Schüler wünschen sich eine Kameraüberwachung
Bad Oeynhausen -
Dass nicht nur der Rat oder die einzelnen Ausschüsse im großen Sitzungssaal im Rathaus über Anträge sprechen, hat sich bei der jüngsten Sitzung des Jugendparlaments gezeigt. Die dreizehnjährige Walaa von der Realschule Süd brachte bei dem Treffen einen Antrag für eine bessere Gestaltung des Schulhofes zur Sprache. „Wir verbringen da unsere Pausen und wollen uns dann da auch wohlfühlen“, begründete sie den Antrag Bürgermeister Achim Wilmsmeier gegenüber. Gerade die Eltern der Fünft- und Sechstklässler würden erstaunt feststellen, dass es für die jüngeren Kinder keine Angebote auf dem Schulhof gebe. „Wir haben uns zum Beispiel überlegt, dass ein Klettergerüst da ganz gut ankommen würde“, ergänzte Walaa im Gespräch mit dem Bürgermeister. Der konnte sich an den Antrag gut erinnern: „Ich habe ihn an die zuständigen Stelle weitergeleitet und dort wird jetzt geprüft, was wir da machen können.“ Genau darum geht es dem Bürgermeister mit dem Jugendparlament.
Die Schülerinnen und Schüler sollen ansprechen, wo sie der Schuh drückt. Nur so könne die Verwaltung an den Problemen arbeiten und da, wo es möglich ist, Verbesserungen an den Schulen erreichen. Was möglich ist und wo was passiert ist, berichtete Michael Menzhausen aus dem Bereich Jugend und Sport zu Beginn der Sitzung. Denn wie eine Sitzung bei den „Großen“ folgt auch das Jugendparlament einer festen Tagesordnung. „Und für euch ist es sicher auch ganz wichtig, zu erfahren, was aus euren Anregungen geworden ist“, sagte Bürgermeister Achim Wilmsmeier dazu zu Beginn der Sitzung. So hätten sich zum Beispiel Mitarbeiter der Stadt den Fahrradkeller an der Realschule Süd angesehen, wo Putz von der Decke bröckelte. „Das ist für die Stabilität der Klassen darüber nicht schlimm, aber trotzdem müssen wir auch aufpassen, dass Niemandem etwas auf den Kopf fällt. Zurzeit besteht da keine Gefahr“, erläuterte Michael Menzhausen. In der Sitzung kurz vor den Sommerferien ging es unter anderem auch um den Sandkasten an der Bernart-Schule und der werde im Frühjahr nun erneuert.
Auch dieses Mal hatten die Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Schulen wieder viele Anregungen und Anfragen in ihren Klassen und Jahrgangsstufen notiert, um sie dem Bürgermeister in der Sitzung vorzutragen. Neben Problemen mit mehreren Toiletten an mehreren Schulen kamen unter anderem auch wieder die rasenden Autofahrer auf dem Schulweg und unmittelbar an den Schulen zur Sprache. Antonia von der Realschule Nord wünschte sich für ihre Mitschüler mehr Sitzmöglichkeiten auf den Gängen und in der Eingangshalle.
„Gerade morgens vor dem Unterricht, wenn es draußen noch dunkel ist oder wenn es regnet, fällt auf, dass da Bänke fehlen, weil dann alle drinnen sitzen.“ Für die Schüler des Immanuel-Kant-Gymnasiums brachte die 16-Jährige Wibke Probleme am Fahrradkäfig zur Sprache. „Da werden immer wieder Fahrräder geklaut oder beschädigt.“ Das sei auch in früheren Sitzungen schon mal angesprochen worden, weshalb sie fragte, „ob da, wenn das rechtlich möglich ist, nicht eine Kamera oder auch eine Fake-Kamera installiert werden könnte.“ Gerade die Problematik von Kameras im öffentlichen Raum würde ja zurzeit wieder vermehrt diskutiert, erläuterte Michael Menzhausen: „Und es ist auch fraglich, ob eine Kamera so etwas wirklich verhindert. Und was die Rechtslage angeht, ist es unterm Strich egal, ob es eine echte oder eine Fake-Kamera ist. Selbst ein Fake ist an dieselben rechtlichen Bedingungen gebunden.“ Eine Möglichkeit sei auch, das Dach vom Bereich mit den Fahrradständern zu entfernen. Das würde Diebe unter Umständen auch schon abschrecken. Konkret wurde zu diesem Thema vereinbar, ob der Fahrradkäfig nicht auch an einen anderen Platz auf dem Schulhof verlegt werden könnte. Neben einer großen Anzahl weiterer, oft altbekannter Themen ging es auch um Treffen in Düsseldorf, bei dem Vertreter der Jugendparlamente aller NRW-Kommunen zusammenkommen.
Wibke vom IKG sowie Mariam und Anna von der Gesamtschule haben Interesse, daran teilzunehmen und werden dazu mit Michael Menzhausen die Details abklären. Die nächste Sitzung des Jugendparlaments ist kurz vor den Sommerferien. Da wird es dann im ersten Punkt der Tagesordnung wieder darum gehen, was aus der letzten Sitzung bereits abgearbeitet wurde. Bürgermeister Achim Wilmsmeier bedankte sich bei den Schülerinnen und Schüler für das rege Interesse an der Sitzung und fürs Mitmachen.
(Text und Foto: Stadt Bad Oeynhausen)
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