Sanierungsratgeber für den Altbau
Gute Wärmedämmung senkt die Heizkosten und verbessert die Wohnbehaglichkeit.
Wenn Wände, Böden und Decken eines Raumes nicht warm werden wollen, obwohl die Heizung mit voller Kraft Wärme liefert, dann wirkt sich das nicht nur auf die Wohnbehaglichkeit für die Bewohner aus. Ein schlechter Dämmstandard des Gebäudes führt auch zu überhöhten Heizkostenrechnungen. Ältere, nicht modernisierte Immobilien haben einen unzeitgemäß hohen Energieverbrauch. Über die schlecht gedämmte, oft auch undichte Gebäudehülle, also über Dach, Fassaden, Türen und Fenster sowie Dachboden und Keller, können rund 75 Prozent der Energie für Raumwärme entweichen. Wärmeschutz und die Vermeidung sogenannter Wärmelecks stehen daher bei Sanierungsratgebern ganz oben auf der Liste, wenn die Heizenergiekosten auf Dauer sinken sollen.
Tipp für Hausbesitzer: Renovierungen zeitlich koppeln
Druckfeste und formstabile PU-Verbundelemente gibt es auch für begehbare Dachböden. Die Dämmung des Speicherbodens (oberste Geschossdecke) bietet sich an, wenn der Dachraum nicht ausgebaut werden soll und das Dach nur ungenügend gedämmt ist. (Foto: djd/Industrieverband Polyurethan-Hartschaum e. V.)
Ein sehr guter Zeitpunkt, um die Wärmedämmung des Gebäudes zu verbessern, ist immer dann, wenn anfällige Renovierungen anstehen. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn die Fassade neu verputzt und gestrichen oder die Dacheindeckung erneuert werden soll. Rechnet man aus den Gesamtkosten die Kosten für das Mieten und Aufstellen des Gerüstes, den neuen Putz und die neuen Dachziegel heraus und betrachtet nur die Dämmkosten, so rechnen sich diese meist in kurzer Zeit durch die erzielte Heizenergieeinsparung. Denn zu den größten finanziellen Belastungen für einen Haushalt zählen die Kosten für Heizwärme und Warmwasserbereitung. Ein Sanierungsratgeber-Video zum Thema Dämmrendite (www.youtube.com/watch?v=sj7H1fjoERo) zeigt, dass sich eine energetische Sanierung der Gebäudehülle rechnet. Mit in Betracht gezogen werden sollte zudem die dauerhafte Wertsteigerung, die eine Immobilie durch die Verbesserung seiner Bausubstanz erfährt und dass sich der Wohnkomfort unmittelbar verbessert. In vielen Fällen ist eine Hochleistungsdämmung der erste Schritt zum Effizienzhaus.
Sanierungen gut planen und vorhandene Finanzierungsmöglichkeiten nutzen
Wer keinen Kredit aufnehmen will, kann eine energieeffiziente Sanierung oft nur in mehreren Schritten realisieren. Um einen solchen Sanierungsplan gut vorzubereiten, ist die Beratung eines qualifizierten Gebäudeenergieberaters zu empfehlen. Der Sachverständige analysiert zuerst den energetischen Zustand des Hauses an Ort und Stelle, ermittelt anschließend die wichtigsten Modernisierungsmaßnahmen und berät in vielen Fällen, welche Förderung bei einer energetischen Sanierung in Anspruch genommen werden könnte. Der Berater entwirft "Fahrpläne", nach denen sich die einzelnen Sanierungsschritte sinnvoll kombinieren und im verfügbaren Kostenrahmen durchführen lassen. Für die Suche nach zertifizierten Energieberatern kann man die Expertendatenbank der deutschen Energie-Agentur (dena) (www.energie-effizienz-experten.de) nutzen. Zur Finanzierung der energieeffizienten Modernisierung bieten Bund und Länder verschiedene Förderprogramme an, die Hauseigentümern mit vergünstigten Krediten oder Investitionszuschüssen unter die Arme greifen. Weitere Informationen zu den Fördermitteln finden sich auf der Sanierungsratgeber-Website www.daemmt-besser.de. Investitionszuschüsse werden in aller Regel über die ausgebende Institution beantragt, für Kredite ist die persönliche Hausbank der richtige Ansprechpartner.
Förderungen rechtzeitig beantragen
Hochleistungsdämmungen mit sehr guter Wärmeleitstufe (WLS) können schlanker ausfallen und sind daher einfacher und wirtschaftlicher einzubauen. (Foto: djd/Industrieverband Polyurethan-Hartschaum e. V.)
Der Antrag auf Förderung muss rechtzeitig gestellt werden, bevor die Modernisierungsarbeiten beginnen. Da zur Gewährung der Förderungen bestimmte Voraussetzungen wie etwa ein festgelegter Dämmwert des betreffenden Bauteils erfüllt werden müssen, empfehlen Sanierungsratgeber die technischen Anforderungen rechtzeitig zu recherchieren und die Bedingungen für die spätere Nachweisführung zu beachten. Noch ein Tipp: Es empfiehlt sich in der Regel, zunächst die Dämmung und Dichtheit der Gebäudehülle sowie der Fenster zu verbessern. Dadurch sinkt der Heizwärmebedarf des Hauses deutlich, so dass nach der Modernisierung eine wesentlich kleinere und preiswertere Heiztechnik ausreichend ist, um die Räume angenehm zu temperieren. Oftmals lässt sich dann ein großer Teil des Wärmebedarfs mit regenerativen Energien decken.
