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Mu?hlenkreiskliniken erzielen Rekordergebnis

Minden-Lübbecke -

Mu?hlenkreiskliniken erzielen Rekordergebnis

Das Gescha?ftsjahr 2016 ist fu?r die Mu?hlenkreiskliniken (MKK) das erfolgreichste in der bisherigen Geschichte. Der Jahresu?berschuss des kommunalen Gesundheitskonzerns bela?uft sich auf 6,1 Millionen Euro. Damit haben die Mu?hlenkreiskliniken zum sechsten Mal in Folge ein positives Jahresergebnis pra?sentieren ko?nnen. Die aktuellen Zahlen und Einscha?tzungen zur Entwicklung des Unternehmens pra?sentierte der Vorstand der Mu?hlenkreiskliniken am Mittag vor Journalisten im traditionellen Jahrespressegespra?ch. Der Verwaltungsrat der Anstalt o?ffentlichen Rechts hatte das Ergebnis in seiner ju?ngsten Sitzung festgestellt.

Ergebnis ist Leistung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

„Das Jahresergebnis spiegelt die Leistungsfa?higkeit unseres Konzerns und unserer Mitarbeiter wieder. Es zeigt: Wir sind auf dem richtigen Weg. Ohne die hervorragende Arbeit unserer Mitarbeiter in sa?mtlichen Bereichen ist ein solches Ergebnis nicht mo?glich. Neben unseren A?rzten will ich an dieser Stelle ausdru?cklich unsere Pflegekra?fte loben. Sie sind das pulsierende Herz unseres Klinikkonzerns“, erkla?rt der Vorstandsvorsitzende Dr. Olaf Bornemeier auch im Namen des Verwaltungsrates und dessen Vorsitzenden Dr. Ralf Niermann.

Mu?hlenkreiskliniken erzielen Rekordergebnis

Vorstandsvorsitzender Dr. Olaf Bornemeier erklärt die Entwicklungen beim Jahresgespräch.

Besonders beeindruckend ist das Ergebnis im Hinblick auf die zusa?tzlichen Aufgaben, die 2016 durch die U?bernahme der akademischen Forschung und Lehre in Kooperation mit der Ruhr-Universita?t Bochum hinzugekommen sind. Seit Herbst 2016 lernen und forschen 63 junge Medizinstudierende an dem neuen Universita?tsklinikum in Minden. Sie schließen in vier Semestern an den universita?ren Standorten in Minden, Herford, Bad Oeynhausen und Lu?bbecke ihr Medizinstudium ab. „Fu?r unsere Mediziner ist das eine Herkulesaufgabe, die sie bravouro?s meistern. Neben der klinischen Arbeit bereiten sie Vorlesungen vor, leiten angehende Mediziner in praktischen U?bungen an und stehen dem Nachwuchs als wissenschaftliche Berater und Doktorva?ter zur Verfu?gung. Hier beweisen unsere Direktoren, aber auch die Ober- und Assistenza?rzte sehr viel Engagement – weit u?ber das Erwartbare hinaus“, sagt Dr. Kristin Drechsler, Medizinvorstand und stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Mu?hlenkreiskliniken. Der Einsatz wird auch von den Studierenden gewu?rdigt: Sie loben neben der technischen Ausstattung besonders die guten Vorlesungen und die Betreuung durch die A?rzte und Direktoren der Universita?tskliniken.

Umsatz und Patientenzahl steigen

Im Jahr 2016 war eine gestiegene Zahl stationa?r behandelter Patienten (73.870) bei einem gleichzeitigen Anstieg der fu?r die Abrechnung wichtigen Case-Mix-Punkte bei gleichbleibender Fallschwere (Case-Mix-Index) zu verzeichnen. Im Ergebnis ergibt sich daraus ein gestiegener Jahresumsatz von 334 Millionen Euro (2015) auf 358 Millionen Euro, ein Plus von sieben Prozent. Das EBITDA – also das operative Jahresergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen – stieg leicht von 20,3 Millionen Euro auf 20,7 Millionen Euro. Bezogen auf den Umsatz ergibt sich eine EBITDA-Marge von etwa sechs Prozent. Das Jahresergebnis bela?uft sich auf 6,1 Millionen Euro.

