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Streifzug durch die Weserrenaissance

Minden -

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Wer mehr über die Bau- und Wohnkultur in der Zeit zwischen Reformation und Dreißigjährigem Krieg erfahren möchte, erhält am kommenden Donnerstag, 6. Oktober 2016, um 17 Uhr während einer öffentlichen Führung Gelegenheit dazu.

Beleuchtet wird der im 16. und 17. Jahrhundert entlang der Weser verbreitete Baustil der Weserrenaissance. Hierfür ist in Minden die Verwendung von Figurenfriesen von Helden und Tugenden als Bauschmuck bei repräsentativen Bürgerhäusern kennzeichnend. Im Laufe des 16. Jahrhunderts werden ursprünglich religiöse Darstellungen durch antikisierende verdrängt. So sind am Erker des Hauses Ritterstraße 27 zwei Brüstungstafel mit den Themenkreisen „Perserkönige“ und „Persönlichkeiten der römischen Antike“ zu sehen. Auffällig stehen die Figuren von typischem Renaissanceornament verzierten Pilastern voneinander getrennt und in Rundbogennischen.

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Beide Figurenfriese sind erst seit dem Wideraufbau am Haus Nr. 27 zu sehen und waren ursprünglich an zwei anderen Bürgerhäusern in Minden angebracht. Das im Zweiten Weltkrieg von Fliegerbomben beschädigte und später wiederaufgebaute Haus Ritterstraße 27 wurde im 16. Jahrhundert vom Mindener Pastor und Reformator Hermann Huddaeus gebaut. Die Verschmelzung von Baustil und Reformation in Minden wird an dieser Stelle besonders nachvollziehbar.

Dieser kulturgeschichtliche Streifzug bietet Gelegenheit, einen Blick auf eine der größten Steinsammlungen Nordwestdeutschlands zu werfen. Der Bestand dieser Exponate reicht von Wappensteinen über Renaissancesäulen bis zu allegorischen Darstellungen. Während dieser Entdeckungstour der besonderen Art wird auch ein Einblick in sonst verborgene Schätze der Steinsammlung des Mindener Museums gegeben. Für Erwachsene beträgt der Eintritt 5 Euro inklusive Führungsgebühr.

Mindener Museum, Di.-So. 12-18 Uhr; Sonderöffnungszeiten für Gruppen. Weitere Infos unter www.mindenermuseum.de oder 0571 / 9724020 oder per E-Mail: museum@minden.de.

(Text und Fotos: ©Mindener Museum, Necaattin Arslan, 2016)

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