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Großes Ziel: Integration junger Erwerbsloser

Minden-Lübbecke -

Großes Ziel: Integration junger Erwerbsloser

Im September 2016 lag die Zahl der Bedarfsgemeinschaften für Sozialhilfe mit 9.903 Familien um ein Prozent unter der Zahl des Vorjahresmonats. Auch die Zahl der Leistungsberechtigten ist mit 20.754 um 0,4 Prozent niedriger als im Vorjahresmonat.

Die Arbeitslosigkeit im SGB II-Bereich liegt mit 5370 Personen um 1,7 Prozent unter dem Vorjahresmonat. 423 Leistungsberechtigte nahmen im vergangenen Monat eine Erwerbstätigkeit auf. Davon begannen 242 Personen eine sozialversicherungspflichtige, 77 eine geringfügige und drei eine selbstständige Beschäftigung. 101 Personen starteten eine Ausbildung. Im vergangenen Monat begannen 369 Personen eine arbeitsmarktpolitische Maßnahme, 59 von ihnen nahmen eine Arbeitsgelegenheit auf, 23 Personen ein Praktikum und 287 nahmen eine angebotene Qualifizierung an.

Die Integration junger, erwerbsloser Erwachsener zwischen 18 und 25 Jahren in den Arbeitsmarkt stellt eine Herausforderung dar. Das belegen die aktuellen Zahlen der Jobcenter im Kreis Minden-Lübbecke und im Landkreis Schaumburg. Sowohl die geographische Nähe und als auch das gemeinsame Anliegen der beiden Kreise sind Gründe für eine neue Kooperation auf dem Gebiet der Arbeitsvermittlung. Dazu gab es Ende August eine Auftaktveranstaltung, bei der die nächsten Arbeitsschritte abgestimmt wurden.     

Die Jobcenter der Kreise Minden-Lübbecke und Schaumburg haben sich gemeinsam zum Ziel gesetzt, über die soziale Einbindung der Zielgruppe die Integration in den Arbeitsmarkt zu erreichen. Das Einsatzgebiet soll im Rahmen des Projekts den Kreis Minden-Lübbecke und den Landkreis Schaumburg umfassen. Die Eingliederungsmaßnahmen werden in Zusammenarbeit im Trägerverbund mit der AWO Bezirksverband OWL e.V., Fach-Werk e.V., Euwatec gGmbH und dem ESTA-Bildungswerk gGmbH angeboten.   

Das aktuelle Projekt „Treffpunkt u 25 plus“ richtet sich an junge Erwachsene im Alter zwischen 18 und 25 Jahren, die durch bestehende Hilfsangebote, insbesondere Sozialleistungsangebote nicht erreicht werden bzw. diese Angebote nicht annehmen. Es handelt sich um junge Menschen, die die allgemeine Schulpflicht erfüllt haben und darüber hinaus in den letzten sechs Monaten mindestens 50 Prozent ihrer Termine beim Jobcenter nicht wahrgenommen haben. Oder sie waren bereits für verschiedene Maßnahmen wie beispielsweise berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen oder Aktivierungshilfen vorgesehen, haben diese aber nicht angetreten oder kurzfristig abgebrochen.

Ziel des Projektes ist es, innovative und teilweise auch unkonventionelle Möglichkeiten zu erproben. Besondere Lagen erfordern besondere Maßnahmen. Dabei soll der Zugang und die Inanspruchnahme von Maßnahmen mit Blick auf junge Menschen erhöht werden, die durch konventionelle Angebots- und Zugangsformate nicht erreicht wurden. Zugleich geht es darum, Maßnahmen in einer Weise durchzuführen, dass sie möglichst nicht abgebrochen oder ohne Zielerreichung beendet werden. Die Jobcenter stellen insgesamt 54 Eingliederungs-Plätze zur Verfügung.  Mit dieser neuen Maßnahme möchten die Jobcenter die jungen Erwachsenen wieder gesamtgesellschaftlich einbinden und in den Vermittlungsprozess zurückführen.

Dabei soll herausgefunden werden, wie und durch welche Maßnahmen die Eingliederung in die Regelsysteme gelingt, die sonst nicht möglich gewesen wären. Auf dieser Grundlage sollen schließlich Anforderungen und Erfolgsfaktoren für eine entsprechende Umsetzung geprüft und entwickelt werden. Wissenschaftlich begleitet das Projekt „Treffpunkt u 25 plus“ das Institut Kompetenzzentrum Soziale Dienste, ein Institut der Universität Bielefeld.

(Text und Foto: Kreis Minden-Lübbecke)

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