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Wirtschaftsorganisationen gegen Streichung von IC-Halten

Bad Oeynhausen -

Wirtschaftsorganisationen gegen Streichung von IC-Halten

Mit einem Brief an den Beauftragten der Konzernleitung der Deutschen Bahn AG für Nordrhein-Westfalen, Werner Lübberink wendet sich das Netzwerk Bad Oeynhausener Wirtschaftsorganisationen gegen den massiven Abbau von IC-Halten in Bad Oeynhausen. Dies geht aus einer gemeinsamen Presseerklärung des Netzwerkes hervor.

Bereits seit dem 04. September entfallen die Halte des IC 2445 in Fahrtrichtung Hannover/ Dresden um 7:39 Uhr sowie des IC 2442 in Richtung Köln um 18:23 Uhr in Bad Oeynhausen. Mit dem Fahrplanwechsel zum 11. Dezember 2016 ist von der Deutschen Bahn AG vorgesehen, weitere IC-Halte in Bad Oeynhausen zu streichen.

Die Wirtschaftsorganisationen sprechen sich in ihrem Brief dagegen aus, dass Bad Oeynhausen offenbar einen Hauptanteil der negativen Folgen des Einsatzes des neuen Doppelstock-Intercitys 2 mit seiner geringeren Geschwindigkeit als die bisher eingesetzten Züge tragen müsse. Bad Oeynhausen leide damit wesentlich unter der von der Deutschen Bahn AG mit Beschaffung des neuen Materials vermutlich angestrebten Kostenersparnis.

Bad Oeynhausen trage durch den neuen Fahrplan auch offenbar einen hohen Anteil der negativen Folgen des seit Jahren von der Bahn nicht realisierten vierspurigen Ausbaus der Bahnstrecke bis Hannover. Diese Ausbaunotwendigkeit sei lange bekannt, wurde aber immer wieder durch die Diskussion über alternative Neu- und Ausbaumöglichkeiten verzögert - Tunnelneubautrasse zwischen Porta Westfalica und Bückeburg-Echtorf; Ausbau der Strecke Löhne-Elze (Weserbahn) -, von denen schnell klar war, dass sie auf breite Ablehnung in der Region stoßen.

„Es ist uns keine Prüfung von Alternativen bekannt, wie auf andere Weise die negativen Folgen des Einsatz des neuen Doppelstock-IC 2 aufgefangen oder gleichmäßiger auf mehrere Schultern verteilt werden können“, heißt es im Wirtschaftsbrief.

Bei Streichungen von IC-Halten lediglich vom Status-Quo der Nutzerzahlen auszugehen, greife zu kurz; die Entscheidung müsse auch eine Prognose der Nutzer sowie eine Bewertung der Wirtschafts-, Gesundheits-, Kur- und Verdichtungsregion Bad Oeynhausen einschließlich Umland umfassen.

Bekannt sei die Bedeutung des IC-Haltepunktes Bad Oeynhausen für Pendler / Berufspendler, der Bestand und die Weiterentwicklung des Staatsbades mit seiner Gesundheits- und Tourismuslandschaft, die Bedeutung des IC-Haltpunktes als Standortfaktor für die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Bad Oeynhausen für Kunden und für Firmenmitarbeiter, die in den vergangenen Jahren durch die DB AG erfolgten erheblichen Investitionen in die Verbesserung der IC-Eignung des Bahnhofes Bad Oeynhausen, die durch die Stadt Bad Oeynhausen angeschobene Sanierung und Neunutzung des Bahnhofsgebäudes und die Einleitung von Maßnahmen durch die Stadt Bad Oeynhausen zur Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes.

Die Wirtschaftsorganisationen bitten in ihrem Brief die Deutsche Bahn AG, die Streichung der IC-Halte in Bad Oeynhausen zu überdenken und rückgängig zu machen oder wenigstens anteilig auf andere Haltepunkte zu verteilen oder zeitlich bis zum Sommerfahrplan 2017 zu befristen. Vor allem Letzteres verursache allerdings bereits erheblichen und nachhaltigen Schaden in Bad Oeynhausen bei den bisherigen und den potenziellen IC-Nutzern. Mit dem Winterfahrplan in seiner angekündigten Fassung nehme die Deutsche Bahn AG der Stadt Bad Oeynhausen und der Region zukünftige Entwicklungschancen.

Unterschrieben ist der Brief von Thomas Ludewig (Businessclub Bad Oeynhausen e. V.), Lorenz Lingemann (Vollversammlungsmitglied der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld), Karl-Ludwig Meyer (Vorsitzender Initiative Bad Oeynhausen e.V.) und Kay-Uwe Schneider (1. Vorsitzender Wirtschaftsclub Bad Oeynhausen e. V.).

(Text und Foto: Bad Oeynhausener Wirtschaftsorganisationen)

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