Vortrag: Betonkähne made in Minden - Schiffbruch einer fixen Idee

Minden - 22. Mar 2017

"Betonkähne made in Minden - Schiffbruch einer fixen Idee."
Vortrag am 28. März im Mindener Museum zur vergessenen Geschichte der Mindener Eisenbetonwerft MEWAG

Ressourcenknappheit und Mangelwirtschaft befeuerten in den letzten Jahren des Ersten Weltkrieges (1914-1918) und danach Bemühungen, Schiffskörper nicht aus hochwertigem Stahl zu konstruieren. Eisenbetonwerften schossen in Deutschland wie Pilze aus dem Boden - angetrieben von einer in schlagkräftiger Öffentlichkeitsarbeit geübten Betonwirtschaft.

Sie witterte ihre Chance, ein eigentlich nicht konkurrenzfähiges Produkt am Markt einzuführen. Auf der gegenüber liegenden Seite des Mittellandkanals siedelte sich am 1917 eröffneten Industriehafen die "Mindener Eisenbetonwerft Aktiengesellschaft (MEWAG)" an. Sie wurde am 1. Juni 1920 gegründet und bereits am 28. August ins Handelsregister mit der Zweckangabe "Erbauung von Eisenbetonschiffen" eingetragen. Auf der Werft sollten Lastkähne in Serie mit einem neuartigen Verfahren gebaut werden.

Die Erfindung bestand darin, Betonschiffe im Spritzgussverfahren statt auf einer Helling in einem Dock, das als schwimmende Dauerschalform diente, herzustellen. Der Journalist Bernd Ellerbrock aus Seelze wird am Dienstag, 28. März 2017, um 19 Uhr im Mindener Museum über dieses vergessene Kapitel der Mindener Verkehrs- und Wirtschaftsgeschichte berichten.

Der Vortrag findet im Rahmen der Ausstellung "Menschen, Schiffe und Maloche. Geschichten der Mindener Häfen" statt, die das Museum noch bis zum 9. Juli zeigt. Anlässlich des Vortrages bietet das Museum bis 19 Uhr eine verlängerte Öffnung zum Ausstellungsbesuch an. Ab 18:45 Uhr ist der Eintritt zum Vortrag frei. Da die Anzahl der Sitzplätze im Vortragsraum begrenzt ist, wird um Anmeldung unter 0571 9724020 oder museum@minden.de gebeten.