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Neue Anforderungen in der offenen Kinder- und Jugendarbeit

Minden-Lübbecke -

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Der Alltag von Kindern und Jugendlichen ist aktuell davon geprägt, dass der Kontakt zu Gleichaltrigen fehlt. Gemeinsame Erlebnisse mit Freunden und ein soziales Netzwerk außerhalb der Familie sind aber wichtig. „Im Moment ist es zudem notwendig, dass sich Gleichaltrige über Ängste und Sorgen angesichts der Auswirkungen durch das Coronavirus austauschen können“, sagt Dörte Heger vom Kreisjugendamt. Die Kinder- und Jugendförderungen sowohl im Kreisjugendamt als auch in den Jugendämtern Minden, Porta-Westfalica und Bad Oeynhausen möchten weiterhin für Kinder und Jugendliche erreichbar sein und eine Anlaufstelle bieten. Über die Frage, wie das gelingen kann, tauschen sich die Jugendämter und freien Träger der Offenen Kinder- und Jugendarbeit in der Region regelmäßig aus.

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Das Life House in Stemwede hat dazu ein digitales Forum gegründet, in dem sich Mitarbeitende der Kinder- und Jugendarbeit regelmäßig beraten und gemeinsame digitale Angebote planen und umsetzen. „Jetzt ist die Zeit, neue Wege auszuprobieren“, sagt Lars Schulz vom Life House in Stemwede und Initiator des Forums. Bei dem neuen Forum wird beraten, wie in der Jugendarbeit Tätige mit der aktuellen Situation umgehen können. Neue Ideen und gemeinsame Konzepte werden auf diesem Wege entwickelt. Alle Städte und Gemeinden im Kreisgebiet, das heißt, auch die Städte Porta Westfalica, Bad Oeynhausen und Minden, die über ein eigenes Jugendamt verfügen, beteiligen sich am Austausch. Ziel der Arbeit ist es, Kinder und Jugendliche durch die Zeit der Corona-Pandemie zu begleiten und ein Beziehungsangebot in digitaler Form anzubieten. Da, wo es möglich ist, werden aber auch analoge Ideen umgesetzt.

Viele Jugendhäuser haben bereits vor dem Corona bedingten Besuchsverbot einen Instagram Account betrieben, auf dem regelmäßig kreative Angebote gepostet werden und der Kontakt mit den Jugendlichen aufrecht erhalten bleibt: Malübungen, Rätsel um den Denksport zu fördern, Bastelangebote zur Beschäftigung, aber auch Befragungen und zahlreiche Challenges, um die Kinder und Jugendlichen beispielsweise täglich zum Rausgehen an die frische Luft oder zur sportlichen Betätigung zu animieren. In der Stadt Minden seien so beispielsweise in vier Stadtteilen Stadteilrallyes erarbeitet worden, erzählt Daniela Thoring, Koordinatorin der Jugendarbeit/Jugendschutz des Jugendamtes der Stadt Minden.

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Mit der Corona-Pandemie hat sich auch die Arbeit der offenen Kinder- und Jugendarbeit im Kreis Minden-Lübbecke verändert. Die Auswirkungen der Kontaktbeschränkungen erforderten ein schnelles Handeln, um den pädagogischen Auftrag im Rahmen der offenen Angebote zu erfüllen. Vor allem Kinder und Jugendliche in beengten Lebensverhältnissen leiden sehr unter der aktuellen Situation, nur sehr eingeschränkt Zugang zu den Jugendzentren und Treffs in ihrer Umgebung zu haben. Die Kinder- und Jugendarbeit hier in der Region habe sehr schnell und flexibel auf die neuen Anforderungen reagiert, da sind sich die Verantwortlichen für die Kinder- und Jugendarbeit in den Jugendämtern einig.

„Da niemand genau weiß, wie lange die Corona-Pandemie noch andauern wird, müssen wir auch weiterhin überlegen, wie wir Jugendliche durch die aktuelle Situation begleiten können“, so Heger weiter. Geplant seien daher auch in Zukunft weitere Aktionen wie zum Beispiel ein Fifa-Turnier oder ein Koch-Turnier der Jugendzentren. Klar sei jedoch auch, dass der digitale Austausch den fehlenden direkten Kontakt nur zum Teil kompensieren kann. „Die Online Angebote stellen keine dauerhafte Alternative dar, es werden bei weitem nicht alle Besucher der Offenen Türen dadurch erreicht“, sagt Olaf Böhne, Jugendpfleger der Stadt Porta Westfalica.

Durch den Erlass der Landesregierung ist nun eine vorsichtige Öffnung der Angebote und Einrichtungen unter strenger Umsetzung der notwendigen Hygieneregeln wieder möglich. Daher arbeiten aktuell alle Jugendämter und freien Träger an Konzepten, wie eine Öffnung unter den aktuellen Bedingungen möglich ist, denn in einem sind sie sich einig: die vielfältigen und wertvollen Angebote für Kinder und Jugendliche sollen möglichst schnell wieder zur Verfügung stehen.

Ansprechpartner:

Jugendamt Kreis Minden-Lübbecke
Dörte Heger
Tel.: 0571-80723700
E-Mail: d.heger@minden-luebbecke.de

Jugendamt Kreis Minden-Lübbecke
Ilka Gerhold
Tel.: 0571-80723701
E-Mail: i.gerhold@minden-luebbecke.de

Jugendamt Stadt Minden
Daniela Thoring
Tel.: 0571-89467
E-Mail: d.thoring@minden.de

Jugendamt Stadt Bad Oeynhausen
Jürgen Münch
Tel.: 05731-144210
E-Mail: j.muench@badoeynhausen.de

Jugendamt Stadt Porta Westfalica
Olaf Böhne
Tel.: 0571-791451
E-Mail: olaf.boehne@portawestfalica.de

(Text: Kreis Minden-Lübbecke, Fotos: Kristin Steinmeyer/Stadt Minden) 

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