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Langfinger unterwegs - Polizei informiert in Mindener Innenstadt

Minden -

Langfinger unterwegs - Polizei informiert in Mindener Innenstadt

Sie sind unauffällig, flexibel, geschickt und vor allen in den Innenstädten, an Bahnhöfen und Flughäfen sowie in Einkaufszentren und Geschäften anzutreffen. Die Rede ist nicht von ehrbaren Menschen - gemeint sind Taschendiebe.

Um diesen Kriminellen das Handwerk zu erschweren, startet die Polizei in ganz NRW am heutigen Montag die Aktionswoche "Augen auf und Tasche zu! Langfinger sind immer unterwegs." Auch die Polizei im Kreis Minden-Lübbecke beteiligt sich an dieser Aktion. So werden die Beamten des Kriminalkommissariats für Prävention und Opferschutz am Mittwoch, 12. Juli, am Scharn in der Mindener Innenstadt mit einen Informationsstand vertreten sein. Dort können sich die Bürger in der Zeit von 10 Uhr bis 18 Uhr individuell und kostenlos informieren sowie beraten lassen.

Die oftmals professionell agierenden Kriminellen lieben vor allen das Gedränge und haben es auf Bargeld, EC-Karten, Smartphones und Tablets abgesehen. Dabei bedienen sie sich verschiedener Tricks. Drängeln, rempeln, Fragen zur Wegstrecke oder zum Wechselgeld gehören zu ihrem Repertoire. Oftmals gehen die Langfinger arbeitsteilig vor. Sie nutzen sorgloses und unachtsames Verhalten sowie die Hilfsbereitschaft ihrer Opfer nur allzu gerne aus.

Ist die Geldbörse, die Handtasche oder der Rucksack erst einmal verschwunden, führt dies neben dem finanziellen Schaden oft auch zu einem großen zeitlichen Aufwand zur Wiederbeschaffung. Dies gilt insbesondere für persönliche Dokumente. Hier entstehen in der Regel noch zusätzliche Kosten. Sensible Daten und Fotos auf dem Smartphone fallen zudem in unbekannte Hände. Im schlimmsten Fall werden Konto und Kreditkarte leer geräumt und mit dem Personalausweis werden Abonnements und Käufe getätigt.

Taschendiebe erkennt man nicht am Äußeren. Wird der Diebstahl bemerkt, ist es oftmals schon zu spät. Daher gilt es vorzubeugen. Die wichtigsten Tipps gegen Taschendiebe sind:

Führen Sie Bargeld und Kreditkarten am Körper verteilt mit sich, möglichst in verschlossenen Innentaschen, Gürteltaschen oder Brustbeuteln - Nehmen Sie an Geld und Wertgegenständen immer nur das mit, was Sie wirklich benötigen. - Notieren Sie niemals die vierstelligen PIN-Codes von Geld- und Kreditkarten sowie Mobiltelefonen, sondern lernen Sie diese auswendig. - Tragen Sie Hand- oder Umhängetaschen immer mit der Verschlussseite zum Körper und halten Sie diese stets verschlossen. - Lassen Sie Taschen und Wertgegenstände niemals unbeaufsichtigt. - Achten Sie bei einem Menschengedränge und in unübersichtlichen Situationen noch stärker auf Ihre Wertsachen.

Wenn Sie doch einmal Opfer geworden sind oder einen Diebstahl beobachten: Verständigen Sie umgehend die Polizei über den Notruf 110.

Laut des NRW-Innenministeriums haben Taschendiebe im vergangenen Jahr einen Schaden von über 15 Millionen Euro verursacht. Im Kreis Minden-Lübbecke betrug dieser Wert annähernd 75.000 Euro. Die heimischen Fallzahlen wiesen 2016 einen leichten Rückgang auf. Wurden im letzten Jahr kreisweit 274 derartige Delikte angezeigt, so registrierten die Beamten 2015 noch 296 Taschendiebstähle. In Minden schlagen die Langfinger mit Abstand am häufigsten zu. 2016 war dies in 160 Fällen (2015: 168) so.

Weitere Informationen sind auf der Homepage der heimischen Polizeibehörde zu finden unter: minden-luebbecke.polizei.nrw

(Text und Symbolfoto: Polizei)

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