69 Unternehmen im Kreis als familienfreundlich ausgezeichnet
Minden-Lübbecke -
Familienfreundlichkeit ist im Kreis Minden-Lübbecke gelebte Realität – das zeigte die kürzliche Verleihung der Auszeichnung „Familienfreundliches Unternehmen 2025“. Insgesamt wurden 69 Unternehmen für ihr Engagement bei der Vereinbarkeit von Familie, Pflege und Beruf geehrt. Landrat Ali Dogan und Björn Böker, Geschäftsführer der OstWestfalenLippe GmbH, überreichten im LWL-Preußenmuseum Minden im feierlichen Rahmen die Urkunden.
Die Auszeichnung wird seit 2015 an Unternehmen vergeben, die sich durch eine familienfreundliche Personalpolitik für ihre Mitarbeitenden einsetzen. Erstmals oder in Folge entwickeln die Verantwortlichen in den Unternehmen vor Ort individuelle Maßnahmen und Angebote, um Familien zu unterstützen und ihren Alltag zu erleichtern. Beispiele reichen von Homeoffice- und Gleitzeitmöglichkeiten über Zuschüsse zur Kinderbetreuung oder Kinderferienhäuser, in denen Kinder betreut die Ferien verbringen können, bis hin zu Familiensommerfesten, Firmenfahrzeugen oder Lastenfahrrädern zur privaten Nutzung sowie Freikarten für Konzerte oder Sportveranstaltungen.
Zunehmend ist ersichtlich, dass das Thema Pflege einen immer höheren Stellenwert einnimmt. Viele Unternehmen lassen Mitarbeitende zu Pflegeguides ausbilden. Dies macht das Thema Familienfreundlichkeit im Hinblick auf den demographischen Wandel für Unternehmen relevanter denn je. Darüber hinaus setzen immer mehr Arbeitgeber auf Mitarbeiter-Apps, um ihre Angebote transparent und niedrigschwellig zu kommunizieren – denn nur wer über sie informiert ist, kann sie auch nutzen.
Mit den genannten Maßnahmen konnten die Unternehmen die Jury überzeugen, der Vertreterinnen und Vertretern der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (Ulrich Tepper), Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld (Tim Zimmermann), der Agentur für Arbeit (Annette Budzynski), des Arbeitgeberverbandes Minden Lübbecke e.V. (André M. Fechner), des DGB – Region Ostwestfalen-Lippe (Elke Eickriede), des Kreises Minden-Lübbecke (Gleichstellungsbeauftragte Janina Blome; Birgit Ahrens) und des Kompetenzzentrums Frau und Beruf OWL angehören (Kim Lasche).
Während sich 2015 noch 9 Unternehmen bewarben, reichten in diesem Jahr bereits 70 Unternehmen ihre Unterlagen ein - 53 davon zum wiederholten Mal. Ein deutliches Signal, dass Familienfreundlichkeit für Unternehmen im Kreis Minden-Lübbecke zunehmend an Bedeutung gewinnt. Dabei spielt weder die Größe noch die Branche eine Rolle: Die ausgezeichneten Betriebe reichen von 2 bis 20.000 Beschäftigten und stammen aus ganz unterschiedlichen Wirtschaftszweigen.
Landrat Ali Dogan sieht Familienfreundlichkeit als „strategischen Faktor“, denn das sei längst kein „Nice-to-have“ mehr, sondern ein entscheidender Wettbewerbsfaktor. Auch ökonomisch betrachtet zahle sich Familienfreundlichkeit aus – weniger Fehlzeiten und eine geringere Fluktuation sprächen deutlich für eine familienfreundliche Personalpolitik.
Dass Familienfreundlichkeit ein zentraler Erfolgsfaktor ist, unterstreicht auch Björn Böker, Geschäftsführer der OstWestfalenLippe GmbH: „Wer die Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Pflege ernst nimmt, gewinnt motivierte Mitarbeitende und stärkt zugleich seine Wettbewerbsfähigkeit. Davon profitiert nicht nur jedes einzelne Unternehmen, sondern auch der gesamte Wirtschaftsstandort Ostwestfalen-Lippe, der sich damit im Wettbewerb um Arbeitskräfte zukunftsfest aufstellt.“
Das Auszeichnungsverfahren ist dreistufig aufgebaut: Zunächst werden die schriftlichen Bewerbungen geprüft. Im nächsten Schritt präsentieren die Unternehmen, die sich erneut beteiligen, ihre familienfreundlichen Angebote in Onlineformaten. Anschließend folgen Unternehmensbesuche, bevor eine achtköpfige Jury über die Vergabe entscheidet. Verliehen wird die Auszeichnung durch die OstWestfalenLippe GmbH im Rahmen des Landesprogramms „Kompetenzzentrum Frau und Beruf OWL“, in Kooperation mit dem Kreis Minden-Lübbecke, der Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld sowie der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld.
Quelle und Foto: OstWestfalenLippe GmbH
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