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Mindener Museum sucht Badegeschichten

Minden -

Mindener Museum sucht Badegeschichten

Die Städtische Flussbadeanstalt zu Beginn des 19. Jahrhunderts.

Im Rahmen des Themenjahres „Körperkultur“ der OWL-Museumsinitiative widmet sich das Mindener Museum vom 23. April bis zum 4. September 2016 dem Thema „Körperhygiene“. Unter dem Titel „Von Kopf bis Fuß“ beleuchtet die Kabinettausstellung unter anderem die Geschichte der Mindener Badeanstalten.

Schwimmbäder dienen heute dem reinen Zeitvertreib: ehrgeizige Sportler ziehen ihre Bahnen, Kinder plantschen vergnügt und Sonnenhungrige suchen im Sommer den Sprung ins kühle Nass. Dass die erste Badeanstalt Mindens im Jahr 1899 zu einem ganz anderen Zweck gebaut wurde, weiß heute kaum noch jemand. Vor gut 100 Jahren besaßen die meisten Haushalte noch kein eigenes Badezimmer, oft gab es nicht einmal fließendes Wasser. Zum Baden ging man daher, meist nur einmal in der Woche, in die städtische Badeanstalt. Seit 1899 war dies in der Immanuelstraße 20 auch im Winter möglich. Bis 1970 konnten sich die Bürgerinnen und Bürger Mindens hier reinigenden und medizinischen Bädern unterziehen.

Im Sommer lockte die Weser zum Baden und Erfrischen. 1914 wurde am südlichen Ende von Kanzlers Weide am Weserufer die städtische Flussbadeanstalt eröffnet. Neben dem Badevergnügen diente das „Volksbad“ vor allem der Körperhygiene. 1929 musste das Badehaus aufgrund der zunehmenden Verschmutzung der Weser bereits wieder schließen.

Mindener Museum sucht Badegeschichten

Das Ludwigsbad im Juli 1932.

Wenige Jahre zuvor wurde nahe der Weser, an der Einmündung des Osterbaches, ein weiteres Freibad eröffnet: Das nach seinem Initiator Ludwig Hempel benannte Ludwigsbad lockte mit einer 50-Meter-Bahn von 1926 bis 1964 sportbegeisterte Schwimmer. Heute gehören das Sommerbad und das Melittabad zum Mindener Stadtbild fest dazu.

Das Mindener Museum möchte in der Kabinettausstellung persönliche Schwimmerlebnisse erzählen und bittet daher um Mithilfe. Gesucht werden Erinnerungen an Bade- und Schwimmerfahrungen in Minden und seiner Umgebung. Haben Sie selbst in einem der Bäder Mindens oder des Kreises Minden-Lübbecke gebadet und besitzen Fotos? Oder sogar noch den Badeanzug oder die Badehose, die Sie an Ihre Schwimmerlebnisse erinnern? Besitzen Sie vielleicht noch den Wasserball oder die Schwimmflügel aus Ihrer Kindheit oder sonstige „Schwimmbegleiter“, wie Luftmatratze, Taucher- und Sonnenbrille, Strandtasche und Sonnenmilch aus vergangenen Jahrzehnten?

Das Mindener Museum sammelt Erinnerungen und möchte diese der Öffentlichkeit im Rahmen der Kabinettausstellung „Von Kopf bis Fuß“ präsentieren. Wer dem Museum Fotos oder Erinnerungsstücke zur Verfügung stellen möchte, kann sich an Kristin Saretzki, Tel. 0571-9724021, k.saretzki@minden.de wenden.

(Text und Fotos: © Mindener Museum)

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