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DemenzNetz: Bundesprojekt geht positiv zu Ende

Minden -

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(v.l.n.r.: Sozialdezernent Hans-Joerg Deichholz, Melanie Genske (NADel e.V.), Landrat Dr. Ralf Niermann, Thomas Volkening (PariSozial Minden-Lübbecke/Herford), PD Dr. med. Rene Thyrian (Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen in Greifswald), Kerstin Hensel (Diakonisches Werk im Kirchenkreis Vlotho), Dr. Christian Adam (Kreis Minden-Lübbecke), Udo Griese (IKK classic), Tanja Warda (Krankenhaus Lübbecke-Rahden), Klaus Marschall (Kreis Minden-Lübbecke), Cornelius Siero (Medizinisches Zentrum für Seelische Gesundheit), Christian Schultz (Diakonie Stiftung Salem gGmbH), Rolf Kauke (BKK Melitta Plus), Gerhard Wiechers (AOK NordWest) und Hartmut Emme von der Ahe (PariSozial Minden-Lübbecke/Herford)

Drei Jahre lang war das DemenzNetz im Kreis Minden-Lübbecke ein erfolgreiches Teilprojekt in der bundesweiten „Zukunftswerkstatt Demenz“. Mit dem positiven Abschluss dieses Projekts endet auch die Förderung durch das Bundesgesundheitsministerium. Auf einer Netzwerkkonferenz im Kreishaus in Minden zogen die Verantwortlichen positive Bilanz und blickten in die Zukunft: Die nötige regionale Zuförderung wurde schon während der vergangenen Jahre von der AOK NordWest beigesteuert. Künftig finanzieren weitere Pflegekassen, insbesondere die BKK Melitta Plus und die IKK classic das DemenzNetz.

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Die Hundehalterinnen und –halter mit ihren Hunden und den Koordinatoren des DemenzNetzes Herrn Hartmut von der Ahe (PariSozial Minden-Lübbecke/Herford) und Dr. Christian Adam (Kreis Minden-Lübbecke.

Er freue sich, dass es „nach Abschluss der aktuellen Projektphase weiter geht“, sagte Landrat Dr. Ralf Niermann. Der Kreis werde das DemenzNetz weiter als Koordinator der Leistungsanbieter unterstützen. Das Ziel sei klar: „Alle zusammen wollen wir Minden-Lübbecke immer demenzfreundlicher machen.“ Geknüpft wurde das DemenzNetz vom Trägerverbund Demenz, der aus der PariSozial Minden-Lübbecke/Herford, der Diakonie Stiftung Salem und dem Diakonischen Werk des Kirchenkreises Vlotho besteht. Auch Kerstin Hensel vom Diakonischen Werk aus Vlotho zeigte sich „sehr stolz, dass der Motor weiter laufen wird“.

Bislang haben sich 142 Netzwerkpartner per Unterschrift verpflichtet „ein förderliches Umfeld“ für Demenzkranke sowie ihre Familien und Freunde zu schaffen. So steht es auch jetzt in der „Charta des DemenzNetzes im Kreis Minden-Lübbecke“, die auf der Konferenz verabschiedet wurde. Das DemenzNetz wurde von Beginn an wissenschaftlich begleitet. Franziska Traub vom Institut für angewandte Sozialwissenschaften aus Stuttgart und Rene Thyrian vom Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen in Greifswald präsentierten auf der Netzwerkkonferenz ihre Erkenntnisse.

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Vier Pfoten zu Besuch im Sitzungssaal des Kreishauses in Minden.

Zur Auflockerung trug das halbe Dutzend Hunde bei, das von seinen speziell ausgebildeten Besitzern in den Saal des Kreishauses geführt wurde. Die Hunde gehören zu „Vier Pfoten zu Besuch“, einem Angebot im Altkreis Lübbecke, das sich bei Demenzkranken besonders großer Beliebtheit erfreut. Ein Qualitätszirkel zur tiergestützten Therapie des DemenzNetzes hatte die Gründung des Hundebesuchsdienstes befürwortet.

Hartmut Emme von der Ahe blickte für den Trägerverbund auf die vergangenen drei Jahre zurück, in denen das Hilfe-Netz immer engmaschiger wurde. Mehr als 780 Familien profitieren mittlerweile von dem Angebot. Eine wichtige Aufgabe sei es gewesen, Informationen zu allen Hilfen im Netz bereitzustellen. Die neue Homepage www.demenznetz.info wurde auf der Konferenz frei geschaltet. Und man sei mit den „frühen Hilfen“ erfolgreich gewesen, sagte Hartmut Emme von der Ahe. Hier nannte er vor allem den Beratungsgutschein, der Demenzbetroffenen und ihren Bezugspersonen den Weg zu den vielfältigen Angeboten weist.

Zum Abschluss diskutierten Demenzkranke und Angehörige, Ärztinnen und Pflegerinnen, Gutacher und Krankenkassen-Regionaldirektoren, Demenzbeauftagte und Netzwerkkoordinatorinnen rund um das Thema Demenz. Hans-Joerg Deichholz verabschiedete die 125 Teilnehmer der Netzwerkkonferenz „in der festen Überzeugung auch zukünftig im Verbund erfolgreich sein zu können“. (Text & Fotos: Kreis Mi-Lk)