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Verabschiedung des Stadtheimatpflegers von Petershagen

Petershagen -

Verabschiedung des Stadtheimatpflegers von Petershagen

Foto v.l.: Bürgermeister Dieter Blume, Heinrich Rötger, Hermann Kleinebenne.

Bürgermeister Dieter Blume sprach seinen Dank für fast 30 Jahre Tätigkeit als Stadtheimatpfleger aus. Herr Rötger hatte das Amt im Januar 1989 übernommen. Damals trat er die Nachfolge des ehemaligen Stadtheimatpflegers Erhard Saecker an.

Heinrich Rötger hat sich als gebürtiger Lahder für die Heimatpflege der Stadt Petershagen mit großen Wissen und Interesse an historischen Ereignissen und Traditionen eingesetzt. Fast 30 Jahre hat er dieses - für die Stadt Petershagen wichtige Amt - ausgeübt und in dieser Amtszeit mit allen bisherigen Stadtdirektoren und Bürgermeistern seit Gründung der Stadt Petershagen zusammen gearbeitet. Das Wirken als Stadtheimatpfleger bestand häufig darin, die OrtsheimatpflegerInnen, OrtsbürgermeisterInnen und Kulturgemeinschaften der 29 Ortschaften und Dritten bei wissenschaftlichen Arbeiten, Dorfchroniken und Jubiläumsfesten heimatgeschichtlich mit Rat zu unterstützen, Teile hiervon mitzugestalten oder die Festansprache zu halten.
Zahlreiche Tagungen, Versammlungen, Besprechungen sowie Fahrten an historische Stätten mit den Ortsheimatpflegern und -pflegerinnen hat Herr Rötger während seiner Amtszeit geplant, organisiert und durchgeführt.

Neben vielen weiteren Projekten sind folgende Projekte aus seiner Amtszeit besonders hervorzuheben:

  • Massiver Einsatz für den mittlerweile abgebrannten Hof Hendrich/Gieseking, Schillerstraße 14, in Lahde,
  • Mitarbeit bei der Gestaltung des Schöffensaales im Alten Amtsgericht in Petershagen,
  • Erhaltung der Familiengrabstätte des königlichen Seminardirektors Vornbaum in Petershagen,
  • Einsatz für den Erhalt der alten Schule in Wietersheim von 1789,
  • maßgebliche Beteiligung und Mithilfe bei der archäologischen Ausgrabung des „Lahder Pferdes“ im Jahre 2006 und der Sicherung und Unterbringung des Pferdes vor Ort in den Folgejahren,
  • Unterschutzstellung des alten Seminargebäudes des Städt. Gymnasiums Petershagen,
  • maßgeblicher Anteil an der Rettungsaktion für die Tafel mit den Namen von Schlüsselburger Teilnehmern an den Befreiungskriegen von 1813 bis 1815, deren Restauration und Unterbringung in der Schlüsselburger Kirche im Jahre 2015 realisiert werden konnte,
  • die Sicherung des Nachlasses Brinkmanns,
  • maßgebliche Beteiligung bei der Umnutzung und Sicherung der ehemaligen Synagoge und jüdischen Schule in Petershagen,
  • maßgeblicher Anteil an der Aufstellung eines Gedenksteines am ehemaligen Standort des Arbeitserziehungslagers Lahde.

Die Rede anlässlich der Gedenkveranstaltung im April 1995 bei der Einweihung des Gedenksteines am ehemaligen Standort des Arbeitserziehungslagers Lahde wurde auch von den Angehörigen, Freunden und Bekannten von ehemaligen Lagerinsassen viel beachtet und anschließend in dem Buch "Hier wird jeder Wille gebrochen" veröffentlicht.

Ein weiteres großes Projekt war das "Flurnamenkataster". Seit 1996 hat Heinrich Rötger intensiv an diesem Projekt gearbeitet. Mit dem Kataster soll verhindert werden, dass alte Flurnamen in Vergessenheit geraten. In unzähligen Besprechungen und Begehungen wurden Ergebnisse erarbeitet und in das digital vorhandene Kartenmaterial eingearbeitet. Das Werk steht kurz vor der Vollendung und soll voraussichtlich im Jahr 2019 im Stadtarchiv der Stadt Petershagen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Ein weiteres wichtiges Anliegen war ihm in all den Jahren die Sicherung der historischen Akten der Stadt Petershagen und seiner Ortschaften an einem dafür geeigneten Ort. Herr Rötger war die treibende Kraft dafür, dass in dem Gebäude der ehemligen Grundschule Neuenknick das Stadtarchiv der Stadt Petershagen eingerichtet wurde und die historischen Akten von Stadt und Ortschaften ein sicheres zu Hause haben.

Zum 30. Juni 2018 hat Herr Rötger das Amt aus Altersgründen abgegeben. Nachfolger ist Hermann Kleinebenne.

(Text und Foto: Stadt Petershagen)

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