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Mittelstand meets Start-up: Viel Potential in Ostwestfalen

Ostwestfalen -

Mittelstand meets Start-up: Viel Potential in Ostwestfalen

Tauschten sich über digitale Disruptionen im Mittelstand aus: Stefan Mrozek, Moderator des Abends Christoph Plass, Dr. Christian Kluge, Aljoscha Schlosser, Andreas Engelhardt und Thomas Niehoff (v. l.) Foto: IHK

In Ostwestfalen gibt es besonders viel Potential an Kooperationsmöglichkeiten zwischen Mittelständlern und Start-up-Unternehmen. Das ist ein wesentliches Fazit der Veranstaltung „Digitale Transformation: Mittelstand meets Start-up“ der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK) im Pioneers Club in Bielefeld. Rund 50 Unternehmer und etwa 15 Vertreter der Start-up-Szene kamen jetzt zusammen, um sich über digitale Transformationen in mittelständischen Unternehmen auszutauschen. Ziel war es, potenzielle Kooperationsmöglichkeiten und Beteiligungsformen aufzuzeigen und für das Thema zu sensibilisieren.

Stefan Mrozek, Geschäftsführer vom Beratungsunternehmen Startup Landschaft, ging in seinem Impulsvortrag der Frage nach, wer dafür sorgt, dass die Digitalisierung in den Unternehmen ankommt. Betriebe sollten erkennen, dass auch in guten Zeiten für einen bevorstehenden Wandel vorgesorgt werden müsse, erläuterte Mro-zek. Er beschrieb den internen und den externen Weg, um an neue, disruptive Impulse für das eigene Geschäftsmodell zu gelangen. „Entweder identifiziert das Unternehmen eigene Mitarbeiter mit entsprechenden Stärken und Fähigkeiten oder es setzt auf externes Feedback und kooperiert mit Start-ups.“

Drei Referenten schlüsselten die unterschiedlichen Wege der digitalen Transformation auf. Aljoscha Schlosser, Digital Innovation Manager bei Boge Kompressoren, beschrieb beispielweise den externen Weg und verwies auf Start-ups als Innovationspartner. Im Kern gehe es darum, durch Innovationen wettbewerbsfähig zu bleiben. „Start-ups sind dafür gute Kooperationspartner, da sie hoch technologisiert, wandlungsfähig und schnell sind“, so Schlosser. Boge arbeitet bereits mit jungen Start-ups zusammen und richtet so genannte „Hackathons“ aus, also Veranstaltungen, um für spezielle Problemstellungen neue Lösungsansätze zu entwickeln.

Andreas Engelhardt, Geschäftsführender Gesellschafter der Schüco International KG, stellte die Zusammenarbeit mit einer unternehmenseigenen Start-up-Unit vor. Schüco habe sich im Zuge des digitalen Wandels das eigene Geschäftsmodell mit all seinen Strukturen und Prozessen bewusst gemacht. „Genau an diesen Strukturen vorbei, müssen Leute befähigt werden, frei und innovativ Ideen entwickeln zu können“, betonte Engelhardt.

Dr. Christian Kluge, Geschäftsführer der Miele Venture Capital GmbH, präsentierte ein Beteiligungsmodell als Form der Zusammenarbeit mit Start-ups. Für Miele sei es wichtig „rechts und links zu schauen, was an guten Ideen entstehe“. In einer „Partnerschaft auf Augenhöhe“ müsse man herausfinden, wo das Alleinstellungsmerkmal des Start-ups liege und ob es strategisch zusammenpasse. Nur wenn dies der Fall sei, könne für beide Seiten ein Mehrwert entstehen, sagte Kluge. Mögliche Zusammenarbeiten könnten beispielsweise durch Kontakte aus dem eigenen Unternehmen entstehen oder über Initiativbewerbungen. Sein Fazit zum Beteiligungsmodell: Es müsse zunächst Klarheit über die Ziele bestehen. Ein definierter Prozess und eine eigene interne und externe Vernetzung seien für den Erfolg unabdingbar.

IHK-Hauptgeschäftsführer Thomas Niehoff betonte, es sei wichtig zu erfahren, was Mittelständler aus der Region in Sachen Start-up bereits unternehmen und was andere Firmen aus diesen Best Practice-Beispielen ableiten können.

(Text: IHK)

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