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Aktionstage: Wertvoll einkaufen - Minden kann fair

Minden -

Gemeinsam mit dem Informationszentrum 3. Welt Minden und anderen Mindener Akteuren veranstaltet das Eine Welt Netz die Kampagne „Wertvoll Einkaufen – Minden Kann Fair“. Die Aktionstage finden vom 28. April bis 02. Mai statt. Ziel der Kampagne ist, dass Sozial - und Umweltkriterien im o?ffentlichen Einkauf der Stadt Minden verankert werden.

Aktionstage: Wertvoll einkaufen - Minden kann fair

Wa?hrend der gesamten Aktionstage in Minden erwartet die Besucher*innen vom 28.-30. April auf dem Scharn ein großer Aktionsstand des Eine Welt Netz NRW mit Fotoausstellung sowie Informationen zur o?ffentlichen Beschaffung und zu kritischen Produkten. Besucher*innen ko?nnen bei einer Fotoaktion vor Ort ihr perso?nliches Statement an die Stadt Minden abgeben.

Zum Auftakt zeigt die offene Kirche St. Simeonis am Donnerstagabend um 19.30 den Film „The True Cost – der Preis der Mode“ mit anschließender Diskussionsmo?glichkeit. Der Film hat das Potential, Menschen zu bewegen – auch dazu, fu?r bessere Arbeitsbedingungen in der Bekleidungsproduktion aktiv zu werden.

Bei einem kritischen Stadtrundgang der Umwelt-AG des Herdergymnasiums an allen drei Tagen um 15.00 Uhr und zusa?tzlich um 11.00 Uhr am Samstag zeigen die Schu?ler*innen auf ihrem Rundgang auf, welche Aspekte die Fairtrade Town Minden beachten muss, damit unser Planet ein menschlicheres Gesicht bekommt.

Am Samstag wird es zusa?tzlich Aktionen und Spiele von Attac Minden, dem Mindener Bu?ndnisses gegen TTIP und des Weltladens Minden geben. Zum Abschluss am Montag, den 2. Mai wird dem Bu?rgermeister das Fotobuch mit den Statements der Bu?rger*innen u?bergeben.

Das ausfu?hrliche Programm der Aktionstage in Minden finden Sie hier!

Allein in NRW setzen Kommunen Scha?tzungen zufolge mehr als 50 Milliarden Euro pro Jahr um. Die o?ffentlichen Verwaltungen ko?nnen mit dieser Marktmacht auch die globalen Lieferketten durch ihre Nachfrage beeinflussen. Der Gesetzgeber la?sst ausdru?cklich die Beru?cksichtigung o?ko-sozialer Kriterien beim o?ffentlichen Einkauf zu. Bei der Beschaffung von Berufsbekleidung z.B. fu?r Feuerwehr, Polizei und sta?dtischen Reinigungsbetrieb, Natursteinen fu?r Marktpla?tze oder Spielzeug fu?r KiTas spielen Produktionsbedingungen bisher jedoch keine Rolle. Aus Kostengru?nden kaufen viele Sta?dte und Gemeinden immer noch nach dem billigsten Angebot.

Ein Mindener Ratsbeschluss vom 08.05.2014, dass bei allen Sitzungen der Ausschu?sse und des Rates, sowie im Bu?rgermeisterbu?ro Fair Trade-Kaffee und ein weiteres Produkt aus Fairem Handel verwendet wird, war u.a. Bedingung fu?r die Auszeichnung zur Fairtrade Town Minden vor einem Jahr. Grundsa?tzlich sollte diese Auszeichnung aber auch Ansporn sein , dass die Mindener Verwaltung sich bei der Vergabepraxis an o?kologischen und sozialen Kriterien orientiert und selbst konsequent fair einkauft.

„Dabei sollen die Bu?ros des Mindener Rathauses demna?chst komplett neu ausgestattet werden und es steht ein Investitionsvolumen in Ho?he von rund 1-2 Mio. Euro im Raum“, so Katja Sonntag vom Informationszentrum 3. Welt Minden e.V. und sie fragt sich: „Was muss geschehen, damit die Stadt Minden ihrer internationalen Verantwortung fu?r die Einhaltung von Menschenrechten auch mit ihren eigenen Einka?ufen gerecht wird?“

Ihr Kollege Stefan Straube-Neumann erga?nzt: „Wir arbeiten seit vielen Jahren gemeinsam mit anderen Akteuren an diesem Thema, von Seiten der Politik und Verwaltung bewegt sich dazu bisher zu wenig. So wurde zwar vor einigen Jahren ein Beirat „Bildung fu?r nachhaltige Entwicklung und kommunale Entwicklungszusammenarbeit“ installiert, der aber seit seiner Gru?ndung nie tagte. Nun ist es umso wichtiger, dass Bu?rger*innen selbst in Aktionen treten und ihre Stadtverwaltung auffordern: Keine Steuergelder fu?r menschenunwu?rdige Arbeit! Dabei sind die Aktionstage eine tolle Mo?glichkeit sich u?ber faire Vergabe zu informieren. Und ich bin mir sicher, Minden kann fair!“

Die Kampagne wird im Lauf des Jahres 2016 durch neun Sta?dte in NRW touren, in der Bu?rger*innen, lokale Organisationen und Kommunen auf das Thema Menschen- und Arbeitsrechte im Kontext der o?ffentlichen Beschaffung aufmerksam gemacht werden.

(Text und Foto: Informationszentrum 3. Welt e.V.)

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