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Projekt 'NRWeltoffen' auch im Kreis Minden-Lübbecke gestartet

Minden-Lübbecke -

Projekt 'NRWeltoffen' auch im Kreis Minden-Lübbecke gestartet

Foto (v.l.): Hintere Reihe: Antje Gieselmann (Leiterin Schulamt), Mehmet Fatih Rüzgar (Kommunales Integrationszentrum), Mittlere Reihe: Daniel Kapteina (NRWeltoffen), Senol Keser (Moderator), Mathias Hamann (Journalist), Dr. Ralf Niermann (Landrat), Vordere Reihe: Anna Berlit-Schwigon (Leiterin kommunales Integrationszentrum), Heike Marx (Kommunales Integrationszentrum). Foto: Mirjana Lenz/Kreis Minden-Lübbecke

„Weltoffen und geschlossen gegen Rechtsextremismus und Rassismus“, lautet der Slogan des landesweiten Projektes NRWeltoffen, für das nun auch im Kreis Minden-Lübbecke der Startschuss fiel. Das Kommunale Integrationszentrum des Kreises Minden Lübbecke lud Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Gesellschaft zur Auftaktveranstaltung in den neuen Kreistagssitzungssaal ein, um ein neues Netzwerk zu gründen. Ziel ist es, ein integriertes Handlungskonzept gegen Rassismus zu erstellen für den Kreis Minden-Lübbecke. Für die Besucherinnen und Besucher gab es Informationen über Populismus, Diskriminierung und Strategien zur Stärkung der Demokratie. Gleichzeitig hatten sie die Gelegenheit, sich darüber auszutauschen, was auf Kreisebene gegen Rassismus und Diskriminierung aktiv getan werden kann.

Landrat Dr. Ralf Niermann machte zu Beginn der Veranstaltung deutlich, wie wichtig es ist, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen: Politisch motivierte Gewalttaten, die dem rechten Rand zuzuordnen sind, gibt es auch im Kreis Minden-Lübbecke. „Die Angriffe zeigen, wie wichtig unser Engagement für Vielfalt und Toleranz ist“, so Dr. Niermann. „Solche menschenfeindlichen Übergriffe können und werden wir nicht tolerieren.“ Der anschließende Vortrag des Journalisten Mathias Hamann setzte sich mit der Frage auseinander, wie sich der Begriff „Populismus“ definiert, wie man Populismus erkennt, und er nannte vor allem aktuelle Beispiele für Populismus.

Viel diskutiert wurde in den nachfolgenden Workshops. Hier ging es um persönliche Diskriminierungserfahrungen ebenso wie um Aktivitäten gegen Diskriminierung und Rassismus, die Bürgerinnen und Bürger bereits initiiert haben. Egon Stellbrink, stellvertretender Bürgermeister der Stadt Minden, berichtete über Bündnisse gegen Rassismus. Auch aus anderen Teile des Kreises wie Espelkamp berichteten Vertreterinnen und Vertreter über Aktionen zur Stärkung der Vielfalt und Demokratie.

Alle demokratischen Parteien waren bei der Veranstaltung vertreten, ebenso beteiligten sich die politischen Jugendverbände Junge Union und Jusos an den Diskussionen. Die offene Kinder-und Jugendarbeit im Kreis Minden-Lübbecke machte deutlich, dass Vielfalt und Offenheit zum Selbstverständnis ihrer Arbeit zählen.

Wichtig ist, dass sich auch die Verwaltungen selbst weiter interkulturell öffnen – so eine zentrale Forderung aus der Runde. Die Kreisverwaltung Minden-Lübbecke als Unterzeichnerin der Charta der Vielfalt hatte hier in der Vergangenheit bereits einiges auf den Weg gebracht und wird sich dieser Thematik in den nächsten Jahren noch stärker widmen.

Die Ideen und Denkanstöße, die die Gäste der Auftaktveranstaltung formulierten, sollen nun in dem Netzwerk „NRWeltoffen“ in konkrete Handlungskonzepte fließen. Das erste Netzwerktreffen ist für den 14. Dezember geplant. Interessengruppen, Vereine, Verbände, Bündnisse und Organisationen sowie alle interessierten und engagierten Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen, sich zu beteiligen.

(Text: Kreis Minden-Lübbecke)

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