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„Kaak“ wird wieder ein Platz

Minden -

20150528 hallo minden kaak wird wieder ein platz

Ein neues Pflaster, Pendelleuchten und Stelen sowie moderne Sitzmöbel sollen den Charakter der Obermarktstraße stärken, Platz zum Flanieren schaffen und aus dem „Kaak“ wieder einen Platz machen. Das sind die drei wichtigsten Ziele der Vorplanungen für den dritten Bauabschnitt in der Neugestaltung der Mindener Fußgängerzone. Wie die Obermarktstraße zum Ende des kommenden Jahres aussehen kann, stellten der Leiter der Stadtplanung, Achim Naujock, und Gerold Kalkowski vom Büro Pesch & Partner rund 50 Besuchern vor. Die Stadt Minden hatte am 21. Mai zu einer ersten öffentlichen Anlieger- und Bürgerversammlung in die Bürgerhalle eingeladen.

20150528 hallo minden kaak wird wieder ein platzDie im Jahr 2013 begonnene Neugestaltung der Fußgängerzone geht damit in die dritte Phase. Nach der Fertigstellung der Bäckerstraße zwischen Poststraße und Poos, der jetzt abgeschlossen Gestaltung des Scharns und den laufenden Arbeiten auf dem Markt wurden nun die Planungen für die Obermarktstraße der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Bild der Straße zwischen Markt und Einmündung Königsstraße wird sich in das Gesamtkonzept einfügen. Auch hier kommen die bereits in der Bäckerstraße und am Scharn verlegten hellen Steine zum Einsatz. Im unteren Teil – zwischen Markt und Opferstraße – soll es Hängeleuchten geben, im oberen Teil auch Stelen.

Auf besonderes Interesse der Bürger/innen und Anlieger/innen stießen die Planungen für den „Kaak“. Hier weitet sich die Obermarktstraße zu einem Platz auf. Dieser soll künftig als solcher erkennbar sein und auch wieder genutzt werden, so Gerold Kalkowski. Die momentane Situation stelle sich eher als „Sammelsurium vieler Einbauten“ dar: Eine halbhohe Mauer, Telefonzelle, „Pranger“, mehrere Verteilerkästen, wenig attraktive Sitzmöbel und Fahrradständer konzentrieren sich derzeit am Kaak. Der Platz soll einen deutlich aufgewerteten Aufenthaltscharakter erhalten. Das soll auch durch einen Brunnen und eine Bank rund um den dort vorhandenen, großen Baum unterstrichen werden.

Für den Übergang vom Kaak zur niedriger gelegenen Straße Priggenhagen gibt es noch drei Treppen-Varianten. Ebenfalls drei Alternativen haben die Planer für die Aufweitung der Opferstraße vorgestellt, die aber nicht weiter diskutiert wurden. Wie Bäckerstraße und Scharn soll auch die Obermarktstraße mit einer taktilen Leitlinie für blinde und sehbehinderte Menschen versehen werden. Das abfließende Regenwasser wird über eine so genannte „tanzende Rinne“ geführt. Diese offene Gosse wird versetzt gelegt. Ein Bürger gab in diesem Zusammenhang die Anregung, taktile Leitlinie und tanzende Rinne zusammen zu legen, um mehr Platz für z.B. Weihnachtsmarktbuden zu schaffen, was die Planer aber kritisch sahen.

Die größte Herausforderung im dritten Bauabschnitt der neuen Fußgängerzone stellen am Obermarkt aber die Steigungen bzw. Gefälle dar, um Barrierefreiheit zu gewährleisten. Aber auch die Höhenunterscheide zwischen beiden Straßenseiten und an Eingängen sollen - soweit dieses möglich ist – angepasst werden. In einigen Fällen sei dieses aber nicht umzusetzen, machte Kalkowski deutlich. Er präsentierte dazu ein Beispiel einer nicht barrierefreien Eingangssituation an einem Geschäft.

„Bereits in diesem Sommer sollen die notwendigen Kanalbauarbeiten starten“, kündigte Stadtplanungs-Leiter Achim Naujock an. Hierzu werden die Städtischen Betriebe Minden die Anlieger/innen noch gesondert informieren. Nächster Planungsschritt ist die Vorstellung der Vorentwurfsplanung im zuständigen Ausschuss für Bauen, Umwelt und Verkehr (BUV) am 17. Juni. Von Juli bis August wird die Entwurfsplanung erstellt, die am 20. August den Bürger/innen wieder öffentlich vorgestellt werden soll. Die eigentlichen Straßenbauarbeiten für die Neugestaltung der Obermarktstraße beginnen dann im Frühjahr 2016. (Planungsskizze Büro Pesch & Partner)