Corona-Notfallzentrum am Universitätsklinikum Minden
Minden -
Vor dem Universitätsklinikum Minden wird am Donnerstag (5. März, 13 Uhr) ein ambulantes Corona-Notfallzentrum eröffnet. Das Zentrum ist vor dem Klinikum aufgebaut und besteht aus einem Trailer mit einem Untersuchungsraum sowie mehreren beheizten Zelten sowie einem Toilettenwagen.
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In dem rund um die Uhr besetzten Zentrum sollen potentielle Corona-Patienten untersucht werden. Wichtige Fragen zum neuen Angebot und Umgang mit dem neuen Virus SARS-CoV-2 beantworten wir hier:
Wer kann sich an das Notfallzentrum wenden?
Erste Anlaufstelle für Personen, die einen begründeten Verdacht haben, sich mit dem neuen Virus SARS-CoV-2 infiziert zu haben, bleibt immer der Hausarzt, der im Vorfeld telefonisch kontaktiert werden sollte. Sieht der Hausarzt die Notwendigkeit der stationären Behandlung, kann er an das Corona-Zentrum verweisen.
Was passiert im Corona-Notfallzentrum?
Die Symptomatik der Patientinnen und Patienten wird erfragt. Bei akuten Atemwegserkrankungen wird der Patient im Behandlungszimmer des Corona-Notfallzentrums von einem Arzt untersucht. Bei Bedarf kann ein Abstrich erfolgen.
Wann liegt ein Ergebnis vor?
In der Regel am nächsten Tag
Geht der Patient anschließend wieder nach Hause?
Abhängig von der Schwere der Erkrankung – beispielsweise bei einer schweren Lungenentzündung, sehr hohem Fieber oder anderen starken Symptomen, die eine klinische Überwachung erfordern – wird von dem Arzt eine stationäre Aufnahme angeordnet. Diese erfolgt selbstverständlich im Klinikum selbst. Dafür stehen bei Bedarf eine Isolierstation sowie eine Intensivstation zur Verfügung. Beide sind über einen separaten Eingang zu erreichen. Aber nicht jeder Coronafall muss stationär behandelt und isoliert werden. Bei leichteren Fällen kann das Gesundheitsamt auch die häusliche Quarantäne anordnen.
Erhalte ich Medikamente oder eine Krankschreibung im Corona-Zentrum?
Der Arzt kann Arzneimittel, die Sie zwingend für den akuten Moment brauchen, aushändigen. Allerdings gibt es keine wirksame Therapie der Erkrankung. Weitergehende Rezepte, Verordnungen oder Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen erhalten sie im Corona-Zentrum nicht. Dafür kontaktieren Sie nach Ausschluss der Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus Ihren Hausarzt.
Muss ich den Besuch im Corona-Notfallzentrum bezahlen?
Die Abrechnungsmodalitäten sind derzeit nicht geklärt. Ob und wie die Gesetzlichen oder Privaten Krankenkassen diese diagnostische Abklärung bezahlen, wird sich in den nächsten Monaten zeigen. Bitte bringen Sie Ihre Krankenkassenkarte mit.
Kann ich mich auch an die übrigen Notaufnahmen der Mühlenkreiskliniken wenden?
Ja. Die Notaufnahmen am Krankenhaus Lübbecke, am Krankenhaus Bad Oeynhausen und am Krankenhaus Rahden verfügen über eigene Wartebereiche und Untersuchungszimmer für Patienten mit Atemwegserkrankungen. Dennoch ist das Corona-Notfallzentrum ein kreisweites Angebot.
Wie soll ich mich verhalten, wenn ich den Verdacht habe, mich infiziert zu haben?
Halten Sie unbedingt einen Mindestabstand von zwei Metern zu anderen Personen. Gehen Sie anderen Menschen am besten aus dem Weg. Da sich das Virus insbesondere über Tröpfchen verteilt, achten Sie auf die Husten- und Niesetikette. Waschen Sie sich regelmäßig die Hände. Gehen Sie nicht ohne Aufforderung zum Hausarzt, sondern rufen Sie vorab an.
Was passiert, wenn sich ein Corona-Verdacht bestätigt?
Die Infektion mit SARS-CoV-2 ist meldepflichtig. Das heißt, dass das Gesundheitsamt automatisch informiert wird. Das Gesundheitsamt wird dann die weiteren Maßnahmen mit dem zuständigen Arzt und Ihnen besprechen. Je nach Symptomatik ist eine häusliche oder stationäre Quarantäne möglich.
Warum eröffnen die Mühlenkreiskliniken ein eigenes Corona-Notfallzentrum?
Um die Ausbreitung des Virus‘ zu stoppen, ist es wichtig, dass sich so wenig wie möglich Menschen infizieren. In einem Krankenhaus hat das Virus aufgrund der Vielzahl von immungeschwächten Personen die besten Möglichkeiten, sich auszubreiten. Aus diesem Grund ist eine räumliche Trennung die bestmögliche Vorsorge.
Warum muss der Hausarzt im Vorfeld kontaktiert werden?
Der Hausarzt ist bei normalen Atemwegserkrankungen die erste Anlaufstelle, da im Moment viele Menschen an Influenza-Grippe erkrankt sind und die Unterscheidung ärztlich getroffen werden muss, auch zu anderen Atemwegserkrankungen. Da aber viele Hausärzte kaum die Möglichkeit einer räumlichen Trennung der verschiedenen Patientenklientelen haben, haben sich die Mühlenkreiskliniken in dieser besonderen Situation dazu entschieden, für die Patientinnen und Patienten eine Anlaufstelle einzurichten. Damit wollen wir vermeiden, dass es zu einer Unterversorgung kommt.
Muss ich vor dem neuen Virus Angst haben?
Nein. In der Regel verläuft die Erkrankung Covid19, die durch das Virus ausgelöst werden kann, harmlos mit leichten bis mittelschweren Erkältungssymptomen. Es gibt aber Fälle von schweren Lungenentzündungen und anderweitigen Komplikationen, die auch lebensbedrohlich verlaufen können. Da das Virus neuartig ist, ist es sehr ansteckend. Deshalb ist es wichtig, das Virus möglichst einzudämmen.
(Text und Foto: MKK)
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