft ebenfalls um Kinder drehen wird, stellt Sarah derzeit noch in Frage. „Die wöchentlichen Turnstunden sind nicht nur für die Kleinen, sondern auch für mich immer etwas ganz besonderes, eine Auszeit vom Alltag -und das soll auch so bleiben.“

Information

Die Jugendämter im Kreis Minden-Lübbecke sowie die Träger und Verbände aktiver Jugendarbeit haben das Jahr 2014 zum „Jahr des Ehrenamtes in der Kinder- und Jugendarbeit“ ausgerufen. Ziel des Projektes unter Schirmherrschaft von Landrat Dr. Ralf Niermann ist es, Einstiegsmöglichkeiten zu zeigen, um neue Aktive zu gewinnen sowie das Engagement ehrenamtlich tätiger Heranwachsender und junger Erwachsener zu würdigen. (Text und Fotos: Anja Schubert / AG Ehrenamt)

2014 - Jahr des Ehrenamtes