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Schuljahresstart in Ostwestfalen-Lippe

OWL -

Schuljahresstart in Ostwestfalen-Lippe

Das neue Schuljahr beginnt, und mehr als 282.000 Schülerinnen und Schüler in Ostwestfalen-Lippe drücken ab Mittwoch, 24. August, die Schulbank. Für knapp 18.000 von ihnen ist es der Start in ihre Bildungskarriere: 17.973 i-Dötze sind an den öffentlichen Grundschulen in Ostwestfalen-Lippe angemeldet (Vorjahr: 17.322).

Die stärksten Zuwächse bei den Erstklässlern verzeichnen die öffentlichen Grundschulen in Bielefeld (+147 Anmeldungen / +11 Prozent) sowie der Kreise Paderborn (+207 / +8 Prozent) und Herford (+145 / +7 Prozent). Keinen Zuwachs gibt es mit 1.197 Anmeldungen nur im Kreis Höxter (Vorjahr: 1.199).

Zu den beliebtesten weiterführenden Schulen zählen wie im Vorjahr Gymnasien und Gesamtschulen. 5.646 Fünftklässler sind an den öffentlichen Gymnasien in OWL angemeldet (Vorjahr: 5.852), an den Gesamtschulen sind es 5.501 Anmeldungen (Vorjahr: 5.626). Die Realschulen folgen mit 4.046 Anmeldungen (Vorjahr: 4.215).

Lehrereinstellungen fast verdoppelt

Der rückläufigen Schülerschar steht ein in etwa gleichbleibend großer Personalkörper bei den Lehrkräften gegenüber. Zum Ende des vergangenen Schuljahres gewährleisteten 21.947 Lehrerinnen und Lehrer den Unterricht in Ostwestfalen-Lippe. Vor sieben Jahren, im Schuljahr 2008/09, waren es mit 21.838 Pädagogen in etwa gleich viele. Sie hatten jedoch ungefähr 40.000 Schülerinnen und Schüler mehr in ihren Klassen zu unterrichten als derzeit.

Die Bezirksregierung hat zum neuen Schuljahr zusätzlich 520 neue Lehrerinnen und Lehrer an den öffentlichen Schulen eingestellt. Den stärksten Zuwachs verzeichnen die 311 Grundschulen in OWL mit 147 Einstellungen, gefolgt von den Gesamtschulen (39 Schulen, 134 Einstellungen) und den Gymnasien (56 Schulen, 42 Einstellungen).

Über das gesamte Kalenderjahr 2016 sind bisher 970 Lehrkräfte an den 638 öffentlichen Schulen im Bezirk neu verpflichtet worden. Das sind 40 Prozent mehr Pädagoginnen und Pädagogen als im vergangenen Kalenderjahr (564). Die Einstellungszahlen haben sich an den Grundschulen, den Realschulen und den Gymnasien im Vergleich zum Vorjahr verdreifacht. An den Förder- und Gesamtschulen sind doppelt so viele Lehrkräfte eingestellt worden wie im Jahr zuvor. Hauptgründe für die verstärkten Einstellungen sind die Zunahme des längeren gemeinsamen Lernens vornehmlich in Sekundar- und Gesamtschulen sowie der Ausbau der Inklusion. Weitere Gründe sind die Beschulung von Kindern von Asylsuchenden und EU-Bürgern insbesondere aus südosteuropäischen Staaten und der fortlaufende Generationenwechsel in den Kollegien.

Die Bezirksregierung unterstützt die Schulen bei der Bewältigung dieser Herausforderungen, indem sie ihnen unter anderem gezielt Fachleute zur Seite stellt. So wurden 22 Sonderpädagoginnen und -pädagogen vornehmlich an Grund- und Gesamtschulen im Regierungsbezirk für das Gemeinsame Lernen neu eingestellt (Vorjahr: 24). Und 98 weitere Lehrkräfte stehen an den Schulen jetzt für den Unterricht in Sprachfördergruppen bereit. Den stärksten Zuwachs verzeichnen hierbei ebenfalls die Grundschulen (41), gefolgt von Berufskollegs (17).

Zahl der Sprachfördergruppen nimmt zu

Eine deutliche Veränderung im vergangenen Schuljahr hat es bei der Zahl der ehemaligen Internationalen Förderklassen, den heutigen Sprachfördergruppen gegeben. Diese Entwicklung setzt sich auch im neuen Schuljahr fort. So werden von Mittwoch an mindestens 7.953 Schülerinnen und Schüler ohne ausreichende Deutschkenntnisse in Sprachfördergruppen und Einzelintegration Deutsch lernen. Weitere Schüler werden im Verlauf des Schuljahres hinzukommen. Insgesamt 477 Sprachfördergruppen sind nun eingerichtet. Auch ihre Zahl wird noch zunehmen. Zum Vergleich: Im Februar 2015 waren es 150 solcher Gruppen im Regierungsbezirk, etwa 2.700 Kinder wurden unterrichtet. Bezogen auf die Gesamtzahl der Schülerinnen und Schüler machen die im aktuellen Schuljahr unterrichteten Kinder ohne ausreichende Deutschkenntnisse jedoch nur einen Anteil von etwa 2,5 Prozent aus.

