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Jeder bringt Stärken mit

Minden -

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hintere Reihe, v.l.: Landrat Dr. Ralf Niermann, Dieter Stuke (Schulleiter KTG Minden), Christian Schäffer (Schulleiter Sekundarschule Pr. Oldendorf), Jana thor Straten (Schulleiterin Hauptschule Pr. Oldendorf), Christof Höfer (Dezernent für die Regionalen Bildungsnetzwerke in OWL der Bezirksregierung Detmold), Dieter Gerecke (Schulleiter der Bischof-Hermann-Kunstschule Espelkamp)

vordere Reihe, v.l.: Christina Traue (Kompetenzteam NRW für den Kreis Minden-Lübbecke), Karin Tscherniak (Schulamtsdirektorin für Förderschulen), Horst Grüner (Schulbüroleiter Stadt Minden), Claudia Blum (Schulrätin für Hauptschulen), Sabine Bermpohl-Godeck (Schulfachliche Aufsicht Realschulen bei der Bezirksregierung Detmold), Konstanze Hickendorf (Schulleiterin Kuhlenkampschule), Christa Amshoff (stellvertretende Schulleiterin Käthe-Kollwitz-Realschule), Marga Bretthauer (Leiterin Kompetenzteam NRW für den Kreis Minden-Lübbecke), Vanessa Daniau (Bildungsbüro Kreis Minden-Lübbecke).

Jeder Mensch bringt Stärken mit – das ist der Grundgedanke des Projekts „Vielfalt fördern“, das jetzt an sechs Schulen im Kreis Minden-Lübbecke an den Start gegangen ist mit einer offiziellen Eröffnungsveranstaltung in Minden im Kreishaus. Die Schulen kommen aus dem ganzen Kreisgebiet. In Minden nehmen die Kurt-Tucholsky Gesamtschule, die Käthe-Kollwitz Realschule und die Kuhlenkampschule in Kooperation mit der Portaschule in Porta Westfalica teil, in Espelkamp die Bischof-Hermann-Kunst-Schule und in Preußisch Oldendorf die Sekundarschule und die Hauptschule. Das Projekt unterstützt die Lehrkräfte durch eine Fortbildungsreihe dabei, mit der Heterogenität ihrer Schülerinnen und Schüler im Unterricht umzugehen. Jetzt haben die Schulen einen Kooperationsvertrag mit den regionalen Projektbeteiligten, dem Bildungsbüro des Kreises und dem Kompetenzteam NRW für den Kreis Minden-Lübbecke unterzeichnet. Dazu haben sie eine Plakette erhalten, mit der sie jetzt auch vor Ort ihre Teilnahme am Projekt anzeigen können.

„Die Vielfalt an unseren Schulen ist ein Spiegel der Vielfalt unserer Gesellschaft, in der wir alle leben“, sagte Landrat Dr. Ralf Niermann. „Toleranz gehört zu einem friedlichen Miteinander – wir gehen einen Schritt weiter. Wir wollen alle Menschen gleichermaßen nach ihren Kompetenzen und Stärken fördern und sie begleiten. Und je früher wir damit anfangen, desto besser.“ Dabei sprach Dr. Niermann der Arbeit der Lehrerinnen und Lehrer eine besondere Bedeutung zu: „Ihr Beitrag zum stärkenden Umgang mit Heterogenität ist nicht zu unterschätzen, schließlich kommt das, was sie tun, am Ende der ganzen Gesellschaft zu Gute.“

Gelebte Vielfalt hat viele Gesichter, und hinter jedem steht eine Geschichte. So brachte der Leiter der Bischof-Hermann-Kunst-Schule Dieter Gerecke seinen Kollegen Abir Anbari mit. Anbari war 2000 mit seiner Familie vor der Talibangewalt nach Deutschland geflohen. Als Schüler der Bischof-Hermann-Kunst-Schule schloss er erfolgreich die 10. Klasse ab und machte danach sein Abitur am Herder-Gymnasium. Nach dem Studium an der Uni Bielefeld und ist er jetzt als Lehrer an seine frühere Schule zurück gekehrt.

Ihn und seine vielen Kolleginnen und Kollegen unterstützt die Fortbildungsinitiative „Vielfalt fördern“, um allen Kindern und Jugendlichen in ihrer Vielfalt faire Chancen im Schul- und Bildungssystem zu ermöglichen und damit auch den sozialen Zusammenhalt insgesamt zu festigen. Das Fortbildungsangebot richtet sich jeweils an ein ganzes Kollegium und beträgt bis zu drei Jahre. Es zielt auf eine systematische Weiterentwicklung von individuell förderndem Unterricht. (Text: Stadt Minden; Foto: Dietfried Stöhr )