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Neuer Standort für das Toilettenhäuschen in der Oberen Altstadt

Minden -

Mit dem Standort einer stationären Toilettenanlage in der Oberen Altstadt hat sich jetzt der Ausschuss für Stadtentwicklung und Bauen in seiner jüngsten Sitzung am 9. November 2022 befasst.

Mit dem Standort einer stationären Toilettenanlage in der Oberen Altstadt hat sich jetzt der Ausschuss für Stadtentwicklung und Bauen in seiner jüngsten Sitzung befasst. Nach der Vorstellung der Pläne und einer längeren Diskussion stimmte eine breite Mehrheit des Ausschusses zu, dass die Anlage im Übergangsbereich der Kampstraße zum Martinikirchhof entstehen soll, wo sich ein Wendekreis befindet.

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„An der Stelle hat früher mal ein Gebäude gestanden, in dem sich zunächst eine Gaststätte und später eine Tabakfabrik befand“, berichtete Sigrun Lohmeier, Wirtschaftsförderin bei der Stadt Minden, was sich anhand von historischen Fotos belegen lässt. Der Anschluss an das städtische Kanalnetz sei in dem Bereich einfach umzusetzen. Auch sei die Anlage von allen Seiten her gut einsehbar, was aus Sicherheits- und Vandalismus-Aspekten wichtig sei. Die geforderte Barrierefreiheit ließe sich ebenfalls umsetzen und der Denkmalschutz habe zugestimmt, womit alle gesetzten Standort-Kriterien erfüllt seien. Die jetzt auf der Fläche installierten Fahrradständer sollen voraussichtlich in den Bereich versetzt werden, wo jetzt die temporäre Anlage steht.

Die Standortsuche gestaltete sich laut Lohmeier als schwierig, weil dieser bestimmte Voraussetzungen erfüllen muss und es auch mehrere Vorschläge aus der Politik zu prüfen gab. Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hatte im März 2021 im Rahmen der Haushaltsberatungen den Antrag eingebracht, im Jahr 2021 150.000 Euro für die Installation einer Toilettenanlage am Martinikirchhof in den Haushalt aufzunehmen. Dort findet am Donnerstag und Samstag auch regelmäßig der Wochenmarkt statt.

Der Vorschlag der Grünen fand eine Mehrheit im Rat. Nach längeren Prüfungen für einen geeigneten Standort und einem von der städtischen Gebäudewirtschaft gestellten Bauantrag ist am 11. April 2022 zunächst eine Interims-Toilettenanlage auf einer städtischen Fläche zwischen der Skulptur „Keilstück“ und der ehemaligen Schwedenschänke in Betrieb genommen worden. Mehrere geprüfte Vorschläge aus der Politik waren unter anderem nicht geeignet, weil der Anschluss schwierig war oder weil es Bedenken des Denkmalschutzes gab, antwortete Lohmeier auf Nachfrage aus dem Ausschuss. Der Martinikirchhof ist umringt von eingetragenen Baudenkmälern.

Das WC werde viel genutzt, sei allerdings auch schon mehrmals „Opfer“ von Vandalismus geworden, berichtete die Wirtschaftsförderin weiter. Auch habe der Standort der temporären Anlage zu Kritik bei der anliegenden Gastronomie geführt. „Jeder möchte mehr öffentliche Toiletten haben, aber keiner vor seiner Tür“, fasste der Vorsitzende des Beirates für Menschen mit Behinderungen, Eckhard Rüter, das zentrale Problem zusammen.

Auf der nun ausgewählten und beschlossenen Fläche soll nach einer Ausschreibung und vorbereitenden Arbeiten eine so genannte wiederversetzbare City-Toilettenanlage errichtet werden. Diese gebe es in sehr vielen Ausführungen, auch was eine an das Umfeld angepasste Fassadengestaltung angehe, so Bernd Stork von der städtischen Gebäudewirtschaft. Der Ein- und Ausgang zur Toilette sowie der Wartebereich soll in Richtung Norden – hier steht ein größerer Baum - platziert werden. Und auch der Platz der Toilettenanlage an sich solle „anschaulich gestaltet werden“, so Sigrun Lohmeier.

Die Auswahl des Standortes wurde von Vertretern des Beirates für Menschen mit Behinderungen und des Seniorenbeirates begleitet. Bei einem Termin vor Ort wurde deutlich, dass ein den heutigen Standards entsprechender Behindertenparkplatz auf dem Martinikirchhof notwendig ist, da der aktuelle Behindertenparkplatz an der Kampstraße zum einen nicht den aktuellen Standards entspricht und zum anderen die Lage nicht optimal ist, ergänzt Sigrun Lohmeier.

Der Zugang zu der „vandalismushemmenden City-Toilette“ erfolge über einen bargeldlosen Automaten am Eingang. Für berechtigte Personen besteht außerdem die Möglichkeit, die Anlage mit einem Euroschlüssel zu öffnen. Sie verfüge über eine Kabine für alle Geschlechter und sei auch behindertengerecht. Die künftige Anlage wird eine Kabine und einen dahinter liegenden Technikbereich haben. Die Tragkonstruktion besteht aus Edelstahl.

Die klimagerecht betriebene Anlage werde ebenfalls ein wärmegedämmtes Flachdach, eine autarke Stromerzeugung und LED-Beleuchtung haben. Gewärmt werde die Kabine in den kalten Monaten über eine thermostatisch geregelte Fußbodenheizung. Es gebe eine zentrale Schließanlage, die per Zeitschaltuhr die Öffnungs- und Schließzeiten regele. Ein Hinweisschild werde auf die Öffnungs- und Schließzeiten verweisen.

Für die Toilette entstünden keine Planungskosten bei der Stadt, weil diese als Fertigelement auf ein zu erstellendes Fundament mit den entsprechenden Anschlüssen aufgesetzt werde, erläuterte Fachmann Stork. Es gebe schon jetzt längere Lieferfristen für eine solche Anlage, die erst nach einer erfolgten Ausschreibung und einem bewilligten Bauantrag bestellt werden könne. Mit der Aufstellung der festen Anlage sei Ende 2024 bis Anfang 2025 zu rechnen. Solange bleibe die temporäre Anlage an Ort und Stelle stehen.

In naher Zukunft werde es an drei Standorten in der Innenstadt öffentliche Toiletten geben - zum einen im derzeit sanierten Rathaus in der neu gestalteten Bürgerhalle mit erweiterten Öffnungszeiten, zum zweiten auf dem Großen Domhof und eben am Martinikirchhof. Darüber hinaus gibt es in der Innenstadt bereits eine öffentliche Toilette am Zentralen Omnibusbahnhof und ein kürzlich saniertes Sanitär-Häuschen auf Kanzlers Weide.

Quelle und Foto: Stadt Minden

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