Online-Magazin für Minden und Umgebung

Wirtschaft weiter auf Wachstumskurs

OWL -

20180815 hallo minden ihk lagebericht

Die Wirtschaft in Minden-Lübbecke ist insgesamt weiterhin in guter Verfassung und auf Wachstumskurs. Das geht aus dem neuen Lagebericht der Mindener Zweigstelle der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK) hervor, der gestern (14. August 2018) veröffentlicht wurde.

Arbeitslosenquote und Unternehmensinsolvenzen seien historisch niedrig. Gesamtumsatz und Beschäftigtenzahlen des verarbeitenden Gewerbes würden sich auf hohem Niveau bewegen.

Die Prognoseinstitute gingen auf Bundesebene für das Jahr 2018 durchschnittlich von einem Anstieg des Bruttoinlandsproduktes von knapp 2,1 Prozent aus: Für das Jahr 2019 erwarten sie durchschnittlich knapp 2,0 Prozent Wachstum. IHK-Zweigstellenleiter Karl-Ernst Hunting: „Es mehren sich jedoch Anzeichen für stärker werdende Konjunkturbremsen.“ Dazu würden zunehmende Schwierigkeiten im Außenhandel (z. B. USA, Brexit, Iran), steigender Fachkräftemangel, größer werdende Schwierigkeiten bei der Unternehmensnachfolge, die steuerlichen Rahmenbedingungen, gravierende Mängel bei der Infrastruktur (z. B. Straßen / Brücken, Breitbanderschließung), hohe Strompreise und ein enormer Bürokratieaufwand zählen. In Minden-Lübbecke würden die freien Gewerbeflächen knapp, beispielsweise in Porta Westfalica und Minden. Das schlage sich derzeit in deutlich verschlechterten Umfragewerten der Unternehmen und Experten zu den zukünftigen Erwartungen für die Geschäfts- und Wirtschaftsentwicklung nieder. Hunting: „Es könnten in unseren Unternehmen große Wachstumskräfte freigesetzt werden, wenn zügig und effektiv an den Konjunkturbremsen gearbeitet würde.“

Positiv sei die Zunahme der dualen Ausbildungsverträge: Zum 1. August 2018 verzeichnet die IHK im Kreis Minden-Lübbecke mit 1.279 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen ein deutliches Plus von 13,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, was sehr erfreulich sei. Allerdings seien im Jahr 2017 mit 1.958 Ausbildungsverträgen 21,4 Prozent der bei der IHK ostwestfalenweit eingetragenen entsprechenden Kontrakte wieder aufgelöst worden. Hunting: „Ziel muss es sein, die Zahl der aufgelösten Ausbildungsverträge so gering wie möglich zu halten.“

Der Lagebericht greift auch andere Wirtschaftshemen auf wie die Digitalisierung. Nach einer bundesweiten Umfrage im November 2017 mit Antworten von 1.806 Unternehmen aus dem IHK-Ehrenamt sei die Digitalisierung für viele Unternehmen ein Wachstumstreiber. Für 49 Prozent der Handelsunternehmen sollte die Bundesregierung das Digitalisierungsthema „fairen Wettbewerb sichern“ vordringlich angehen. Händler aus Drittstaaten umgingen immer häufiger geltendes Steuerrecht und produktbezogene Vorschriften. Bei allen Branchen stehe an erster Stelle der Wunsch nach einer leistungsfähigen flächendeckenden Breitbandinfrastruktur. Eine erfolgreiche Digitalisierung der Wirtschaft gehe weit über Effizienzsteigerungen hinaus, hin zu neuen digitalen Geschäftsmodellen, mehr Flexibilität und spezifisch auf den Kundenwunsch abgestimmte Produkte und Dienstleistungen.

„Die Finanzaussichten für unsere Städte und Gemeinden sind aufgrund der sprudelnden Steuereinnahmen ebenfalls generell gut“, so Hunting. Von 2018 bis 2022 würde bundesweit jedes Jahr ein weiterer Einnahmerekord bei den Gewerbesteuern erwartet. Gesamtsteuerlich ergäben sich bei einem Vergleich der Steuerschätzungen vom November 2017 und Mai 2018 für die Jahre 2018 bis 2022 Mehreinnahmen für die Gemeinden in Höhe von 8,8 Milliarden Euro.
Der aktuelle IHK-Lagebericht kann als pdf-Datei bei der IHK-Zweigstelle Minden angefordert werden (Tel. 0571 38538-11, E-Mail zweigstelle.minden@ostwestfalen.ihk.de).

(Text: IHK, Symbolfoto: Archiv)

Das ist auch interessant:

Zahlreiche neue Baustellen eingerichtet

Brandstifter ermittelt: Schneller Erfolg für Bückeburger Polizei

Autofahrt endet in Hauswand

Petershäger Weg voll gesperrt