50 Jahre 'die fam.'
Minden -
Mit einem Festakt hat das Team der Beratungsstelle „die fam.“ ihr 50-jähriges Jubiläum gefeiert. Im Rahmen dessen wurde auch die Fotoausstellung der Künstlerin Dolors Planiol (3.v.l.) eröffnet.
Mit einem feierlichen Empfang im Begegnungszentrum e-werk hat die Beratungsstelle „die fam.“ ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert. Rund 70 Gäste aus Politik, Gesellschaft und Fachpraxis würdigten die wertvolle Arbeit der Beratungsstelle, die seit 1975 Frauen, Paare und Familien in sensiblen Lebenssituationen unterstützt.
Eröffnet wurde der Festakt mit einer Andacht zum Thema „guter Hoffnung sein“ von Pfarrer Thomas Lunkenheimer, theologischer Vorstand der Diakonie Stiftung Salem. Er überbrachte einen Haussegen, der zukünftig die Menschen in der Beratungsstelle „die fam.“ begleiten soll. Im Anschluss würdigten die stellvertretende Landrätin Angelika Butler, die stellvertretende Bürgermeisterin Ulrike Schulze und Heike Buschmann, Fachreferentin des Spitzenverbandes Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe, in ihren Grußworten das Engagement der Beratungsstelle. Sie alle hoben hervor, wie wichtig verlässliche, vertrauliche und vor allem vorurteilsfreie Beratung für Frauen in schwierigen Lebenslagen ist. „Die fam. steht für Beratung auf Augenhöhe, ein offenes Ohr und kompetente Unterstützung, wenn das Leben aus der Bahn geworfen wird“, sagte Angelika Butler.
Verlässlich, vertraulich, vielfältig – seit 1975
Als „die fam.“ vor 50 Jahren gegründet wurde, war sie die erste Beratungsstelle in Minden, die eine unabhängige Schwangerschaftskonfliktberatung anbot. Gerade in den Anfangsjahren war das keine Selbstverständlichkeit, denn Schwangerschaftsabbrüche waren gesellschaftlich stark tabuisiert und gesetzlich streng reglementiert.
„Im Zentrum unserer Arbeit stand und steht immer die Frau – mit ihrer ganz persönlichen Situation, ihren Sorgen und ihren Entscheidungen“, erklärte Leona Schoppengerd-Brast, die die Beratungsstelle über viele Jahre leitete. Viele Ratsuchende erleben Überforderung, finanzielle Sorgen oder soziale Isolation – damals wie heute. „Wertschätzung für jede und jeden ist existenziell für die Beratung“, beschreibt sie den Ansatz des Teams.
Im Laufe der Jahre wurde das Angebot kontinuierlich erweitert: Bereits seit 1990 leistet „die fam.“ auch sexualpädagogische Aufklärungsarbeit, 2001 wurde die Mindener Babyklappe eingerichtet und seit 2014 ist die Beratungsstelle auch Anlaufstelle für die sogenannte vertrauliche Geburt. Rund 1000 Beratungen pro Jahr zeigen, wie stark das Angebot nach wie vor gebraucht wird.
Fotoausstellung „On Motherhood“ eröffnet
Im Rahmen des Festakts wurde auch die Fotoausstellung „On Motherhood“ der spanischen Künstlerin Dolors Planiol eröffnet. Die einfühlsamen Porträts geben persönliche Einblicke in die Vielfalt von Mutterschaft – ein Thema, das auch die Arbeit von „die fam.“ seit 50 Jahren prägt. Noch bis zum 3. Juli ist die Ausstellung im Begegnungszentrum e-werk zu sehen, täglich von 10 bis 16 Uhr.
Wichtige Aufgabe auch in Zukunft
„Für die Zukunft wünsche ich Ihnen weiterhin Standhaftigkeit und Verständnis für Menschen in Not“, betonte Fachreferentin Heike Buschmann in ihrem Grußwort. „Die fam.“ wird schließlich auch in den kommenden Jahren verlässliche Ansprechpartnerin sein – für Frauen, Männer, Paare und Familien in einer besonders sensiblen Lebensphase.