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Stadt trifft Vorkehrungen für Flüchtlinge

Minden -

Zu der Situation der am kommenden Montag erwarteten 150 Flüchtlinge hat HALLO MINDEN mit Vertretern der Stadt Minden, Feuerwehr, Polizei und dem DRK Ortsverein e.V. Minden gesprochen.

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Nachdem gestern der „Stab für außergewöhnliche Ereignisse der Stadt Minden“ im Rathaus einberufen wurde, hat sich die Stadt für die Unterbringung der Flüchtlinge in der Turnhalle der ehemaligen Käthe Kollwitz-Realschule in Häverstädt entschieden. Heute morgen wurde bereits damit begonnen die ersten konkreten Maßnahmen umzusetzen. So wird z.Z. die gesamte Grünanlage an der ehemaligen Käthe Kollwitz-Realschule gepflegt, ein Versorgungszelt wird aufgebaut und die Turnhalle, in der die Flüchtlinge unterkommen, wird hergerichtet. Neben einer Grundreinigung der gesamten Anlage, werden am Wochenende Feldbetten aufgestellt, Trennwände installiert und die ersten Dinge des täglichen Gebrauchs bereitgestellt.

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Die Turnhalle wird vollständig mit einem Teppich eingedeckt, um den Hallenboden zu schonen.

Das gesamte Objekt wird ab sofort rund um die Uhr gesichert

Die Polizei erwartet nach der Aussage von Michael Dammeier (Leiter des Bezirksdienstes) keine Zwischenfälle und wird daher keine Streifenwagen und Polizisten abstellen. Um möglichen kriminellen Übergriffen auf die Flüchtlinge und das gesamte Gelände dennoch vorbeugend entgegenzuwirken, wird die Anlage ab sofort durch eine private Sicherheitsfirma rund um die Uhr überwacht. Da es in der Vergangenheit in anderen Städten Ärger mit dem Personal von privaten Sicherheitsfirmen gab und es auch zu Übergriffen seitens der Mitarbeiter auf die Flüchtlinge kam, wird das in Minden eingesetzte Personal besonders streng kontrolliert. Daher werden Führungszeugnisse verlangt und es erfolgt ebenfalls eine Überprüfung im Polizeiregister.

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Aufbau eines Zeltes für die Essensausgabe.

Nahrung, Kleidung und medizinische Versorgung

Für die Versorgung der Flüchtlinge mit Nahrung wird ein großes Zelt auf dem Gelände aufgebaut. Es entspricht allen Hygiene-Anforderungen der zuständigen Behörden. Dreimal am Tag wird im Zelt Essen an die Flüchtlinge verteilt. Das Catering übernimmt die Kurt-Tucholsky-Mensa Minden. Für die Essensausgabe am Mittag wird in der ersten Woche der DRK Ortsverein e.V. Minden verantwortlich sein und in der zweiten Woche übernimmt die Johanniter-Unfallhilfe Bad Oeynhausen. Mit vielen Ehrenamtlichen wird es möglich sein mit 4-5 Helfern am Tag und 2-3 Helfern in der Nacht für die Flüchtlinge da zu sein.

Über eine Spendensammlung, die vom DRK Ortsverein e.V. Minden koordiniert wird (HALLO MINDEN Artikel von heute morgen), werden die Ankömmlinge mit Kleidung versorgt. Dinge des täglichen Bedarfs werden ebenfalls zur Verfügung gestellt. Auch eine medizinische Grundversorgung wird vom DRK und der Feuerwehr gewährleistet.

Anwohner reagieren positiv

Nach einer ersten Befragung der anliegende Anwohner gab es eine positive Resonanz. „Die Flüchtlinge sind bei uns herzlich willkommen“, sagten viele über die neuen Nachbarn in Häverstädt. Einige haben auch direkt ihre Hilfe angeboten und sich proaktiv ins Gespräch gebracht.

Flüchtlinge bleiben ca. 2 Tage – Kosten trägt das Land

Die Flüchtlinge, die in Minden erwartet werden, werden nur einen kurzen Aufenthalt in der Stadt haben. Nach ca. 2 Tagen werden sie anderen Städten und Kommunen zugewiesen, wo sie z.B: Wohnungen beziehen können, und werden Minden anschließend verlassen. Danach erwartet die Stadt weitere 150 Flüchtlinge auf die das selbe Prozedere wartet. Die entstehenden Kosten für die Unterbringung und Versorgung der Flüchtlinge trägt das Land NRW.

::: UPDATE ::: 14:57 Uhr :::

Bürger/innen mit Sprachkenntnissen werden gesucht - Freiwillige können helfen

Für Menschen, die sich ehrenamtlich für die ankommenden Flüchtlinge in Häverstädt engagieren möchten, bietet das DRK morgen/heute, Samstag (25. Juli) im Gebäude Kutenhauser Straße 4, ab 14 Uhr eine Einführung für Helfer/innen an. Großen Bedarf gibt es auch bei Übersetzungstätigkeiten. Es wird derzeit damit gerechnet, dass im Schwerpunkt Menschen aus den Ländern des Balkans und aus Syrien in Minden ankommen. So werden Bürgerinnen und Bürger gesucht, die über gute Sprachkenntnisse in Arabisch, Französisch, Englisch, Serbisch oder Albanisch verfügen. Diese können sich an Beatrix Dunker (Leiterin des Projekts „Integrationsassistenten“), Caritas-Verband Minden“, Tel.: 0571/ 8289964, oder an Sewin Aro, Stadt Minden, Telefon 0152/ 08994547, E-Mail integration@minden.de, wenden.

Spendenkonto eingerichtet

Für diejenigen, die Geld spenden möchten, ist ebenfalls eine Möglichkeit geschaffen worden: Geldspenden können auf das Konto der Stadt Minden unter dem Stichwort „Spende für die Flüchtlingshilfe in Minden“ überwiesen werden. Spendenquittungen werden auf Wunsch ausgestellt. Die Kontoverbindung lautet: Sparkasse Minden-Lübbecke, BLZ 490 501 01, Kontonummer 80 000 011, BIC: WELADED1MIN, IBAN: DE 12490501010080000011.

Weitere Infos rund um Spenden im HALLO MINDEN Artikel von heute morgen.

Verienspiele werden verlegt

Die Fußball-Ferienspiele des SV Bölhorst/Häverstädt ab kommenden Montag, 27. Juli, finden nicht in der Sporthalle an der ehemaligen Käthe-Kollwitz-Schule statt, sondern im Otto-Michelsohn-Sportzentrum an der Parkstraße. Das gibt der Bereich Kultur und Sport der Stadt Minden bekannt.

Sollten Bürger Anliegen bzgl. der Flüchtlinge haben und einen direkten Ansprechpartner bei der Stadt Minden suchen, so können sie sich an Herr Piere Roger Buschfort unter 0571 89402 wenden.

(Text: HALLO MINDEN und Stadt Minden; Fotos: HALLO MINDEN)