Mu?hlenkreiskliniken erzielen Rekordergebnis

Kosten steigen schneller als Einnahmen

Gleichzeitig warnt der Vorstand davor, angesichts des hervorragenden Jahresergebnisses in zufriedene Unta?tigkeit zu verfallen. So sehen sich die Mu?hlenkreiskliniken stetig steigenden Kosten gegenu?ber. Allein die Kosten fu?r Material sind 2016 um 5,1 Millionen Euro gestiegen. Die mit Abstand gro?ßte Steigerung ist dabei bei den medizinischen Sachkosten zu verzeichnen. Gleichzeitig versuchen die Kostentra?ger die Ertragsseite immer weiter zu dru?cken. „Wir haben in den vergangenen Jahren durch das Ausnutzen von Synergieeffekten und Umstrukturierungen sowohl Personal- als auch Materialressourcen eingespart. Das war auch gut so. Weil Verschwendung – insbesondere im Gesundheitswesen – unethisch ist. Aber selbstversta?ndlich ist dieser Prozess irgendwann am Ende angelangt. Irgendwann sind alle Arbeitsabla?ufe optimiert“, sagt Dr. Bornemeier.

Mitarbeiterzahl steigt im Jahr 2016 erneut

Das Wachstum in allen Bereichen schla?gt sich auch bei der Mitarbeiterzahl nieder. In den Jahren 2015 und 2016 wurden 180 Personen neu eingestellt. Zum Stichtag 31. Dezember 2016 haben 4520 Personen in einem der sechs Standorte oder der Akademie fu?r Gesundheitsberufe der Mu?hlenkreiskliniken gearbeitet. Der Personalaufbau betrifft insbesondere den pflegerischen und a?rztlichen Bereich. Allein in der Pflege sind mehr als 70 neue Stellen geschaffen worden. Zudem wurden knapp 30 neue A?rzte eingestellt. „Diese Zahlen zeigen eindrucksvoll, dass unser Weg u?ber die Konsolidierung erfolgreich war und letztlich zu mehr Arbeitspla?tzen und damit auch zu mehr Wohlstand fu?r die Region gefu?hrt hat“, sagt der Vorstandsvorsitzende Dr. Olaf Bornemeier.

Gleichwohl ha?tten die Mu?hlenkreiskliniken noch mehr Mitarbeiter einstellen ko?nnen. Es konnten 2016 im Jahresdurchschnitt 50 im Haushaltsplan ausgewiesene Vollzeitstellen nicht ada?quat besetzt werden. Diese Stellen wurden mittlerweile zu einem großen Teil besetzt oder werden noch besetzt. Der nachhaltige Personalaufbau setzt sich 2017 fort.

Mu?hlenkreiskliniken erzielen Rekordergebnis

Stellvertretende Vorstandsvorsitzende Dr. Kristin Drechsler beim Jahresgespräch der Mühlenkreiskliniken.

Ausbildung ist den Mu?hlenkreiskliniken ein Herzensanliegen

Bei der Personalgewinnung geht der Klinikkonzern konsequent den eingeschlagenen Weg weiter. In der konzerneigenen Akademie fu?r Gesundheitsberufe wird ein Großteil der beno?tigten Fachkra?fte ausgebildet. „Ohne exzellent ausgebildete und motivierte Mitarbeiter ist kein Klinikbetrieb mo?glich. Deswegen sehen wir als gro?ßter Anbieter von Gesundheitsleistungen im Kreis Minden-Lu?bbecke die Ausbildung von jungen Menschen in pflegerischen und medizinischen Berufen als unsere Verpflichtung an“, sagt Dr. Olaf Bornemeier. An der Akademie werden acht Ausbildungsga?nge sowie in Kooperation mit der Fachhochschule Bielefeld ein Duales Studium angeboten. Zudem gibt es zahlreiche Weiterbildungen. Um dem stetig wachsenden Fachkra?ftemangel in Pflegeberufen entgegen zu wirken, hat die Akademie einen zusa?tzlichen Kurs in der Gesundheits- und Krankenpflege eingerichtet. Mittlerweile starten ja?hrlich fu?nf Krankenpflegekurse mit jeweils etwa 25 Teilnehmern.

