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„Die Mühlenkreiskliniken werden sich anpassen müssen“

Minden-Lübbecke -

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Gemeinsam für eine gute Gesundheitsversorgung im Kreis Minden-Lübbecke: Landrat Ali Doğan und der Vorstandsvorsitzende Dr. Olaf Bornemeier zusammen mit den Vertreterinnen und Vertretern der Freundeskreise der Krankenhäuser Rahden und Lübbecke sowie der Bürgerinitiative.

„Eine Weiterentwicklung der stationären Gesundheitsversorgung im Kreis Minden-Lübbecke ist dringender denn je“. Mit dieser Botschaft hat Landrat und Verwaltungsratsvorsitzender Ali Doğan die Vertreter der Freundeskreise des Krankenhauses Lübbecke und des Krankenhauses Rahden sowie Vertretern der „Bürgerinitiative für die Sanierung und den Erhalt der Klinikstandorte Lübbecke und Rahden“ zu einem zweiten Gedankenaustausch getroffen. Ein erstes Treffen zwischen den Vertretern der Zivilgesellschaft, dem Vorstand der Mühlenkreiskliniken und Landrat Ali Doğan fand im März statt.

Landrat Ali Doğan und der Vorstandsvorsitzende der Mühlenkreiskliniken Dr. Olaf Bornemeier berichteten zu Beginn des Treffens von aktuellen Entwicklungen. In mehreren Gesprächen mit dem Gesundheitsministerium hat man vereinbart, gemeinsam mit dem Herz- und Diabeteszentrum nach tragfähigen Modellen für den Kreis Minden-Lübbecke zu suchen. „Es ist allgemeiner politischer Konsens bei Bund und Land, dass Krankenhäuser sich konzentrieren und spezialisieren sollen. Dabei wird in Kauf genommen, dass es am Ende auch weniger Krankenhäuser geben wird. Darauf werden wir im Kreis reagieren müssen“, sagt Ali Doğan. Die kritische Finanzlage, in der sich Kliniken in Deutschland aktuell befinden, beschleunigt diese Entwicklung. „Die Mühlenkreiskliniken müssen sich ebenfalls darauf einstellen. Die aktuelle Struktur der Mühlenkreiskliniken, sowohl was die baulichen Voraussetzungen als auch was die Verortung der medizinischen Leistungen betrifft, ist nicht geeignet, um den zukünftigen Anforderungen zu genügen“, so der Landrat.

Das gemeinsame Ziel muss sein, gute Medizin und Pflege zu bezahlbaren Preisen anzubieten. „Konzentration und Spezialisierung sind weiterhin die Anforderungen der Politik an das Krankenhaussystem. Der ökonomische Handlungsdruck ist groß und Spielräume für Investitionen sind gering“, sagt Vorstandsvorsitzender Dr. Olaf Bornemeier. Auch die Anforderungen an Medizin, Pflege und technischer Ausstattung steigen, um bestimmte Leistungen erbringen zu dürfen. „Auf breiter Basis werden personelle und technische Vorhaltevorgaben erhöht und deren Einhaltung überwacht“, so Bornemeier.

Derzeit wird von dem Berater der Bundesregierung Professor Dr. Boris Augurzky ein Gutachten entwickelt, welches weitere Entwicklungsmöglichkeiten aufzeigen soll. Im August sollen erste Ergebnisse vorliegen. „Der Kreis als Eigentümer der Mühlenkreiskliniken hat zusammen mit den Vertretern der Städte und Gemeinden verabredet, dieses Gutachten abzuwarten und danach zu entscheiden, welchen Weg wir einschlagen wollen. Professor Dr. Boris Augurzky ist mit vielen Akteuren im Gespräch unter anderem mit der Bürgerinitiative und wird diese Gedanken mit in die Überlegungen aufnehmen“, so Landrat Doğan.

Die Vertretern der Freundeskreise machten deutlich, dass ihnen die medizinische Versorgung der Bürgerinnen und Bürger im Lübbecker Land wichtig sei. „Vergessen Sie den Altkreis Lübbecke nicht. Eine wohnortnahe stationäre medizinische Versorgung ist von herausragender Bedeutung für die Menschen“, sagt Ingeborg Renz, Vorsitzende des Fördervereins des Krankenhauses Lübbecke.

Die Bürgerinitiative mahnt, das Krankenhaus-Gebäude Lübbecke nicht abzuschreiben. „Ich bin ja froh, dass der Neubau in Espelkamp nicht mehr im Mittelpunkt der Überlegungen steht. Wir können es uns nicht leisten und es ist nicht notwendig. Mit den Krankenhäusern in Lübbecke und Rahden sind wir gut aufgestellt. Wir schlagen zudem vor, die Geriatrie in Rahden zu konzentrieren. Es gilt die kommunale Trägerschaft der Mühlenkreiskliniken in jedem Fall zu erhalten“, sagt Klaus Peitzmeier als Vertreter der Bürgerinitiative.

Dietmar Meier für den Freundeskreis des Krankenhauses Rahden betont, dass das Krankenhaus Rahden für die Bürgerinnen und Bürger in Rahden und Stemwede bis weit hinein nach Niedersachsen von großer Bedeutung sei. „Ohne das Krankenhaus Rahden wird die Vorgabe von 20 Minuten zum nächsten Krankenhaus nicht zu halten sein. Für mich ist von großer Bedeutung, dass die Notfallversorgung in der Region weiter gesichert ist“, sagt Dietmar Meier.

Landrat Ali Doğan und Dr. Olaf Bornemeier machten zum Abschluss des Gesprächs deutlich, dass die stationäre Gesundheitsversorgung im Lübbecker Land nicht zur Debatte steht. „Das Lübbecker Land ohne Krankenhaus kann ich mir nicht vorstellen“, sagt Landrat Ali Doğan.

Quelle und Foto: Mühlenkreiskliniken AöR

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