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Anpassung der Ampelschaltungen - Optimierung für Radfahrer

Minden -

Anpassung der Ampelschaltungen - Optimierung für Radfahrer

Seit dem vergangenen Jahr werden mehrere Mindener Kreuzungen mit Signalanlagen umgebaut. Hintergrund ist, dass zur Förderung des Radverkehrs nach und nach an verschiedenen Kreuzungen im Stadtgebiet die Verkehrsführung und die Ampelschaltung für den Radverkehr optimiert werden sollen. Die Verkehrsbehörde der Stadt Minden hat im vergangenen Jahr vom Land Nordrhein-Westfalen eine Förderzusage in Höhe von 70 Prozent erhalten. Mit dem Geld sollen bis 2019 39 Kreuzungen für den Radverkehr optimiert werden. Hierbei wurden alle Kreuzungen individuell betrachtet und es greifen unterschiedliche Lösungen.

Manchmal wird lediglich das Signalprogramm angepasst. An anderen Kreuzungen sind bauliche Veränderungen erforderlich. Heutzutage werden Radfahrer*innen in den meisten Fällen gemeinsam mit dem Fußverkehr weit abgesetzt von der Kreuzung geführt. Fuß- und Radverkehr haben dann ein gemeinsames Ampel-Signal, das lange vor dem Auto-Verkehr wieder auf Rot springt. Dadurch sollen auch Fußgänger noch genügend Zeit haben, die Fahrbahn zu überqueren. Radfahrer*innen brauchen dafür weniger Zeit. Sie werden durch das gemeinsame Signal ausgebremst. Das führt zu häufigen Rotlicht-Verstößen. Außerdem sind abgesetzte Führungen des Radverkehrs unfallträchtiger als fahrbahnnahe Führungen. Das liegt daran, weil Radfahrer*innen bei den abgesetzten Querungen zwischenzeitlich aus dem Blickfeld des Autoverkehrs verschwinden. Dadurch kommt es beim Abbiegen des Kraftfahrzeugs schneller zum Konflikt mit dem/der Radfahrer*in, als wenn dieser fahrbahnnah über die Kreuzung geführt wird.

Bei der fahrbahnnahen Führung gilt für Radfahrer*innen entweder das Signal des Autoverkehrs, nämlich wenn dieses rechts vom Radweg steht und es kein eigenes Signal für den/die Radfahrer*in gibt, oder der Radverkehr bekommt ein eigenes Signal und hat dann längere Grünzeiten als der Fußgänger. Besonders in Hinsicht auf die stetig steigende Zahl der Pedelecs und der damit verbundenen schnelleren Fahrweise vieler Radfahrer*innen, ist die gleichberechtigte Führung mit dem Kfz-Verkehr besonders wichtig, um Unfälle zu vermeiden.

Anpassung der Ampelschaltungen - Optimierung für Radfahrer

Personen auf dem Foto v.l.n.r.: Peter Wansing (Betriebsleiter Städtische Betriebe Minden), Ulrich Luckner (Vorsitzender des Ausschusses für Bauen, Umwelt und Verkehr), Peter Ibe (Vorsitzender des Betriebsausschusses), Lars Bursian (Beigeordneter für Städtebau und Feuerschutz)

Diese Maßnahmen entsprechen den Handlungsfeldern „Nahmobilität sichern/stärken (A)“ und „Radverkehr ausbauen (B)“ des Mobilitätskonzeptes „Masterplan nachhaltige Mobilität Minden“, das Anfang 2017 vom Rat der Stadt Minden beschlossen wurde. Es ist die Planungsgrundlage für Verkehrsangelegenheiten der Stadt Minden für die kommenden Jahren. Außerdem hat die Stadt Minden in diesem Konzept die Zielsetzung verankert, den Radverkehrsanteil von 23 Prozent im Jahr 2015 auf 30 Prozent im Jahr 2030 zu erhöhen.

Auch das Handlungsfeld „KFZ-Verkehr stadtverträglich abwickeln (G)“ wird aktuell mit der Optimierung verschiedener Ampeln bedient. Im Verlauf der B61 Ringstraße, der L534 Portastraße/Klausenwall sowie der L764 Kaiserstraße werden die Signalprogramme für den Kfz-Verkehr derzeit überarbeitet, so dass zukünftig die Schaltungen bedarfsgerechter ausgeführt werden können. Auf den genannten Strecken gibt es bereits heute eine koordinierte Schaltung, die sogenannte „Grüne Welle“. Jede/r Verkehrsteilnehmer*in hat aber bestimmt schon einmal die Erfahrung gemacht, dass diese „Grüne Welle“ nicht immer funktioniert. Ursache hierfür sind u.a. die unterschiedlichen Verkehrsbelastungen zu den verschiedenen Uhrzeiten.

In der Spitzenstunde kommt es bei Rotlicht oftmals zu Rückstausituationen auf den Linksabbiegern, die dann auch den danebenverlaufenden Geradeausverkehr ausbremsen, obwohl dieser Grünlicht hat. Diese Negativeinflüsse werden nie zu 100 Prozent kompensiert werden können, sollen aber durch eine Optimierung des Signalprogramms abgeschwächt werden. Infolge dessen wird der Kfz-Verkehr dann flüssiger und stadtverträglicher abgewickelt. Die Aspekte Lärmschutz und Verminderung der Luftschadstoffe sowie Steigerung der Verkehrssicherheit (z.B. weniger Rotlicht-Verstöße) sollen durch diese Schritte verbessert werden.

Das Mobilitätskonzept „Masterplan nachhaltige Mobilität Minden“ ist auf der Internetseite der Stadt Minden einzusehen.

(Text und Foto: Stadt Minden/Pressestelle | Titelfoto: Archiv)

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