Neben der Ausbildung von pflegerischen Fachkra?ften engagieren sich die Mu?hlenkreiskliniken seit 2016 in Kooperation mit dem Klinikum Herford und dem Herz- und Diabeteszentrum NRW in Bad Oeynhausen bei der Ausbildung von jungen Medizinern. „In weniger als zwei Jahren stehen die ersten 63 Mediziner, die am Medizin Campus OWL in Minden und Herford ihre Ausbildung abgeschlossen haben werden, dem Arbeitsmarkt als vollwertige A?rzte zur Verfu?gung“, kommentiert die stellvertretende Vorstandsvorsitzende Dr. Kristin Drechsler. Die Anmeldezahlen zeigen bereits jetzt, dass die Zahl der Absolventen ansteigen wird. Im zweiten Semester werden vermutlich bis zu 70 Studierende beginnen. Eine Steigerung auf bis zu 100 Pla?tze pro Jahr bei entsprechender Finanzierung ist nach Ansicht der Konzernleitung problemlos mo?glich. „Mit der U?bernahme dieser Verantwortung als Universita?tsstandort leisten wir einen Dienst fu?r die gesamte Region OWL. Denn die Ausbildung kostet uns ja?hrlich Geld. Neben den Investitionskosten fu?r das neue Ho?rsaalgeba?ude in Ho?he von etwa zehn Millionen Euro, finanzieren wir den Betrieb des Medizin Campus OWL mit Eigenmitteln im sechsstelligen Bereich pro Jahr“, sagt Dr. Bornemeier.

Investitionen in Geba?ude und Medizintechnik

Der Bau des Campusgeba?udes war im Jahr 2016 die gro?ßte Investition der Mu?hlenkreiskliniken. 9,9 Millionen Euro hat der Bau gekostet, der innerhalb einer Bauzeit von nur zehn Monaten errichtet worden ist. Sowohl der Kosten- als auch der Zeitrahmen wurden dabei eingehalten. Neben Laboren, Bu?ros, Seminar- und Aufenthaltsra?umen fu?r die Studierenden beinhaltet das Geba?ude auch einen Ho?rsaal mit bis zu 300 Pla?tzen. „Wir haben in ku?rzester Zeit sowohl ein Zuhause fu?r die Studierenden geschaffen als auch einen Lehr- und Studienplan mit Leben gefu?llt. Das ist etwas, worauf alle Mitarbeiter des Konzerns stolz sein ko?nnen“, betonen die Vorsta?nde Dr. Bornemeier und Dr. Drechsler.

Aber auch in Medizintechnik wurde kra?ftig investiert, wie beispielsweise in ein neues Herzkatheterlabor am Johannes Wesling Klinikum (2,3 Millionen Euro), neue Endoskopieeinheiten am Krankenhaus Lu?bbecke-Rahden und am Krankenhaus Bad Oeynhausen (1,1 Millionen Euro) sowie einen Angiografieraum am Krankenhaus Bad Oeynhausen. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 22,8 Millionen Euro investiert, davon allein 15,5 Millionen Euro aus Eigenmitteln. „Durch unsere gute wirtschaftliche Lage in den vergangenen Jahren haben wir uns Spielra?ume fu?r Investitionen geschaffen“, erkla?rt der Vorstandsvorsitzende Dr. Olaf Bornemeier. So haben die Mu?hlenkreiskliniken im Verlauf der vergangenen fu?nf Jahre 63 Millionen Euro investieren ko?nnen. Neben den zwei großen je etwa zehn Millionen Euro teuren Baumaßnahmen (Campusgeba?ude und Umbau Rahden) wurden unza?hlige mittlere Baumaßnahmen und Anschaffungen geta?tigt. So beispielsweise ein neues Heizkraftwerk in Lu?bbecke (1,2 Millionen Euro), Stationserweiterungen in Bad Oeynhausen (eine Million Euro) und den Neubau der Operationssa?le sowie der Intensivstation in der Auguste-Viktoria-Klinik (3,7 Millionen Euro). Auch in die IT- Technik wurde massiv investiert. Allein die Einfu?hrung eines modernen Krankenhausinformationssystems hat in den vergangenen fu?nf Jahren 1,8 Millionen Euro gekostet.

Gleichzeitig konnten im vergangenen Jahr die Verbindlichkeiten des Unternehmens weiter reduziert werden. Waren es 2015 noch 189 Millionen Euro Schulden, beliefen sich die Verbindlichkeiten 2016 auf 164 Millionen Euro. Der gro?ßte Teil dieser Schulden stammt immer noch aus dem rund 280 Millionen Euro teuren Neubau des Johannes Wesling Klinikums vor zehn Jahren.

Ausblick 2017 – Fu?r die Zukunft gut aufgestellt

Fu?r 2017 erwartet der Vorstand ein weiteres moderates Wachstum und einen erneut positiven Jahresabschluss. Als gro?ßte Investition ist ein neues Parkhaus am Standort des Johannes Wesling Klinikums geplant. Die Erweiterung der Parkfla?che tra?gt den erho?hten Patienten- und Besucherzahlen sowie der gestiegenen Mitarbeiterzahl Rechnung. Aber auch an den anderen Standorten wird kontinuierlich investiert: in Lu?bbecke wird derzeit die Intensivstation kernsaniert und am Krankenhaus Bad Oeynhausen werden die Fassade und das Dach erneuert.

