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Giftiges Jakobskreuzkraut breitet sich weiter aus

Bad Oeynhausen -

Giftiges Jakobskreuzkraut breitet sich weiter aus

Auch im Stadtgebiet breitet sich seit Jahren zunehmend das Jakobs-Kreuzkraut, eine heimische Giftpflanze, verstärkt aus. Diese Pflanze ist deshalb besonders giftig, weil sein Gift, das Pyrrolizidin, seine Giftigkeit auch im Futter behält. Über die Nahrungskette wird Pyrrolizidin letztlich in der Leber beim Menschen angereichert und zerstört diese auf Dauer. Das Schädliche daran ist, dass es sich nicht abbaut und nicht ausgeschieden wird, sondern sich anreichert und die Leber schon bei geringen Mengen zerstört. Ursachen für die verstärkte Ausbreitung werden viele genannt. Auch ist das Auftreten der Pflanze in den Jahren sehr unterschiedlich, sodass eine eindeutig Ursache für deren Auftreten noch nicht benannt werden kann. Häufige Ausgangspunkte für die Ausbreitung von Jakobs-Kreuzkraut sind Brachflächen, die nicht gepflegt werden.

In Nasswiesen oder auf feuchten Flächen taucht es seltener oder gar nicht auf. Im Stadtgebiet sehen wir es häufig an Böschungen jeder Art, auf wenig gepflegten Pferde/Dauerweiden, an Eisenbahn-, Autobahn-, Wegeböschungen oder auf Brachflächen.

Vorsicht bei Gegenmaßnahmen geboten

Da das Gift auch über die Haut aufgenommen werden kann, sollten bei seiner Entfernung immer Handschuhe getragen werden. Die Pflanze kann komplett mit Wurzeln herausgezogen und z.B. über die Restmülltonne entsorgt werden.

Aber nicht alles was gelb blüht ist ein Jakobs-Kreuzkraut. Genaues Hinschauen ist dringend geboten. Denn sonst fehlt den Bienen, - die übrigens auch das Jakobs-Kreuzkraut anfliegen und Spuren dieses Giftes auch im Honig nachgewiesen wurden -, die sowieso schon sehr begrenzte Tracht. Deshalb sich vorher informieren, z.B. über das Internet, Fachbücher oder Fachpersonal.
Denn die Pflanze wird häufig verwechselt mit den in dieser Form gar nicht oder nicht so giftigen Pflanzen wie z.B. dem Rainfarn, dem Wiesenpippau, der Goldroute, der Gänsedistel, dem gewöhnlichen Bitterkraut, dem Barbarakraut, der Sumpfkresse, oder dem gewöhnlichem Johanniskraut.

Nach Schmeil-Fitchen sind in Deutschland 25 verschiedene Kreuzkrautarten heimisch. Fast alle sind mehr oder weniger giftig. Das Jakobs-Kreuzkraut (Senecio jacobea), wie es meistens genannt wird, gilt allerdings unter den Kreuzkräutern, wohl als das giftigste Kreuzkraut. Im Stadtgebiet finden wir außer dem Jacobs-Kreuzkraut noch mindesten drei bis vier weitere Kreuzkräuter, die sich ebenfalls stark ausbreiten. Da wäre besonders das Spitzblättrige Greiskraut (Senecio inaequidens) zu nennen, welches zeitweiße einen regelrechten gelben Saum entlang von Autobahnen bildet. Oder das Raukenblättrige Kreuzkraut (Senecio erucifolius) und das allerdings viel seltenere Wassergreiskraut (Senecio aquaticus).

Das Jacobs-Kreuzkraut blüht von ca. Mitte Juni bis in den Herbst hinein und hat seine stärkste Blühphase an Jakobi (25 Juli). Es handelt sich um einen Korbblütler, wobei der innere Kreis aus Röhrenblüten und der äußere strahlenförmige Kranz aus 12-15 gelben Zungenblüten bestehen. Es entstehen zahlreiche Blütenstiele mit einer doldenartigen Rispe. Die zerriebenen tief ausgeschnittenen gezähnten zipfeligen Blätter riechen unangenehm.

Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, muss das Abblühen bzw. Aussamen unbedingt verhindert werden. Eine Pflanze kann bis zu 3000 Samen bilden. Im Grünland und anderswo sind Einzelpflanzen auszureißen oder zu mähen und zu entfernen. Gleiches gilt für Wegrändern und Böschungen. Eine dichte Grasnarbe und das Vermeiden von Narbenschäden wirken ebenfalls einer Ausbreitung entgegen.

Als letzte Möglichkeit, wenn eine Einzelbekämpfung nicht mehr möglich ist, kann eine chemische Bekämpfung in Absprache mit den Fachbehörden, z.B. der Landwirtschaftskammer, in Betracht gezogen werden.

Stadt und StraßenNRW versuchen der Ausbreitung entgegen zu treten.
Private Grundstücksbesitzer sollten ihre Flächen daraufhin überprüfen und Einzelpflanzen ausreißen und entsorgen, um einer weiteren Ausbreitung und damit der Gefahr einer Vergiftung von Mensch und Tier entgegen zu wirken. Aber vorher bitte Handschuhe anziehen.

(Text und Foto: Stadt Bad Oeynhausen)

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