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Großbrand im Jetenburger Hof

Bückeburg -

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Rund 70 Quadratmeter Dachhaut nahmen die Einsatzkra?fte u?ber 3 Hubrettungsfahrzeuge und im Innenangriff auf. (Foto: Sven Geist, Team Presse Kreisfeuerwehr)

Am vergangenen Freitag wurde die Freiwillige Feuerwehr Bu?ckeburg–Stadt um 13:30 Uhr mit Meldung „B2 – Ku?chenbrand“ in die Jetenburger Straße alarmiert. Bei dem Brandobjekt handelte es sich um das Hotel & Restaurant Jetenburger Hof. Zum Zeitpunkt des Brandes waren die Hotelzimmer nicht belegt. Nach Informationen des Betreibers konnten sich alle Personen ins Freie retten. 

Die Einsatzkra?fte der Feuerwehr gingen zuna?chst von einem Routineeinsatz aus, welcher sich in Folge zu einem der gro?ßten Brandeinsa?tze in der Stadt Bu?ckeburg der vergangenen Jahre entwickelte.

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Bei Ankunft der Feuerwehr drang dichter Brandrauch aus dem Geba?ude. Der Ku?chenbrand hatte sich durch ein Lu?ftungsrohr ins Dachgeschoss ausgebreitet. (Foto: Andy Bautze, Feuerwehr Bu?ckeburg)

Bei der Lageerkundung stellte der Brandmeister vom Dienst fest, dass sich der Brand in der Ku?che im Erdgeschoss durch ein Lu?ftungsrohr ins Dachgeschoss ausgebreitet hatte. 

Der erste Angriffstrupp ging unter Atemschutz zur Brandbeka?mpfung in die Ku?che vor. Weitere Einsatzkra?fte begannen parallel den Brand im Dachbereich, mit einem Strahlrohr, von der Hofeinfahrt aus, zu beka?mpfen, wa?hrend die Bu?ckeburger Drehleiter zwischen dem Jetenburger Hof und dem Wohnhaus Jetenburger Straße 32 in Stellung ging, um den Brand im Dachbereich beka?mpfen zu ko?nnen. Zeitgleich ru?steten sich weitere Atemschutzgera?tetra?ger aus, um in das Dachgeschoss vorzudringen. Das Vorru?cken der Einsatzkra?fte behinderte zuna?chst eine Stahltu?r. Diese konnte nur durch massiven Krafteinsatz von 4 Feuerwehrleuten geo?ffnet werden.

Aufgrund der Lageausdehnung forderte Einsatzleiter Daniel Hesseling die Freiwilligen Feuerwehren des Lo?schzuges Bu?ckeburg Ost aus Bergdorf, Mu?singen und Scheie sowie einen weiteren Lo?schzug aus Stadthagen nach. Der Rettungsdienst versorgte unterdessen 5 Mitarbeiter des Jetenburger Hofes mit dem Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung. Eine weitere Mitarbeiterin stu?rzte mit dem Fahrrad auf dem Weg zum Hotel, nachdem sie von dem Brand erfahren hatte, und wurde ebenfalls rettungsdienstlich versorgt. Die Örtliche Einsatzleitung Rettungsdienst koordinierte die Verletztenversorgung.

Im Dachgeschoss breitete sich das Feuer unter der Dachverkleidung weiter aus. Im Innenangriff o?ffneten Atemschutztrupps die Wand- und Deckenverkleidung, um an den Brandherd zu gelangen. Die Drehleiter unterstu?tzte von außen diese Maßnahme und entfernte die Dachziegel um den Brand ablo?schen zu ko?nnen. Die Hubrettungsbu?hne aus Stadthagen ging vor dem Geba?ude in Stellung, um die Arbeiten zu unterstu?tzen. Aufgrund der bisherigen Brandausbreitung wurde von der Freiwilligen Feuerwehr Rinteln eine weitere Drehleiter angefordert. Die Rintelner Drehleiter ging ebenfalls in der Jetenburger Straße, an der Giebelseite zum Geba?ude Jetenburger Straße 34 in Stellung. Von 3 Seiten konnte so das Dach aufgenommen, die Brandbeka?mpfung eingeleitet und eine weitere Ausbreitung verhindert werden.

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Fu?r die 20 Atemschutztrupps war es eine enorme ko?rperliche Belastung bei einer Außentemperatur von u?ber 30 Grad Celsius. (Foto: Sven Geist, Team Presse Kreisfeuerwehr)

Im Innenangriff ka?mpften sich zeitgleich die Atemschutztrupps voran. Aufgrund der schweren ko?rperlichen Arbeit und einer Außentemperatur von u?ber 30 Grad war der Einsatz eine enorme ko?rperliche Belastung fu?r die Einsatzkra?fte. Nach ungefa?hr 20 Minuten war die Atemluft verbraucht und frische Einsatzkra?fte mussten vorgehen. Aufgrund des hohen Bedarfs an Atemschutzgera?tetra?ger ru?ckten weitere Einsatzkra?fte aus Ro?cke und Rusbend sowie von der Bundeswehrfeuerwehr aus Achum an. Der Gera?tewagen Atem- und Strahlenschutz der Umweltschutzeinheit des Landkreis Schaumburg wurde angefordert, um weitere Atemluftflaschen und Atemschutzmasken bereit zu halten. Ein Rettungswagen, zuna?chst aus dem Regelrettungsdienst, spa?ter vom Einsatzzug des DRK Schaumburg, stand permanent zur Absicherung der Einsatzkra?fte in Bereitstellung.