Der Unterricht in Sprachfördergruppen oder Einzelbetreuung umfasst mindestens zwölf Wochenstunden. Die Schüler besuchen die restliche Wochenunterrichtszeit über den Regelunterricht. Eine Sprachfördergruppe setzt sich aus zwölf bis 15 Kindern zusammen. Die Bezirksregierung Detmold ist eine Schnittstelle bei der Einrichtung dieser Fördergruppen in OWL. Ihre Rolle ist die einer Moderatorin und Beratungsstelle. Koordiniert wird die Einrichtung von den Kommunalen Integrationszentren der Kreise und der Stadt Bielefeld.

Inklusion: jeder dritte Förderschüler besucht Regelschule

Auch die Inklusion in OWL wird weiter in den heimischen Schulen umgesetzt. Knapp ein Drittel aller Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf wurde im vergangenen Schuljahr integrativ in Regelschulen unterrichtet (32,9 Prozent). Ein Jahr zuvor waren es 4,5 Prozentpunkte weniger. 5.106 Inklusionsschüler sind aktuell angemeldet, der Großteil von ihnen an Grundschulen (1.986) und Gesamtschulen (1.518). Der deutlichste Zuwachs an Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf ist an Gesamtschulen zu verzeichnen (+359). Der prozentuale Zuwachs ist mit 71 Prozent bei den Gymnasien am stärksten, wenn auch auf niedrigem Niveau (+61 Schüler).

Gegenüber dem Gemeinsamen Lernen in Regelschulen besucht der größere Anteil von Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf weiterhin die 79 Förderschulen im Regierungsbezirk: 10.408 waren es zum Ende des vergangenen Schuljahres (Vorjahr: 10.157). Der Umbau der Förderschullandschaft setzt sich währenddessen fort. Elf Einrichtungen haben zum 1. August die Türen geschlossen – entweder als Abschluss ihrer auslaufenden Auflösung oder als sofortige Schließung. Zwei weitere Förderschulen haben zum 1. August mit ihrer auslaufenden Auflösung begonnen.

Umbau der Schullandschaft weitgehend abgeschlossen

Die Veränderung der Schullandschaft setzt sich zum neuen Schuljahr fort. Öffentliche Haupt- und Förderschulen lösen sich auf, Gesamt- und Sekundarschulen (öffentlich) entstehen neu. Die Intensität der Veränderung nimmt jedoch ab, der Umbau der heimischen Schullandschaft ist in den meisten Kommunen abgeschlossen. So beginnt nur noch eine Hauptschule mit ihrer auslaufenden Auflösung, sechs Hauptschulen haben diesen Prozess zum 1. August mit ihrer Schließung beendet. Bei den Gesamtschulen gibt es zwei Gründungen: eine als Neugründung sowie eine weitere aus einer Umwandlung einer Sekundarschule. Und lediglich eine Sekundarschule ist durch einen organisatorischen Zusammenschluss neu entstanden.

Als Zwischenergebnis zeigt sich, dass das Gymnasium die häufigste weiterführende öffentliche Schulform in Ostwestfalen-Lippe ist (54 Schulen mit Eingangsklassen). Es folgt die Realschule (43 m.E.), Förderschule (40 m.E.) und Gesamtschule (39 m.E.). Sieht man von der einzigen Primusschule im Bezirk ab, ist die Gemeinschaftsschule mit zwei Einrichtungen die seltenste weiterführende Schulform im öffentlichen Bereich.

Das Bild verändert sich, wenn die privaten Schulen mit hinzukommen: Das Gymnasium ist zwar weiterhin am häufigsten (68 Schulen mit Eingangsklasse), die zweihäufigste Schulform ist jedoch die Förderschule (63 m.E.), gefolgt vom Berufskolleg (55 m.E.), Realschule (46 m.E.) und Gesamtschule (43 m.E.).

Fast jede zweite weiterführende Schule bietet Nachmittagsunterricht an

Der gebundene Ganztagsbetrieb ist bei 49 Prozent (169 von 345) der weiterführenden Schulen in Ostwestfalen-Lippe eingeführt (öffentliche und private Schulen: Haupt-, Förder-, Real-, Sekundar-, Gemeinschafts- und Gesamtschulen sowie Gymnasien und Primusschule). Bei Gesamtschulen und Sekundarschulen ist es beinahe jede dieser Einrichtungen. 65.986 Schülerinnen und Schüler besuchten im vergangenen Schuljahr den Nachmittagsunterricht, 3.953 mehr als im Vorjahr.

(Text: Bezirksregierung Detmold | Foto: Archiv)

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