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Beträchtlicher Schaden - Mehrere Betrugsopfer im Kreis

Espelkamp | Porta Westfalica -

Senioren aus Espelkamp und ein deutlich jüngeres Ehepaar aus Porta Westfalica sind zum Ende der vergangenen Woche durch unterschiedliche Betrugsmaschen geschädigt worden. In allen Fällen entstand beträchtlicher materieller Schaden.

Senioren aus Espelkamp und ein deutlich jüngeres Ehepaar aus Porta Westfalica sind zum Ende der vergangenen Woche durch unterschiedliche Betrugsmaschen geschädigt worden. In allen Fällen entstand beträchtlicher materieller Schaden. Die Polizei mahnt zur Vorsicht und schließt nicht aus, dass sich die betrügerischen Aktivitäten auf das weitere Kreisgebiet ausdehnen könnten.

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Am Freitag meldete sich ein mutmaßlich falscher Kriminalbeamter bei einer Seniorin und gab vor, dass deren Wertgegenstände im Schließfach eines Bankinstituts nicht mehr sicher seien. Stattdessen solle die Frau die Gegenstände nachhause holen und zu einer Abholung bereitlegen. Nach einer Wertschätzung könne sie den Schmuck auf der Polizeiwache anschließend wieder abholen. Angehörigen solle sie nichts davon erzählen, auch Kontakt zu einem namentlich benannten Bankmitarbeiter müsse vermieden werden. Nach mehreren Telefonaten legte die 85-Jährige den Schmuck gegen 18.30 Uhr vor ihrem Haus bereit. Kurz darauf wurde der Beutel von Unbekannten abgeholt. Tags zuvor war bei der Frau ein Unbekannter als Raritätensammler aufgetreten und hatte Zinnbecher erworben. Ob beide Sachverhalte miteinander in Verbindung stehen, ist Gegenstand der Ermittlungen. Gegenwärtig gehen die Ermittler mindestens von einer mittleren fünfstelligen Schadensumme aus.

Ähnliches widerfuhr auch einem anderen Espelkamper (86). Der erhielt bereits am Donnerstag gegen 14.15 Uhr einen ähnlichen Anruf des falschen Polizisten und wurde von diesem unter betrügerischer Angabe einer notwendigen Prüfung von Falschgeld zur Abholung einer fünfstelligen Bargeldsumme bewegt. Das Geld legte der Mann wie angewiesen schließlich noch am Nachmittag vor der Realschule in der Koloniestraße an einer Bushaltestelle zur Abholung bereit und wurde angewiesen sich von dort wieder zu entfernen. Dem kam der Mann nach, das Telefonat mit den Betrügern wurde währenddessen gehalten. Wenig später war das Bargeld verschwunden, der Mann witterte den Betrug und informierte die echte Polizei.

Geschädigt wurde am Wochenende auch ein Ehepaar (36, 35) aus Nammen. Zuvor hatte der Mann am Freitag an seinem PC gearbeitet, als sich ein Fenster auf dem Bildschirm öffnete und suggerierte, dass der Rechner von Viren befallen sei. Um der Deaktivierung seines Rechners vorzubeugen, wurde er aufgefordert, Kontakt zu einer angeblichen Hotline der Firma Microsoft herzustellen. Nachdem dies auf englischer Sprache geschah, gewährte er den Unbekannten zur vermeintlichen Problembehebung Fernzugriff zu seinem Computer und später auch auf sein Handy. Dabei kam es zu diversen Verifizierungen sowie zu Online-Banking-Vorgängen. Als dem Portaner Zweifel kamen und er das Gespräch selber abbrach, er am Samstag aber erneut wiederholt Anweisungen auf seinem Handy erhielt, konsultierte er seine Bank. Kurz darauf stellte das Paar Abbuchungen in Höhe mehrerer zehntausend Euro fest. Es folgte die Erstattung einer Anzeige.

Die genannten Maschen sind der Polizei seit langer Zeit bekannt. Geschädigte können Personen jedes Alters sein. So warnen die Ermittler immer wieder vor den unterschiedlichsten Betrugsarten - darunter auch den angepassten Arten des Enkeltricks wie etwa den sogenannten Schockanrufen oder zum Betrug falscher Microsoft-Mitarbeiter. Primär über Telefonanrufe versuchen die Kriminellen immer wieder an Wertgegenstände zu gelangen. Aber auch das direkte Auftreten an der Haustür ist nichts Neues. Generell raten die Ermittler fremden Menschen gegenüber unfreundlich und abwesend aufzutreten. "Bitte geben Sie diesen keine Auskünfte über ihre Vermögens- und Wohnverhältnisse und gewähren Sie keinen Zugang zu Ihren Wohnräumen oder zu Ihren Wertgegenständen", so der Tenor. "Haben Sie Zweifel, beenden Sie die Unterhaltungen im Falle von Telefongesprächen eigenständig durch Auflegen." Ältere Menschen sollten von Freunden oder Familienangehörigen regelmäßig auf die möglichen Gefahren hingewiesen werden, so die Bitte der Polizei.

Quelle: Polizei, Symbolfoto: Archiv

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