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Campus Minden wertvoller Standortfaktor für heimische Firmen

Minden-Bad Oeynhausen -

Campus Minden wertvoller Standortfaktor für heimische Firmen

Der Campus Minden der Fachhochschule Bielefeld hat sich mittlerweile zu einem wertvollen Standortvorteil für heimische Unternehmen entwickelt. Das ist beim jüngsten Unternehmerfrühstück der Stadt Bad Oeynhausen deutlich geworden.

Bürgermeister Achim Wilmsmeier und Wirtschaftsförderer Patrick konnten Vertreter und Vertreterinnen von gut 35 Unternehmen zu dem Treffen im Oeynhausen-Saal des Kaiserpalais begrüßen. „Für uns als Stadt ist es wichtig, mit Ihnen im Dialog zu bleiben“, sagte Wilmsmeier zur Begrüßung. Und das Unternehmerfrühstück sei ein wichtiger Teil dieses Dialogs. „Das bringt uns mit Ihnen ins Gespräch aber auch untereinander können sie sich über wichtige Dinge mal abseits des Tagesgeschäfts austauschen.“

Als Referenten hatte die städtische Wirtschaftsförderung für das Treffen den Dekan des Campus Minden, Prof. Dr. Oliver Wetter, sowie die Geschäftsführerin Anja-Christina Horstmann von der Firma Krohne Pressure Solutions GmbH aus Bad Oeynhausen gewinnen können. Oliver Wetter gab in seinem Vortrag einen umfassenden Überblick über die Arbeit am Campus Minden. Einen besonderen Schwerpunkt legte er in seinem Vortrag auf die Kooperation zwischen Wirtschaft und Wissenschaft: „Sie haben die Möglichkeit, gut ausgebildete Fachkräfte über ein duales Studium am Campus Minden zu gewinnen.“ Dabei seien die Studenten abwechselnd etwa jeweils drei Monate im Unternehmen und drei Monate an der Uni. Wetter: „In diesem Bereich absolvieren mehr als 97 Prozent der jungen Menschen ihr Studium, in der Regelstudienzeit.“ Der Campus Minden besticht dadurch vor allem durch seine „Größe“. „Wir sind mit etwa 1.600 Studierenden ein eher kleiner Campus, aber das bringt auch sehr große Vorteile bei der Kommunikation untereinander.“

So seien die Fachbereiche Architektur und Bauingenieurwesen so eng miteinander verknüpft, dass Studenten beider Fachbereiche vom Wissen aus dem jeweils anderen Fachbereich profitieren. Ein weiterer Schwerpunkt am Campus Minden liege bei der Gesundheits- und Krankenpflege. „In anderen Ländern ist es längst gängige Praxis, dass Pfleger und Schwestern ein Studium statt einer Ausbildung durchlaufen und so den Ärzten einen Teil ihrer Arbeit abnehmen können.“ Hier sieht Professor Oliver Wetter für den Campus Minden der FH Bielefeld noch weiteres Entwicklungspotenzial.

Campus Minden wertvoller Standortfaktor für heimische Firmen

Dem Vortrag des Dekans schloss sich Anja-Cristina Kaufmann von Krohne Pressure Solutions an. Sie hielt ein deutliches Plädoyer für das Duala Studium in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule. „Wir sind 2007 mit einer Hand voll ausgebildeter Ingenieure hier angefangen und haben mittlerweile 35 Mitarbeiter und wollen den Betrieb auch noch weiter ausbauen“, erläuterte sie. Bad Oeynhausen sei einer von 17 Produktionsstandorten von Krohne Pressure Solutions. Das Unternehmen produziert Messgeräte für verschiedene Industriezweige. „Wir haben uns sehr schnell gefragt, woher wir unseren Nachwuchs holen“, sagte die Geschäftsführerin des Oeynhausener Standort, „und dabei hatten wir die Wahl zwischen einer Ausbildung im Betrieb oder der Ausschreibung von Stellen für ‚fertige‘ Absolventen.“

Nach einigen erfolglosen Anwerbungsversuchen seitens des Campus Minden sei sie dann doch auf das Angebot eingegangen und bereut es nicht: „Das ist ein tolles Konzept, eine super Geschichte.“ Mittlerweile habe das Unternehmen sechs Studierende, die sehr schnell in das Tagesgeschäft integriert seien. „Es ist für uns immer wieder schade, wenn wir unsere Studenten erst mal wieder für die nächste Studienphase am Campus Minden verlieren“, fasst Anja-Christina Horstmann die Bedeutung der jungen Studierenden für ihre Firma zusammen.

In vielen Einzelgesprächen haben die Unternehmer nach den Vorträgen untereinander aber auch mit den Vortragenden ihre Erfahrungen ausgetauscht oder konkrete Fragen besprochen. Ein weiteres Unternehmerfrühstück wird es im Herbst geben. Dabei steht die Rolle des Arbeitnehmers in der Industrie von Morgen im Mittelpunkt.

(Text und Foto: Stadt Bad Oeynhausen | Titelfoto: Archiv)

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