Sandfurthbach auf Länge von 1000 Meter renaturiert
Porta Westfalica -
Foto: Hakim Yel (WWE), Lutz Freiberg (Umweltdezernent des Kreises Minden-Lübbecke), Dr. Albrecht von Lochow, (Umweltschutzbeauftragter der Stadt Porta Westfalica), Uli Koring (WWE), Anke Schurtzmann (WWE); Jörg Wahrendorff ( WWE); Alessandra Südmeyer (Praktikantin), Jürgen Schaper (WWE), Achim Büscher (Revierförster) mit Hund Falk.
Die Renaturierung erfolgte durch eine vom Land Nordrhein-Westfalen geförderte Gemeinschafts-maßnahme des Weser-Werre-Else-Projektes (WWE), des Regionalforstamt Hochstift und der Stadt Porta Westfalica.
Die Gesamte Waldfläche beträgt 79 Hektar, wovon 18 Hektar als Wildnisgebietsfläche ausgewiesen sind. Es handelt sich um einen Mischwald aus unterschiedlichen Laubbaumarten, mit teilweise über 200jährigen Eichen.
Der Sandfurthbach, der zuvor gradlinig am Waldrand verlief, fließt nun durch den Nammer Wald. „Diese Renaturierung wertet das Naturschutzgebietes Unternammerholz insgesamt auf und fördert die Biodiversität in diesem landschaftlich sehr schönen Bereich. Schon heute leben hier zahlreiche Fledermaus- und seltene Vogelarten“, so Achim Büscher, verantwortlicher Revierförster des zuständigen Regionalforstamtes.
Nebengewässer des Sandfurthbaches im Naturschutzgebiet „Unternammerholz“ wurde auf einer Länge von ca. 1000 Metern renaturiert
Bei einem Ortstermin am 27. April 2017 konnte sich der neue Umweltdezernent Lutz Freiberg, der am 03.04.2017 seinen Dienst beim Kreis Minden-Lübbecke aufgenommen hat, ein Bild von diesem Gewässerentwicklungsprojekt und der Arbeit des Weser-Werre-Else-Projektes machen. „Als Umweltdezernent begrüße ich dieses Projekt selbstverständlich. Eine naturnahe Umgestaltung von Fließgewässern bringt Mensch und Natur Vorteile durch die Erhaltung und Förderung unseres natürlichen Lebensraums. Nicht zuletzt kommen wir dadurch im Kreisgebiet der Europäischen Wasserrichtlinie wieder ein Stück näher.“
Durch die Renaturierung wird den Bächen mehr Raum gegeben. Dies kann Hochwasser reduzieren, da das Wasser mehr Platz hat und durch die natürliche Form der Schlangenlinie die Fließgeschwindigkeit reduziert wird. Wanderbarrieren für Fische und Kleinstlebewesen wie z.B. Bachflohkrebse, Köcher- und Steinfliegenlarven, Salamanderlarven werden entfernt, und Trittsteinbiotope für unterschiedliche Tierarten werden geschaffen.
Umgesetzt wurde die Maßnahme von der Initiative für Arbeit und Schule (Ifas) unter Leitung von Jürgen Schaper. Die Baugruppe legte innerhalb von zwei Bauabschnitten in insgesamt zwei Monaten einen neuen Bachlauf durch den Wald an. Das geradlinige Bachbett am Waldrand wurde zur Entwässerung der angrenzenden Felder erhalten. Zwei Furten wurden angelegt, damit die landwirtschaftlichen Flächen erreicht und die erforderlichen Arbeiten im Landesforst erledigt werden können. Anke Schurtzmann, zuständige Projektkoordinatorin des WWE-Projektes: „Alles wurde mit allen Beteiligten abgestimmt und mit dem Ergebnis sind wir wirklich zufrieden. Das Bauteam der Ifas hat hier wirklich sehr gute Arbeit geleistet.“
Abgeschlossen wurde die Baumaßnahme im Herbst 2016. Die gesamte Bausumme, incl. Vermessungskosten durch ein externes Büro und dem Einsatz ortsansässiger Fremdfirmen, beliefen sich auf rund 22.000 Euro. Durch die Förderung durch das Land Nordrhein-Westfalen in Höhe von 80 % verbleiben anteilige Kosten für die Stadt Porta Westfalica von rund 4.500 Euro. Dieses Geld kommt wiederum aus dem Topf „Ausgleichsmittel“ und ist somit zweckgebunden ausschließlich für Naturschutzmaßnahmen einzusetzen. „Durch diese Kooperation und Förderung konnte die Stadt Porta Westfalica eine ökologisch nachhaltige Maßnahme finanzieren und umsetzen – das ist gut für die Natur und gut für die Menschen!“, stellt der Umweltbeauftragte Dr. Albrecht von Lochow fest.
Das Gewässerentwicklungsprojekt erhält seit 2001 Fördergelder von jährlich mehr als zwei Millionen Euro und ist in den Kreisen Herford und Minden-Lübbecke aktiv. Projektbeteiligte sind u.a. Kommunen, Wasserverbände und Beschäftigungsträger. Für etwa 100 Personen konnte hier Arbeit geschaffen werden. Mehr zum Projekt unter www.weser-werre-else.de
(Text und Foto: Stadt Porta Westfalica)
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