In diesem Zusammenhang freut sich der Vorstand der Mu?hlenkreiskliniken u?ber die Anku?ndigung der neuen Landesregierung, Investitionen der Krankenha?user sta?rker als bislang zu unterstu?tzen. „Jetzt gilt es abzuwarten, ob der Anku?ndigung auch Taten folgen. In der Vergangenheit mussten Krankenha?user – entgegen der eigentlichen gesetzlich verankerten Aufgabenverteilung – die dringend notwendigen Investitionen oftmals aus Eigenmitteln finanzieren, erkla?rt Dr. Olaf Bornemeier. Insgesamt erwartet der Vorstand von der Politik mehr Verla?sslichkeit. Welche Auswirkungen einige Gesetze haben, macht der Vorstandsvorsitzende am Beispiel des neuen sogenannten Fixkostendegressionsabschlags deutlich. Dieser Abschlag wird laut Gesetz im September 2017 zwischen Kliniken und Krankenkassen verhandelt, gilt aber fu?r das gesamte Jahr 2017. „Wir erbringen also bereits seit Januar Leistungen, bei denen wir noch nicht wissen, wieviel Geld wir dafu?r am Ende bekommen. Solche Regelungen verursachen Unsicherheit und Verwirrung im Gesundheitssektor. Eine realistische Finanzplanung ist damit fu?r Krankenha?user kaum mehr mo?glich“, macht der Vorstandsvorsitzende Dr. Bornemeier deutlich.

Ungeachtet der Unsicherheiten entwickeln die Mu?hlenkreiskliniken ihr medizinisches Angebot laufend fort. So wird in diesem Jahr das Angebot einer Multimodalen Schmerztherapie in Bad Oeynhausen aufgebaut. Die Multimodale Schmerztherapie ist ein ganzheitlicher Ansatz fu?r Patienten mit chronischen Schmerzen. Durch den aufeinander abgestimmten Einsatz von Bewegungs-, Gespra?chs- und Ergotherapie, aber auch medikamento?ser Behandlung soll den Patienten ein besserer Umgang mit ihren Schmerzen ermo?glicht werden. Weiterhin ist eine zusa?tzliche Tagesklinik fu?r psychiatrische und psychosomatische Medizin in der Werre-Stadt in Planung. Am Johannes Wesling Klinikum in Minden wird derzeit das Leistungsangebot um die Plastische Chirurgie erweitert. Den Schwerpunkt soll hierbei bei der Rekonstruktion von Gliedmaßen nach Unfa?llen beziehungsweise nach großfla?chigen Entzu?ndungen darstellen.

Bereits in Umsetzung ist das neue konzernweite Institut fu?r Hygiene. Ab September 2017 wird Dr. Peter Witte das Institut als Direktor leiten. Zusammen mit 14 Hygienefachkra?ften sowie den hygienebeauftragten A?rzten ist er fu?r die Weiterentwicklung und die Umsetzung des Hygieneplans zusta?ndig. „Damit bekommt das u?beraus wichtige Thema Hygiene einen noch gro?ßeren Stellenwert. Herr Professor Franz-Josef Schmitz, Direktor des Instituts fu?r Laboratoriumsmedizin, Mikrobiologie, Hygiene, Umweltmedizin und Transfusionsmedizin, wird mit seiner Erfahrung und Kompetenz als Krankenhaushygieniker Herrn Dr. Witte weiterhin unterstu?tzen“, sagt Dr. Kristin Drechsler. Das neue Institut fu?r Hygiene ist direkt dem Vorstand unterstellt.

Aber auch mit der zuku?nftigen strategischen Entwicklung bescha?ftigen sich die Mu?hlenkreiskliniken. Derzeit wird ein medizinisches Strategieentwicklungskonzept erarbeitet, welches Entwicklungschancen und mo?gliche Schwerpunktbildungen fu?r alle Standorte darstellen soll. Das Konzept soll zuku?nftig eine Entscheidungshilfe bei der Entwicklung des medizinischen Angebots der Mu?hlenkreiskliniken werden.

(Text: MKK | Fotos/Grafik: Sascha Maaß | Titelfoto: Archiv)

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