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Schließung Kampa-Halle: Sportbüro arbeitet an Ersatzlösungen

Minden -

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Seit der Ankündigung des Kreises Minden-Lübbecke, dass am 31. Dezember 2019 wegen technischer Mängel und aus Brandschutzgründen die Kampa-Halle geschlossen werden muss, gibt es viele Fragen. Und da auch Mindener Vereine von der Schließung der Halle betroffen sind, wurden in den vergangenen Wochen zahlreiche Fragen aus der Mindener Politik gestellt – im Sportausschuss und zuletzt auch in der Ratssitzung am 28. November. „Hier bestand vor allem der dringende Klärungsbedarf, ob die Halle wenigstens weiter für den Schul- und Vereinssport genutzt werden kann“, berichtet die Beigeordnete für Bildung, Kultur, Sport und Freizeit, Regina-Dolores Stieler-Hinz. Interesse bestand auch an der Frage, was mit der Kampa-Halle II und der Kreisschwimmhalle nach dem 31. Dezember passiert.

„Da die Stadt Minden nicht Betreiberin der Kampa-Halle ist, haben wir im Auftrag des Sportausschusses an den Kreis geschrieben“, so Stieler-Hinz im jüngsten Rat weiter. Die Antwort von Landrat Dr. Ralf Niermann liege nun seit Ende November vor. Er schreibt der Beigeordneten, dass die Halle so gravierende Mängel aufweise, dass „diese eine Gefahr für den Weiterbetrieb der Halle bedeuten“. Das gelte für Zuschauer*innen bei größeren Veranstaltungen und Handballspielen, aber auch für sonstige Nutzer*innen.

Der Kreis habe das Schreiben der Stadt zum Anlass genommen, noch einmal intensiv zu prüfen, ob eine Nutzung zumindest in Teilbereichen des Hallen-Komplexes ermöglicht werden könne. Aber auch hier laute das Ergebnis, dass die gesamte Nutzung aus Sicherheitsgründen nicht mehr zu verantworten sei. Und das hat Folgen für mehrere Mindener Sportvereine und Gruppen, die die Halle, die Nebenräume und den Keller – für den Schießsport – nutzen.

„Da mit großer Wahrscheinlichkeit davon auszugehen war, dass die geplante Schließung der Halle auch die Nutzung durch die Vereine betrifft, sind wir als Stadt bereits Anfang November aktiv geworden“, berichtet Nina Renner, Bereichsleiterin für Kultur und Sport bei der Stadt Minden. Das Sportbüro habe alle Vereine, die die Halle und die Nebenräume - VIP-Raum, Kraftraum, Laufbahn und Keller - nutzen, angeschrieben. Sie wurden gefragt, welche Hallenzeiten sie künftig brauchen und welche Ausstattung bzw. Bedingungen sie für ihre Mannschaften bzw. Gruppen zum Training benötigen. Bis zum 20. November waren die Vereine gebeten worden sich zu melden, was auch größtenteils erfolgt sei, so Nina Renner.

Nun werde im Sportbüro an Lösungsmöglichkeiten gearbeitet, wofür auch benachbarte Kommunen angefragt wurden. Denn: Die städtischen Hallen – auch Schulsporthallen – seien nahezu voll belegt. Kleinere Kapazitäten gebe es eventuell auch noch in vereinseigenen Trainingsstätten, worüber die Stadt aber keine Übersicht hat. Hier müssten sich die betroffenen Vereine an die Vereine mit eigenen Bewegungsräumen wenden, „was wir gerne vermitteln“, so Renner. Schon jetzt stehe fest, dass es keinen Ersatz in Minden für die Leichtathletik-Abteilungen gibt, die die 60 Meter-Hallenbahn fürs Training nutzen und auch nicht für die Schützen und Schießsportgruppen, die im Keller der Kampa-Halle den Schießstand belegen.

Nicht ganz einfach sei es auch, für den sehr aktiven und weiter wachsenden Handballsport in Minden einen kompletten Ersatz zu finden. Im Spitzensport und auch in den höheren Handball-Ligen gebrauchen die Spieler*innen klebrigen Harz, der nicht nur an den Bällen haftet, sondern danach auch auf dem Hallenboden zu finden ist. „Dieser muss nach dem Training erstmal gereinigt werden, und das nimmt Zeit in Anspruch“, weiß Nina Renner. Deshalb könne nach dem Handballtraining nicht unmittelbar danach eine Gymnastikgruppe die Halle nutzen. Für die Bundesliga-Handballer von GWD zeichnen sich Ersatzlösungen ab, so Renner.

Neben GWD – hier auch die Jugendmannschaften -, dem Handballkreis und mehreren Handball-Stützpunkten nutzen auch der SV 1860 – der größte Sportverein in Minden -, der Kneipp-Verein, der DJK Dom Minden, die VHS, die Betriebssportgemeinschaft Minden sowie der Kanuclub die Kampa-Halle und die Nebenräume. Der Schießkeller ist vom Schützenkreis, die Mindener Bogenschützen, SV Minderheide und SLG Bastau Minden mit Übungszeiten belegt. „Wir werden keine 1:1-Lösung bieten können. Es müssten leider wohl alle Abstriche bei den Hallennutzungszeiten machen“, bedauert Nina Renner.

Nicht betroffen von der Schließung ist der Sport von Schulen in städtischer Trägerschaft. Die Klassen nutzen andere Hallen, berichtet die Bereichsleiterin. Was den Schwimmunterricht und -sport angeht, so habe das Sportbüro die Information vom Kreis erhalten, dass die Kreisschwimmhalle, so lange die Kampa-Halle besteht – wenn auch geschlossen – zunächst weiter genutzt werden kann. Das Gleiche gilt für die Kampa-Halle II.

(Text: Stadt Minden, Foto: Kreis Minden-Lübbecke)

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