Energieeffizient sanieren mit Polyurethan
In erster Linie sorgt ein guter Wärmeschutz dafür, dass Wandinnenflächen, Decken, Böden und Dachflächen im Winter warm bleiben. In zweiter Linie verbessert die Dämmung aber auch die Wohnbehaglichkeit im Sommer. Sie reduziert den Wärmefluss von außen nach innen. In Kombination mit einem außenliegenden Sonnenschutz der Fenster, bleibt es auch an heißen Sommertagen angenehm kühl im Haus. "Viel bringt viel" ist bei der Gebäudedämmung nicht der Stein der Weisen. Um einen bestmöglichen Dämmwert, auch U-Wert genannt, zu erhalten, sollte man bei der Auswahl des Dämmmaterials auf dessen Wärmeleitfähigkeit achten. Je geringer die Wärmeleitfähigkeit, desto besser begrenzt der Dämmstoff die Wärmeverluste durch Dach und Wände. Polyurethan-Hartschaum (PU) mit der Wärmeleitstufe (WLS) 023 dämmt um etwa zwei Drittel besser als andere handelsübliche Dämmstoffe. Maß für die Leistungsfähigkeit eines Dämmstoffes ist die Wärmeleitfähigkeitsstufe, abgekürzt WLS. In der Praxis gilt, ein Dämmstoff mit sehr niedriger WLS kann schlanker aufgebaut werden, als einer mit höherer WLS.
Anregungen und Tipps für Modernisierer
PU-Dämmstoffe haben eine sehr feine Zellstruktur. Das Dämmmaterial besteht aus Milliarden mikroskopisch kleinen Zellen, welche die Übertragung von Kälte oder Wärme deutlich reduzieren. Wegen ihrer geschlossenen Zellstruktur nehmen die Dämmelemente praktisch kein Wasser auf. Die Nutzungszeit von Polyurethan-Dämmungen liegt zum Beispiel im Steildach bei 50 Jahren und darüber. Im Laufe seines Produktlebens spart PU dabei ungefähr 70 Mal mehr Energie ein, als zur Herstellung benötigt wurde. Bei der Verarbeitung und Nutzung überzeugen geringes Gewicht sowie eine gute Druckfestigkeit und Stabilität. PU-Dämmelemente gibt es für Steil- und Flachdächer, für die Außenwand und Wärmedämm-Verbundsysteme sowie für die Innendämmung. Zusätzlich gibt es für spezielle Anwendungen, wie zum Beispiel im Dach oder auf dem Dachboden, PU-Verbundelemente mit zusätzlichen Funktionsschichten. Sie dienen dem Witterungsschutz, als Ausbauplatte oder als druckfeste und formstabile Trittschicht. Im kostenlose IVPU-Sanierungsratgeber "Dämmen, Energie sparen, Wohnen" (www.daemmt-besser.de/cms/services/daemmratgeber/der-polyurethan-daemmratgeber-ist-da.html) finden Interessierte viele Informationen und Anregungen zum Wärmeschutz, zur Energieeffizienz und zur Polyurethan-Dämmung im Eigenheim.
Raumklima und Wohnkomfort verbessern
Eine gute Wärmedämmung senkt nicht nur die Heizkosten, sondern macht sich auch durch eine spürbar bessere Wohnbehaglichkeit bezahlt. (Foto: djd/ Industrieverband Polyurethan-Hartschaum e. V.)
Laut Sanierungsratgebern ist es nicht allein die Raumtemperatur, die Einfluss auf unser Wohlbefinden hat. Auch die Temperatur der raumumschließenden Bauteile wie Wand, Decke und Boden wirken auf das Raumklima ein. An kühlen Stellen kann sich durch die Bildung von Kondenswasser Feuchtigkeit festsetzen, in der sich Schimmelpilzsporen oder Stoffwechselprodukte von Bakterien wohlfühlen. Durch eine durchgängige lückenlose Wärmedämmung lassen sich Wärmebrücken und Tauwasser verhindern. Bauteilinnenflächen bleiben während der Heizperiode warm, die Schimmelpilzgefahr sinkt. So verbessert sich nicht nur die Energieeffizienz des Gebäudes, sondern auch das Raumklima. Es stellt sich also nicht die Frage, ob ein Baustoff "natürlich" oder "synthetisch" ist, sondern ob das Produkt eine Gesundheitsgefährdung für die Bewohner darstellen kann. Die Zugabe von synthetischen Stoffen ist bei "natürlichen" Dämmstoffen nahezu unumgänglich, da sie durch Pilze und Bakterien belastet sein können. Dämmstoffe aus Polyurethan-Hartschaum erfüllen die strengen Anforderungen des AgBB-Verfahrens, das der Staat zur gesundheitlichen Bewertung von Bauprodukten entwickelt hat, und werden mit "Null"-Emissionen von gasförmigen oder festen Stoffen bewertet. Das bedeutet, sie sind auch zum Einbau in Innenräumen ohne jede Einschränkung geeignet. Polyurethan ist ein gesundheitlich unbedenklicher und besonders hautverträglicher Kunststoff und für Allergiker geeignet. Eine Umweltproduktdeklaration für PU-Dämmstoffe kann zudem zur Zertifizierung der Nachhaltigkeit von Gebäuden herangezogen werden. Qualitätssicherung und regelmäßige Kontrollen durch unabhängige Prüfinstitute sichern, dass die Polyurethan-Dämmprodukte hohen Qualitätsstandards entsprechen. Mehr Informationen über PU-Fakten, den Produktlebenszyklus und die Ökobilanz liefert der Bauherrenratgeber "Ein gutes Gefühl" (www.pu-tut-gut.de/pdf/Bauherreninformation_Ein-gutes-Gefuehl.pdf), der auch unter info@daemmt-besser.de bestellt werden kann. (Text: djd)