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Plakataktion des Pflegekinderdienstes

Kreis Minden-Lübbecke -

„Herz an liebevolle Eltern zu verschenken“ – das ist die Überschrift der neuen Plakataktion, mit der der Kreis Minden-Lübbecke Pflegefamilien gewinnen möchte. „Kinder brauchen ein Zuhause – auch wenn sie nicht in der eigenen Familie leben können“, sagt Heike Zelle vom Pflegekinderdienst des Kreisjugendamtes. „Deshalb suchen wir immer wieder interessierte Menschen, die ein Kind dauerhaft oder auf Zeit aufnehmen. Das können ebenso Familien sein wie Partnerschaften oder auch Einzelpersonen.“ Wichtig ist vor allem die Freude am Zusammenleben mit Kindern. „Wir suchen Menschen, die mit beiden Beinen im Leben stehen und über geeigneten Wohnraum verfügen“, so Heike Zelle.

Vom ersten Kontakt an steht das Jugendamt möglichen Pflegeeltern zur Seite. Mit persönlichen Gesprächen, aber auch einem Vorbereitungsseminar des Pflegekinderdienstes unterstützten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter alle, die sich ein Leben mit Pflegekindern vorstellen können. „In dieser Vorbereitungszeit lernen wir die potentiellen Pflegeeltern kennen, das ist für die spätere Vermittlung eines Kindes in die neue Familie sehr wichtig“, so Heike Zelle. „So sind wir besser in der Lage, die passenden Pflegeeltern für das jeweilige Kind anzusprechen und umgekehrt.“

Das Wohl des Kindes steht für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Pflegekinderdienst im Mittelpunkt. Deshalb ist es wichtig, dass mögliche Pflegeeltern von vornherein bereit sind, mit dem Jugendamt zusammenzuarbeiten und – mit dessen Begleitung – auch mit den leiblichen Eltern des Kindes. Auch ganz ohne „Papiere“ geht es nicht. Der Pflegekinderdienst bittet deshalb Interessenten, einen sogenannten Bewerberbogen mit persönlichen Angaben auszufüllen. Ein aktuelles, erweitertes polizeiliches Führungszeugnis sowie eine ärztliche Unbedenklichkeitserklärung zur Aufnahme eines Kindes sind gesetzlich vorgeschrieben und deshalb unumgänglich.

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Heike Zelle vom Pflegekinderdienst stellt die neuen Plakate vor.

Hier die wichtigsten Informationen im Überblick:

Das Kreisjugendamt sucht Pflegeeltern für Kinder aller Altersgruppen, die vorübergehend oder auf Dauer nicht in ihrer Herkunftsfamilie leben können. Der Pflegekinderdienst steht für die Dauer des Pflegeverhältnisses mit Rat und Tat zur Seite. Dabei stehen je nach Bedarf unterschiedlichste Unterstützungsmöglichkeiten zur Verfügung. Auch regelmäßige Fortbildungen für Pflegeeltern werden vom Pflegekinderdienst organisiert.

Pflegeeltern haben im Vorfeld ausreichend Zeit, das Kind kennen zu lernen. Vom ersten Kennenlernen des Kindes bis zum tatsächlichen Umzug in die neue Familie vergehen mehrere Wochen. In der Regel hat jedes Pflegekind in einem individuellen Rhythmus Kontakt zu seiner Herkunftsfamilie. Diese Besuche finden an einem neutralen Ort statt und werden durch die Mitarbeiter des Pflegekinderdienstes begleitet.

Pflegekinder bleiben unterschiedlich lang in Pflegefamilien. Bei einer Krisenunterbringung kann es sich um einige Tage oder Monate handeln. Die unbefristete Vollzeitpflege dagegen ist in der Regel dauerhaft angelegt, also bis das Kind ohnehin nach und nach selbstständig wird. In Ausnahmefällen kann es vorkommen, dass ein Kind in seine leibliche Familie zurückkehrt, wenn sich die Verhältnisse in der Herkunftsfamilie für das Kind deutlich verbessert haben.

Unabhängig von der finanziellen Situation der Pflegeeltern stellt das Jugendamt mit dem Pflegegeld den Lebensunterhalt des Pflegekindes sicher. Zusätzlich können einmalige Beihilfen und Zuschüsse für besondere Ereignisse oder für die Erstausstattung der Pflegestellen beantragt werden.

Aktuell gibt es im Bereich des Kreisjugendamtes (alle Städte und Gemeinde des Kreises außer Stadt Minden, Stadt Bad Oeynhausen und Stadt Porta Westfalica): 142 Pflegekinder in Dauerpflege und 22 in Bereitschaftspflege.

Wer Fragen zum Thema Pflegekind hat oder sich vorstellen kann, selbst ein Pflegekind aufzunehmen, kann sich gerne an den Pflegekinderdienst des Kreisjugendamtes wenden unter: Tel.: 0571 807 -23790. (Text & Foto: Kreis Mi-Lk)