Zur Unterstu?tzung des Einsatzleiters ru?ckten neben dem Einsatzleitwagen der Bu?ckeburger Feuerwehr auch der Fernmeldezug sowie die Technische Einsatzleitung des Landkreises mit dem im Fru?hjahr in Dienst gestellten Einsatzleitwagen 2 an. Der ELW 2 des Landkreises unterstu?tzte den Bu?ckeburger Einsatzleitwagen bei der Koordinierung der Maßnahmen und Einsatzkra?ften. Stadtbrandmeister Marko Bruckmann und sein Stellvertreter Thomas Wimmer unterstu?tzen die Einsatzleitung bei ihrer Arbeit. Der Stellv. Kreisbrandmeister Dirk Hahne war ebenfalls an der Einsatzstelle pra?sent. Zur besseren Koordinierung ließ Einsatzleiter Daniel Hesseling die Einsatzstelle in 4 Einsatzabschnitte aufteilen.

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Rund 170 Einsatzkra?fte mit 40 Fahrzeugen ru?ckten an, um den Brand im Jetenburger Hof zu beka?mpfen. (Foto: Sven Geist, Team Presse Kreisfeuerwehr)

Um an der Einsatzstelle frei arbeiten zu ko?nnen, wurden alle nicht direkt am Brandobjekt erforderliche Einsatzmittel auf dem Bahnhofsvorplatz bereitgestellt. Fu?r die Lo?scharbeiten wurden die Jetenburger Straße und die Straße „Am Bahnhof“ weitra?umig abgesperrt. Auch der Bahnu?bergang am Bu?ckeburger Bahnhof war wa?hrend des Einsatzes gesperrt. Auf den Zugverkehr hatte der Feuerwehreinsatz keine Auswirkungen.

Trotz umfangreicher Absperrmaßnahmen, versuchten mehrere Autofahrer die Absperrungen zu passieren und gefa?hrdeten dabei die Einsatzkra?fte bei ihrer Arbeit. Ein uneinsichtiger Autofahrer verletzte dabei sogar eine Einsatzkraft am Fuß. Der Feuerwehrmann wurde zur Untersuchung ins Bu?ckeburger Krankenhaus gebracht. Ein weiterer Feuerwehrmann musste aufgrund von Kreislaufproblemen ebenfalls ins Krankenhaus gebracht werden.

Gegen 17 Uhr war der Brand gelo?scht und die Einsatzkra?fte konnten die Maßnahmen zuru?ck bauen. Es blieb lediglich eine Brandwache von 6 Feuerwehrleuten mit 2 Fahrzeugen an der Einsatzstelle. Im Verlauf des Abends mussten die Feuerwehrleute noch mehrere Brandnester lo?schen. Außerdem wurde der Betreiber unterstu?tzt, die geku?hlten Lebensmittelvorra?te aus dem Keller zu bergen. Gegen 20:30 Uhr ru?ckten noch einmal der Brandmeister vom Dienst (BvD) und die Drehleiter an, um die Einsatzstelle abschließend zu kontrollieren.

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Der Gera?tewagen Atem- und Strahlenschutz der Umweltschutzeinheit Schaumburg stellte die Versorgung mit Atemschutztechnik sicher. (Foto: Sven Geist, Team Presse Kreisfeuerwehr)

Wa?hrend der Abschlusskontrolle kam es kurz nach 21 Uhr zu einem weiteren Einsatz fu?r die Feuerwehr Bu?ckeburg–Stadt. In einem Altenpflegeheim hatte die Brandmeldeanlage ausgelo?st. BvD und Drehleiter ru?ckten zu der neuen Einsatzstelle ab. Unterdessen wurden im Feuerwehrhaus Lo?schgruppen- und Tanklo?schfahrzeug besetzt. Die ehrenamtlichen Brandschu?tzer waren zum Teil erst wenige Minuten vorher nach dem mehrstu?ndigen Großeinsatz nach Hause entlassen worden. Allerdings konnte schnell Entwarnung gegeben werden, es handelte sich um einen Fehlalarm. Nach Beendigung des zweiten Einsatzes, konnte der Brandmeister vom Dienst die Einsatzstelle der Polizei u?bergeben. Mit den Aufra?umarbeiten war der Einsatz um 22:30 Uhr, Neun Stunden nach Alarmierung, beendet.
Es kamen ungefa?hr 170 Einsatzkra?fte mit 40 Fahrzeugen zum Einsatz.

(Text: Steffen Titze, Stadtpressewart Feuerwehr Bu?ckeburg)


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