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Gesundes Essen muss nicht teuer sein

Bad Oeynhausen -

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Gesunde Ernährung ist extrem wichtig, aber nicht schwierig. Das haben Geflüchtete in einer Projektwoche in Bad Oeynhausen praktisch erfahren. Gemeinsam mit Gesundheitsberaterin Andrea Lohaus aus Löhne und Köchen aus Bielefeld und Minden wurde gebacken, gekocht und geschlemmt. Das Ergebnis: gesunder, fruchtiger Brotaufstrich, leckeres Brot und Kuchen.

Die Küchen im Dietrich-Bonhoeffer-Haus der Kirchengemeinde Altstadt und dem Johanniter-Mehrgenerationenhaus an der Weserstraße platzen aus allen Nähten: Gut ein Dutzend Geflüchtete haben an der „Gesunden Woche“ von der Stadt Bad Oeynhausen, der ev. Kirchengemeinde Altstadt, dem Diakonischen Werk Bad Oeynhausen, dem AWO-Integrationsbüro und dem Verein GreenFairPlanet teilgenommen. Die Idee dazu kam aus den Familien, erzählt Deborah Kreimeier von der Stadt Bad Oeynhausen: „Wir beraten geflüchtete Familien in Bad Oeynhausen und haben festgestellt: Manchen fällt gesunde Ernährung hier in einem neuen Land etwas schwerer. Deshalb möchten wir mit der Projektwoche gemeinsam ausprobieren, wie jeder beim Einkaufen, Backen, Kochen und Essen nachhaltig und gesund handeln kann.“

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Nach einem ersten Kennenlernen und dem Vorstellen der eigenen Essgewohnheiten wurde unter der Anleitung von Gesundheitsberaterin Andrea Lohaus Korn gemahlen und Brot gebacken. Zudem ging es an einem Vormittag um den Einkauf der Lebensmittel. Neben einem Besuch eines Lebensmitteldiscounters stand auch ein Besuch auf dem Wochenmarkt auf dem Programm. Hierbei wurden Themen wie Anbaubedingungen, Mindesthaltbarkeit, Mülltrennung und Müllvermeidung näher erläutert. Die Projektwoche soll darüber hinaus unterschiedliche Kulturen miteinander vernetzen. Denn das gemeinsame Kochen und Essen ist eine hervorragende Gelegenheit für eine Art der Begegnung und des Kennenlernens; ein Türöffner für Integration und auch Freundschaften.

Die Projektwoche fand im Rahmen des Bundesprogramms „Kita-Einstieg – Brücken bauen in frühe Bildung“ statt. Die Stadt Bad Oeynhausen koordiniert verschiedene Projekte in Zusammenarbeit mit der ev. Kirchengemeinde Altstadt - Bad Oeynhausen, um den Kindern und ihren Eltern den Einstieg in den Kindergarten möglichst leicht zu machen. Insbesondere benachteiligte Familien mit Flucht- und Migrationshintergrund sind dabei im Blick. Deshalb finden sich im Gemeindehaus der Altstadtgemeinde zwei Eltern-Kind-Gruppen zusammen. An der Projektwoche haben neben den Eltern und Kindern aus der „Einstieg KiTa-Gruppe“ aus dem Deitrich Bonhoeffer-Haus auch Familien aus der Johanniter-KiTa „Oeynhausener Schweiz“. Dass Stadt, Diakonie, AWO, Kirche und der Verein „GreenFairPlanet“ dabei in einem Projekt zusammenarbeiten, ist für Lars Kunkel, Assessor des Kirchenkreises Vlotho und Pfarrer der Kirchengemeinde Altstadt selbstverständlich: „Wir sind für die Menschen in Bad Oeynhausen da. Uns ist es nicht nur wichtig, christliche Werte weiterzugeben, sondern auch an die Zukunft zu denken. Deshalb unterstützen wir diese Projektwoche aus tiefster Überzeugung und wollen gemeinsam mit der Stadt für eine bessere Zukunft der zugewanderten und der einheimischen Menschen sorgen.“

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Unter dem Motto "Alle an einen Tisch! - Essen gut, alles gut!" fand schließlich am Freitagnachmittag das Abschlussfest der "Gesunden Woche" im Johanniter-Mehrgenerationenhaus Bad Oeynhausen statt. Die teilnehmenden Kinder und Eltern präsentierten hier mit einem reichhaltigen Buffet aus gesunden Speisen, was sie alles in der Woche gelernt haben: gute Ernährung und Vielfalt zu leben und zu schauen, die Zukunft gemeinsam verändern werden kann. Anfang 2020 soll es erneut eine Projektwoche geben. Angedacht ist Textilverwertung als Thema.

(Text und Fotos: Irina Hanke (Stadt Bad Oeynhausen) und Christopher Deppe (Kirchenkreis Vlotho))

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