Weserbrücke: Bauarbeiten liegen gut im Zeitplan

Minden - 25. Aug 2017

An vielen Stellen wird gefräst und gehämmert. Ohrenbetäubender Lärm macht sich breit. Die am 10. Juli begonnen Bauarbeiten an der Weserbrücke laufen auf Hochtouren. In der kommende Woche soll bereits der 2. Bauabschnitt starten. „Dafür wird die Verkehrsführung auf der Kaiserstraße und am Wesertor geändert“, berichtet Bauleiter und Diplom-Ingenieur Friedrich Lange von den Städtischen Betrieben Minden (SBM) am Donnerstag bei einem Ortstermin. Auf der Nordseite ist die neue Straßendecke fast fertig. Der Verkehr soll hier ab Mittwoch, 30. August, wieder auf zwei Spuren stadteinwärts rollen. Stadtauswärts gibt es nur eine Spur - auf der noch nicht sanierten Südseite der Brücke.

2. Bauabschnitt beginnt am 30. August mit geänderter Verkehrsführung

Radfahrer können ab dem 30. August die Brücke wieder in beide Richtungen befahren. Die Umleitung über Kanzlers Weide und die Fußgängerbrücke ist vorerst aufgehoben, wird aber für den 3. Bauabschnitt wieder aktiviert. „Auch Fußgänger dürfen ab kommenden Mittwoch wieder auf beiden Seiten laufen“, so Lange. Für sehbehinderte und blinde Menschen gibt es künftig eine taktile Leitlinie, die in den Belag eingefräst wird. Eine weitere gute Nachricht ist, dass pünktlich zum Schulbeginn am 30. August, eine weitere Baustellen-Fußgängerampel am Grimpenwall installiert wird. Die Interims-Signalanlage für Fußgänger und Radfahrer am Klausenwall soll weiter Richtung Süden versetzt werden.

Weserbrücke: Bauarbeiten liegen gut im Zeitplan

Nachdem die Fahrbahnen und der Brückenbogen auf der Nordseite saniert wurden, folgt im nächsten Bauabschnitt nun die Entrostung der Mittelkappe und das Abtragen der Straßendecke jeweils einer Fahrspur auf der Nord- und Südseite, so Lange. Der nördliche Brückenbogen erstrahlt nun - nach der Entmoosung, der Beseitigung von Korrosionsstellen und einer neuen Beschichtung - im neuen Glanz. Das gleiche Prozedere erfolgt ab voraussichtlich Ende September im 3. Bauabschnitt auch am südlichen Brückenbogen. Nach den Fahrbahn- und Kappensanierungen an der Brücke gibt es noch Arbeiten unter und in der Brücke, die nicht verkehrsrelevant sind. Dabei handelt es sich um die Reparatur von Einstiegschächten, Vogeleinflugschutz und die Erneuerung von Abwasserrohren in der Brücke.

Sanierung kostet insgesamt rund 2,1 Millionen Euro

In die Fahrbahndecke, vor allem an den vier Fahrspuren im Nordteil der 1977/78 gebauten Brücke, hatten sich in den vergangenen Jahren tiefe Spurrillen „gefräst“. Auch gab es zahlreiche Risse und abgeplatzten Asphalt. „Umfassendere Sanierungsarbeiten waren hier unbedingt erforderlich“, betont SBM-Leiter Peter Wansing. Sorgen bereiten den Straßen- und Brückenbauern vor allem die Lastwagen, die heutzutage fast alle 40 Tonnen wiegen. Die schweren Fahrzeuge erzeugen auf einer Stahlbrücke starke Schwingungen – vor allem beim Abbremsen. „Das entspricht einer Belastung von 60.000 Autos pro Lkw“, weiß Lange.

Weserbrücke: Bauarbeiten liegen gut im Zeitplan

Nach der letzten Bauwerksprüfung haben sich Schäden an der Fahrbahn, am Rad- Gehweg und an der Konstruktion aus Stahl und Beton gezeigt, die zeitnah behoben werden mussten. Das und eine Anfang 2017 zugesagte Zuwendung der Bezirksregierung Detmold haben den Ausschlag für die zügig begonnene Sanierung im Sommer gegeben. Zum 1. Januar 2014 seien insgesamt 28 Brückenbauwerke an die Stadt Minden übertragen worden. Dazu gehörte auch das Bauwerk Weserbrücke im Zuge der Kaiserstraße, berichtet Lange.

Für die nicht behobenen Mängel hat die Stadt Minden eine Ausgleichszahlung in Höhe von 1,427 Millionen Euro vom Land Nordrhein-Westfalen erhalten. Die Gesamtkosten der Instandsetzung der Weserbrücke betragen 2,13 Millionen Euro (Bau und Planung). Die Zuwendung der Bezirksregierung Detmold wurde in einer Höhe von 360.000 Euro gewährt. Der Rest ist Eigenanteil Stadt Minden. „Das sind rund 340.000 Euro“, so Peter Wansing.

Nach einer öffentlichen Ausschreibung hat das Unternehmen Strabag (Hannover), den Auftrag für die Instandsetzungsarbeiten an der Brücke erhalten. Noch liegen die Arbeiten, die Ende November beendet sein sollen, gut im Zeitplan. Bis zur Fertigstellung werden Lkw über 3,5 Tonnen Gewicht weiter über eine weiträumige, beschilderte Umleitung geführt. Autos dürfen die Brücke weiter passieren.