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Neue Gemeinschaftsgrundschule in Minden

Minden -

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Zwei politische Gremien der Stadt Minden haben sich in der vergangenen Woche mit der geplanten Einrichtung einer neuen dreizügigen Grundschule in Minden-Rodenbeck beschäftigt. Diese soll zum Schuljahr 2024/25 an den Start gehen. Zu Beginn der Sommerferien wird die Käthe-Kollwitz-Realschule aus dem Schulgebäude ausziehen. Diese Schüler und Lehrer beziehen - zusammen mit den 5. und 6. und den neuen 7. Klassen der 2021 neu gegründeten „Sekundarschule Am Wiehen“ - zum Schuljahr 2023/24 einen modernen Neubau am Schülerweg in Minden-Häverstädt. Die Sekundarschule ist seit August 2021 interimsmäßig im „Haus der Bildung“ am Königswall untergebracht.

Die 8., 9. und 10. Klassen der Käthe-Kollwitz-Realschule werden künftig ebenfalls in Häverstädt beschult. Auf dem Grundstück am Schülerweg befand sich – bis zum Abriss – das alte Gebäude der Realschule. Die Umzüge finden am 26. und 27. Juni statt. Die Käthe-Kollwitz-Realschule läuft 2026 aus.

Für das dann im Sommer leergezogene Schulgebäude am Piwittskamp in Rodenbeck ist in den kommenden Jahren eine umfangreiche Sanierung und auch ein Neubau einer Sporthalle mit integriertem Jugendhaus („Westside“) geplant. Der Rat der Stadt Minden hatte in seiner Sitzung am 30. März 2023 – aufgrund stark gestiegener Schülerzahlen - die Einrichtung einer Grundschule als offene Ganztagsgrundschule im Stadtteil Rodenbeck zum 1. August 2024 beschlossen.

„Das führt dazu, dass bereits in diesem Jahr mit den europaweiten Ausschreibungsverfahren zu den Objekt- und Fachplaner begonnen werden muss“, berichtete der Beigeordnete für Finanzen und Gebäudewirtschaft, Norbert Kresse, im Haupt- und Finanzausschuss am 25. Mai. Der Ausschuss fasste nach kurzer Diskussion einstimmig einen empfehlenden Beschluss für den Rat am 15. Juni, dass im Haushalt 2023 überplanmäßige Mittel in Höhe von 75.000 Euro bereitgestellt werden sollen, um mit den Planungen und Ausschreibungen für die neue Grundschule beginnen zu können.

Im Ausschuss für Bildungsarbeit am Dienstag, 23. Mai, informierte Bildungsplaner Tim Hahnefeldt die Mitglieder und die Öffentlichkeit darüber, dass die künftige Schule am Piwittskamp als Gemeinschaftsgrundschule errichtet wird. Über die Schulart einer neuen Grundschule entscheiden nach dem Schulgesetz in NRW die Eltern der Kinder, die für den Besuch der neu zu errichtenden Grundschule zum Schuljahr 2024/2025 in Frage kommen. Diese wurden im April persönlich angeschrieben und gebeten, an der Abstimmung teilzunehmen. Außerdem wurde zeitgleich eine amtliche Bekanntmachung veröffentlicht.

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Bei der Abstimmung, die bis zum 2. Mai 2023 per Briefwahl lief, gaben 44 Eltern laut öffentlicher Auszählung am 3. Mai ihre Stimme ab. Zur Wahl standen die Möglichkeiten Gemeinschaftsgrundschule (31 Stimmen), katholische Bekenntnisschule (1 Stimme), evangelische Bekenntnisschule (7 Stimmen) und Weltanschauungsschule (5 Stimmen). Weil die erforderliche Mindest-Stimmenzahl von 50 für eine Schulart nicht erreicht wurde, sei die Grundschule – vorbehaltlich der Genehmigung der Bezirksregierung Detmold – ab dem 1. August als Gemeinschaftsgrundschule zu errichten, so Hahnefeldt.

Bereits im November 2018 wurde die Verwaltung über einen Beschluss des Rates mit der Konzipierung beziehungsweise Planung einer neuen zwei- bis dreizügigen Grundschule am Standort Piwittskamp beauftragt. „Aufgrund der damaligen Datenlage wurde ein abschließender Errichtungsbeschluss seinerzeit jedoch nicht umgesetzt“, erläuterte Beigeordneter Kresse jetzt im Haupt- und Finanzausschuss. Mit Blick auf den Primarbereich der Grundschulen sowie der PRIMUS-Schule in Trägerschaft der Stadt Minden habe sich diese Datenlage jedoch im vergangenen Jahr „signifikant verändert“.

Durch die Aufnahme von rund 1.300 Geflüchteten aus der Ukraine – darunter knapp 330 aufgenommene schulpflichtige Kinder in der Primar- und in der Sekundarstufe I - habe sich die Lage an den Grundschulen und auch an den weiterführenden Schulen verschärft. Fast alle Klassen seien „randvoll“, so der Leiter des Bereiches Bildung, Rainer Printz. Die hohen Anmeldezahlen bei den Grundschulen in diesem Jahr haben dazu geführt, dass an der Hohenstaufenschule in Minden-Rodenbeck für das Schuljahr 2023/24 drei Mehrklassen eingerichtet werden. Diese Mehrklassen sowie die dritten Klassen der Hohenstaufenschule werden interimsmäßig im Gebäude am Piwittskamp unterkommen.

Es sei abzusehen, so Kresse, dass der Schulstandort zum Start der neuen Gemeinschaftsgrundschule im August 2024 nicht vollständig umgebaut und die benötigte Sporthalle errichtet sein wird. Trotzdem sei es von zentraler Bedeutung, dass umgehend mit den Planungen begonnen werde, um so die Belastungen für die Nutzer am Standort möglichst gering zu halten. Die Baumaßnahmen sollen so gesteuert werden, dass sie immer nur in einem nicht belegten Bereich des Gebäudes Umbauten stattfinden. Die Schule sei ab Sommer 2024 auch noch nicht im Komplettbetrieb, sondern laufe erst nach und nach voll.

Der während der Schulentwicklungsplanung 2018 ermittelte Kostenrahmen musste auf Grundlage der Preisentwicklungen der vergangenen Jahre sowie der nun festzulegenden Planungsparameter angepasst und in die Haushaltsplanungen für das Jahr 2024 und folgende Jahre eingepflegt werden. Der derzeitige Kostenrahmen (2022) liege bei 8,440 Millionen Euro. Hochgerechnet auf den voraussichtlichen Baubeginn (2025) sei aber mit Kosten von mindestens 10,875 Millionen Euro zu rechnen, so der Beigeordnete für Finanzen und Gebäudewirtschaft. Eine genauere Kostenschätzung sei erst auf der Grundlage der Planungsergebnisse möglich.

Quelle und Fotos: Stadt Minden

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