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Hochwassereinsätze bei der Diakonie Stiftung Salem

Minden -

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Das Hochwasser im Kreis Minden-Lübbecke hat die Diakonie Stiftung Salem hart getroffen. Viele Einrichtungen liegen in unmittelbarer Näher zur Weser. Die enormen Niederschläge der letzten Wochen und Tage können nicht versickern, der Grundwasserspiegel steigt. Die Folge: Unmengen von Grundwasser sind in die Keller der betroffenen Einrichtungen eingedrungen. Neben dem Menzestift, einer Wohneinrichtung für Menschen mit Behinderungen, im Weserdorf Schlüsselburg, sind auch das Rudolf-Winzer-Haus, eine Einrichtung der Wohnungsnotfallhilfe, und die Tischlerei der Diakonie Stiftung Salem betroffen.

Das Weihnachtsfest und den Jahreswechsel hatten sich die Mitarbeitenden der Diakonie Stiftung Salem, die im Menzestift, im Rudolf-Winzer-Haus, in der Tischlerei, im Team des Bauhofs oder in der Haustechnik arbeiten, sicher anders vorgestellt. An Heiligabend spitzte sich die Hochwassersituation in Schlüsselburg zu. Grundwasser drückte durch Bodenplatte, Wände und die Abflüsse in die Kellerräume des Menzestifts, in dem 49 Menschen mit zum Teil komplexen Mehrfachbehinderungen leben. Innerhalb der Diakonie Stiftung Salem wurde schnell Nothilfe organisiert. Pumpen wurden aufgestellt und Mitarbeitende sowie Haustechniker und Handwerker des Bauhofs versuchten mit allen Kräften, das Wasser aus dem Gebäude zu führen. „Dank des schnellen und unermüdlichen Einsatzes unserer Kolleginnen und Kollegen konnte die Situation vor Ort unter Kontrolle gebracht werden. Eine Gefahr für die uns anvertrauten Menschen bestand zu keinem Zeitpunkt. Für die Bewohnenden konnte zudem ein hohes Maß an Normalität sichergestellt werden“, berichtet Christian Schultz, kaufmännischer Vorstand der Diakonie Stiftung Salem.

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Für die Teams der Diakonie Stiftung Salem gab es keine Pause, denn ab dem 26.12.2023 war das Wasser auch in Minden nicht mehr aufzuhalten. Rund um die Uhr wurde gearbeitet, um die Situation in den Kellern des Rudolf-Winzer-Hauses und der Tischlerei in den Griff zu bekommen. Im Rudolf-Winzer-Haus wurden die Übernachtungsplätze für wohnungslose Männer, die sich im Keller des Gebäudes befinden, überflutet. Aus Sicherheitsgründen wurden vorab alle vier Personen, die zu diesem Zeitpunkt den Übernachtungsbereich nutzen, in die obere Etage des Gebäudes verlegt. Durch das eindringende Wasser wurde die Ausstattung des Übernachtungsbereiches stark in Mitleidenschaft gezogen beziehungsweise teilweise komplett zerstört. Dennoch können Menschen, die ein Obdach benötigen weiterhin ins Rudolf-Winzer-Haus kommen. Ein anderer Teil des Gebäudes wurde entsprechend hergerichtet. Damit ist der Betrieb des Rudolf-Winzer-Hauses gesichert.

Besonders kritisch war die Situation in der Tischlerei, in der 40 Menschen mit und ohne Behinderungen beschäftigt sind. „Alle haben mit angepackt und dann hatten wir einfach Glück. Kurz bevor das Wasser das Erdgeschoss und damit den Maschinenpark der Tischlerei erreichte, sank der Pegel. Das Erdgeschoss blieb trocken, unsere Maschinen wurden nicht beschädigt. Die Tischlerei ist in Betrieb und wir können weiterhin Büromöbel und Spielgeräte fertigen“, erklärt Tilo Schuck, Leiter der Tischlerei.

„Die Situation hat allen Mitarbeitenden viel abverlangt. Nur dank der großartigen Notfallhilfe und der gegenseitigen Unterstützung aller beteiligten Kolleginnen und Kollegen konnte Schlimmeres verhindert werden. Gemeinsam sind wir stark – besonders in der Not. Nur deshalb ist die Situation heute an allen Standorten stabil. Wir sind unendlich dankbar und stolz auf alle Helferinnen und Helfer“, betont Thomas Lunkenheimer, theologischer Vorstand der Diakonie Stiftung Salem.

Aktuell sind in allen drei Einrichtungen weiterhin Pumpen im Einsatz. Die Wetterlage wird weiterhin kritisch beobachtet. Das volle Ausmaß der Schäden wird sich erst zeigen, wenn sich die Lage hoffentlich weiter stabilisiert.

Quelle und Fotos: Diakonie Stiftung Salem